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Calciumhypochlorit



Strukturformel
Keine Strukturformel vorhanden
Allgemeines
Name Calciumhypochlorit
Andere Namen

Chlorkalk (CaCl(OCl), Perchloron

Summenformel Ca(ClO)2
CAS-Nummer 7778-54-3[1]
Kurzbeschreibung weißes bis graues Pulver mit starkem Chlorgeruch
Eigenschaften
Molare Masse 142,98 g/mol[1]
Aggregatzustand fest
Dichte 2,35 g/cm3[1]
Schmelzpunkt 100 °C [1]
Siedepunkt 177 °C (Zersetzung)[1]
Dampfdruck

-

Löslichkeit

200 g/l in Wasser[1] (reagiert langsam mit Wasser)[2]

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
[1]
R- und S-Sätze R: 8-22-31-34-50[1]
S: 26-36/37/39-45-61[1]
LD50

850 mg/kg[1]

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Calciumhypochlorit ist das Calciumsalz der Hypochlorigen Säure mit der chemischen Formel Ca(OCl)2. Wird es technisch hergestellt, entsteht meist ein gemischtes Chlorid-Hypochlorit-Salz mit der Formel CaCl(OCl) mit dem Namen Chlorkalk oder Bleichkalk. Herstellungsbedingt enthält er noch Anteile von Calciumhydroxid. Es wurde als erstes von 1798 von Charles Tennant hergestellt.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Chlorkalk ist ein weißes, nach Chlor riechendes, wenig wasserlösliches Pulver. Chlorkalk entwickelt mit Säuren, sogar der Kohlensäure der Luft, Chlor. Beispiel anhand der Salzsäure:

\mathrm{CaCl(OCl) + 2 \ HCl \longrightarrow CaCl_2 + H_2O + Cl_2}

Beim Stehen und mit manchen Metalloxiden wird (besonders bei Lichteinwirkung) Sauerstoff frei gesetzt.

Herstellung

Die Gewinnung von Chlorkalk erfolgt durch Einwirken von Chlorgas auf gelöschten Kalk (Calciumhydroxid) in der Kälte:

\mathrm{Ca(OH)_2 + Cl_2 \longrightarrow CaCl(OCl) + H_2O}

Möchte man reines Calciumhypochlorit herstellen, wird eine Calciumhydroxid-Suspension in der Weise chloriert, dass nur das Calciumchlorid in Lösung geht.

\mathrm{2\ Ca(OH)_2 + 2 Cl_2 \longrightarrow Ca(OCl)_2 * 2\ H_2O + CaCl_2}

Verwendung

Medizin

Chlorkalk wurde zuerst durch den Mediziner Ignaz Semmelweis erfolgreich als Desinfektionsmittel eingesetzt; dadurch konnte die Sterblichkeit von Wöchnerinnen erheblich gesenkt werden. Allerdings greift Chlorkalk nicht nur Bakterien und Viren sondern auch die Haut an. Daher ist die Verträglichkeit nicht sehr gut und die Bereitschaft zur regelmäßigen Anwendung gering. Besser akzeptiert sind heute Händedesinfektionsmittel auf Alkoholbasis. Ferner wird es auch zur Dekontamination von diversen Kampfstoffen (Sarin, Senfgas ..) und als Algizid (Algenbekämpfungsmittel) eingesetzt.

Technische Verwendung

In der Technik wird der Chlorkalk als Bleichmittel für Zellstoff, Papier und Textilien verwendet, wobei er aber aus Umweltschutzgründen durch andere chlorfreie Bleichverfahren verdrängt wird.

Chemische Industrie

Calciumhypochlorit wird auch zur Herstellung von Chloroform, Schellack und bei der Cobaltgewinnung zur Trennung anderen Metallen verwendet.

Sicherheitshinweise

Calciumhypochlorit ist giftig (LD50 oral Ratte: 850 mg/kg[3]) und sollte kühl und trocken gelagert werden, da es zur Zersetzung unter Selbsterhitzung neigt.

Quellen

  1. a b c d e f g h i j Sicherheitsdatenblatt (Merck)
  2. http://www.jtbaker.com/msds/englishhtml/c0418.htm
  3. http://www-organik.chemie.uni-wuerzburg.de/misc/betr_ein/uw-c462.html
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Calciumhypochlorit aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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