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Antimon(V)-sulfid



Strukturformel
Keine Strukturformel vorhanden
Allgemeines
Name Antimon(V)-sulfid
Andere Namen
  • Goldschwefel
  • Diantimonpentasulfid
  • Antimonpentasulfid
Summenformel S5Sb2
CAS-Nummer 1315-04-4
Kurzbeschreibung feines, leichtentzündliches, orangerotes, geruch- und geschmackloses Pulver
Eigenschaften
Molare Masse 403,82 g/mol
Aggregatzustand fest
Dichte 4,12 g/cm3[1]
Schmelzpunkt 75 °C[1](Zersetzung)
Löslichkeit

unlöslich in Wasser

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
[1]
R- und S-Sätze R: 11-31-36/37/38[1]
S: 16-26-37/39-50[1]
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Antimon(V)-sulfid (auch Goldschwefel genannt) ist ein feines, orangerotes, geruch- und geschmackloses Pulver. Es ist unlöslich in Wasser und Weingeist, löslich in Kalilauge und Ammoniumsulfidlösungen. In Salzsäure löst es sich unter Abscheidung von Schwefel und Entwickelung von Schwefelwasserstoff als Antimontrichlorid. Wird es im Glasröhrchen erhitzt, so sublimiert Schwefel und graues Antimontrisulfid bleibt zurück.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Antimonpentasulfid ist bereits seit dem 16. Jahrhundert bekannt[2].

Gewinnung und Darstellung

Hergestellt wird Antimon(V)-sulfid in chemischen Fabriken durch Zersetzung des sog. Schlippe'schen Salzes (1821 von Karl von Schlippe entdeckt[3][4] und heute Natriumthioantimonat-9-hydrat genannt), einer Verbindung von Natriumsulfid mit Antimon(V)-sulfid (Na3SbS4 + 9 H2O), mittelst sehr verdünnter Schwefelsäure. Der erhaltene Niederschlag von Antimon(V)-sulfid wird gut ausgewaschen, abgepresst und am dunklen Orte unter 25 °C getrocknet. Schlippe'sches Salz erhält man durch Kochen von Natronlauge mit Schwefel und Antimontrisulfid.

Verwendung

Antimonpentasulfid wurde früher zum Vulkanisieren von Kautschuk verwendet. Heute wird es für Zündhölzer, Feuerwerksartikel und Pigmente eingesetzt.

Anwendung fand der Antimon(V)-sulfid früher nur medizinisch bei katarrhalischen Leiden. Jedoch ist seine Verwendung eine weit geringere geworden als früher, wo die Antimonpräparate nicht arsenfrei hergestellt wurden. Allgemein wird angenommen, dass jene Spuren von Arsen, welche sich früher in allen Antimonpräparaten fanden, wesentlich zu ihrer Wirksamkeit beitrugen. Für diese Anwendung musste Antimon(V)-sulfid frei von Verunreinigungen sein.

Heutzutage verbietet sich ein medizinischer Einsatz schon aufgrund der krebserzeugenden Wirkung der Substanz.

Sicherheitshinweise

Antimon(V)-sulfid ist als Krebserzeugend Kategorie 2 und Keimzellmutagen Kategorie 3B eingestuft. Antimon(V)-sulfid muss vor Licht und Luft geschützt aufbewahrt werden, da andernfalls eine Oxidation eintritt.

Quellen

  1. a b c d e Eintrag zu CAS-Nr. 1315-04-4 in der GESTIS-Stoffdatenbank des BGIA, abgerufen am 16.10.2007 (JavaScript erforderlich)
  2. Abhandlung über Goldschwefel
  3. Bericht des Deutschlandradio über die Familie Schlippe
  4. Schlippe, Karl Friedrich, Chemiker, *22.11.1799 Pegau (Sachsen), † August 1867 Heidelberg
Dieser Artikel basiert auf einem gemeinfreien Text („public domain“) aus Meyers Konversations-Lexikon, 4. Auflage von 1888–1890. Bitte entferne diesen Hinweis nur, wenn Du den Artikel so weit überarbeitet oder neu geschrieben hast, dass der Text den aktuellen Wissensstand zu diesem Thema widerspiegelt und dies mit Quellen belegt ist, wenn der Artikel heutigen sprachlichen Anforderungen genügt und wenn er keine Wertungen enthält, die den Wikipedia-Grundsatz des neutralen Standpunkts verletzen.
 
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