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Aenigmatit



Aenigmatit
Bild eventuell bei Commons:Mineral
Chemismus Na2Fe2+5Ti[O2|Si6O18]
Mineralklasse Kettensilikat
VIII/F.14-20 (nach Strunz)
69.2.1a.1 (nach Dana)
Kristallsystem Triklin
Kristallklasse triklin-pinakoidal \bar{1}
Farbe braun, dunkelbraun, schwarz
Strichfarbe rotbraun
Mohshärte 5,5 bis 6
Dichte (g/cm³) 3,81 (3,84 berechnet)
Glanz Glasglanz, Metallglanz, matt
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch uneben bis muschelig
Spaltbarkeit gut nach {100} und {1\overline{1}0}, Spaltwinkel von ~66° wichtiger Unterschied zu den Amphibolen
Habitus Prismen, Säulen, körnig
Häufige Kristallflächen {010}, {100}, {110}, {001} und {1\overline{1}0}
Zwillingsbildung lamellar nach {010}
Kristalloptik
Brechzahl α= 1,793 bis 1,81 , β= 1,804 bis 1,82 , γ= 1,87 bis 1,90
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ=0,077 bis 0,090 ; zweiachsig positiv
Pleochroismus sehr stark X=hellrotbraun Y=dunkelkastanienbraun Z=tiefdunkelbraun bis schwarz
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~ 32°; sehr stark, r
Weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen
Schmelzpunkt
Chemisches Verhalten von HCl angegriffen
Ähnliche Minerale basaltische Hornblende, Rhönit
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
Besondere Kennzeichen optische Achsenebene und Zwillingsnaht halbieren in etwa den stumpfen Winkel der Spaltrisse

Aenigmatit, auch unter Cossyrit bekannt, ist ein seltenes Mineral aus der Mineralklasse der Silikate, genauer ein kompliziert aufgebautes Kettensilikat (Inosilikat) mit verzweigten Einerketten, die ihrerseits wiederum eine Viererperiodizität aufweisen. Seine Bezeichnung leitet sich vom griechischen Wort αίνιγμα (Geheimnis, Rätsel) ab, um damit auf seine ursprünglich ungeklärte chemische Zusammensetzung hinzuweisen.

Zusammen mit den Mineralen Dorrit, Högtuvait, Krinovit, Makarochkinit, Manganilvait, Rhönit, Serendibit, Welshit, Wilkinsonit bildet es die Aenigmatitgruppe.

Aenigmatit kristallisiert im triklinen Kristallsystem mit der chemischen Formel Na2Fe2+5Ti[O2|Si6O18]. Mit Wilkinsonit, Na2Fe2+4Fe3+2[O2|Si6O18] , geht es eine Mischungsreihe im festen Zustand ein. Meist entwickelt Aenigmatit kurze, prismatische Kristalle von schwarzer Farbe, die bei dünnen Lamellen bräunlich durchscheinen. Größere Kristalle sind in der Regel schlecht ausgebildet.


Bildung und Fundorte

Aenigmatit bildet sich gewöhnlich in hellen, Natrium-betonten (alkalinen) Magmagesteinen . Darunter zu nennen wären:

  • Natrium-Syenite und Natrium-Trachyte
  • Pantellerite und Commendite
  • Nephelinsyenite (Foyaite)
  • Phonolithe und
  • Nephelinsyenit-Pegmatite.

Begleitminerale sind vor allem Ägirin und Arfvedsonit/Riebeckit, aber auch Albit, Anorthoklas, Astrophyllit, Augit, Fayalit, Hedenbergit, und Ilmenit können hinzutreten.

Die Typlokalität von Aenigmatit fällt auf die Ilimaussaq-Intrusion in der Umgebung des Kangerdluarssuq-Fjords in Südwestgrönland, die bereits erstmals 1865 von Breithaupt beschrieben wurde. An Vulkane gebundene Fundorte finden sich unter anderem in New South Wales, Australien, auf den Azoren, auf der Isola di Pantelleria/Sizilien und den Liparischen Inseln, Italien, sowie in Neuseeland (Dunedin-Vulkan). Weitere Fundorte sind die Zentralalpen in Frankreich, Julianehåb in Grönland, die Halbinsel Kola in der Russischen Föderation mit den bedeutenden alkalinen Intrusionen von Khibiny und Lovozero und der Granite Mountain im Pulaski County in Arkansas, USA.


Siehe auch

Literatur

  • Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie, Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
  • Paul Ramdohr, Hugo Strunz: Lehrbuch der Mineralogie (16. Aufl.), Ferdinand Enke Verlag (1978), ISBN 3-432-82986-8
  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
 
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