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Chrysokoll



Chrysokoll
Chemismus Cu4H4[(OH)8|Si4O10] · n H2O
Mineralklasse Ringsilikate (Cyclosilikate)
VIII/E.21-20 (nach Strunz)
74.3.2.1 (nach Dana)
Kristallsystem orthorhombisch
Kristallklasse
Farbe blau und grün in verschiedenen Zusammensetzungen und Farbtönen
Strichfarbe weiß
Mohshärte 2 bis 4
Dichte (g/cm³) 2,0 bis 2,4
Glanz Glasglanz, Fettglanz, erdig matt
Transparenz durchscheinend bis undurchsichtig
Bruch muschelig, uneben
Spaltbarkeit keine
Habitus mikrokristalline, nadelige Kristalle; traubige, erdige Aggregate
Häufige Kristallflächen
Zwillingsbildung
Kristalloptik
Brechzahl ω=1,460 &epsilon=1,570
Doppelbrechung
(optische Orientierung)
Δ=0,110 ; einachsig positiv
Pleochroismus farblos - blass blaugrün
Winkel/Dispersion
der optischen Achsen
2vz ~
Weitere Eigenschaften
Phasenumwandlungen
Schmelzpunkt
Chemisches Verhalten
Ähnliche Minerale Azurit, Malachit, Dioptas, Türkis
Radioaktivität nicht radioaktiv
Magnetismus nicht magnetisch
Besondere Kennzeichen

Chrysokoll, auch als Chrysokolla, Kieselkupfer, Kieselmalachit, Kupferkiesel, Kupfergrün oder Berggrün bekannt, ist ein häufig vorkommendes Mineral aus der Mineralklasse der Ring-Silikate. Es kristallisiert im orthorhombischen Kristallsystem mit der ungefähren chemischen Zusammensetzung Cu4H4[(OH)8|Si4O10] · n H2O und entwickelt überwiegend mikrokristalline Formen oder traubenförmige, körnige bis erdige Aggregate in fleckiger, grüner und blauer Farbe verschiedener Tönungen.


Inhaltsverzeichnis

Etymologie und Geschichte

Chrysokoll ist bereits seit der Antike bekannt. Der Name ist eine Zusammensetzung der griechischen Wörter chrysos (Gold) und kolla (kleben), sinngemäß also Goldleim, da es als Hilfsmittel in der antiken Goldschmiedekunst, der Granulation diente.

Bildung und Fundorte

Chrysokoll ist ein typisches Sekundärmineral, das durch Umwandlung (Verwitterung, Metamorphose) aus anderen Kupfer-Mineralen hervorgeht. Zusammen mit Azurit, Malachit, Cuprit und anderen findet es sich daher vorwiegend in Kupfer-Lagerstätten.

Fundorte sind unter anderen Broken Hill in Australien, Saida/Kreischa, Schneeberg (Sachsen), Lauterberg und Kupferberg in Deutschland, Mednorudnyansk/Ural in der Russischen Föderation, sowie Bisbee und Morenci in den USA.


Verwendung

als Rohstoff

Bei lokaler Häufung dient Chrysokoll als Kupfererz. Als Kupfermineral hat es auch giftige Eigenschaften und wird deshalb unter anderem als Antifouling-Zusatz für Unterwasseranstriche vor allem im Schiffbau verwendet.


als Schmuckstein

  Chrysokoll ist wegen seiner lebhaft blau-grün getupften Oberfläche ein beliebter und relativ billiger Schmuckstein. Allerdings reagiert der Stein aufgrund seiner geringen Härte, Wassereinlagerung und Rissneigung sehr empfindlich auf größere Erwärmungen, sowie physikalische und chemische Beanspruchung.

Im Handel sind zudem zwei sehr ähnliche Mineralverwachsungen (Gesteine) erhältlich. Chrysokollquarz ist ein Gemenge aus Chrysokoll und Quarz und Eilatstein ist eines aus Chrysokoll, Malachit und Türkis. Ein weiterer, irreführender Handelsname ist Azulita für eine Verwachsung aus Chrysokoll, Azurit, Malachit, Cuprit, Dioptas.


Siehe auch

Literatur

  • Martin Okrusch, Siegfried Matthes: Mineralogie. 7. Auflage. Springer Verlag, Berlin 2005, ISBN 3-540-23812-3
  • Edition Dörfler: Mineralien Enzyklopädie. Nebel Verlag, ISBN 3-89555-076-0
  • Stefan Weiß: Das große Lapis Mineralienverzeichnis. 4. Auflage. Christian Weise Verlag, München 2002, ISBN 3-921656-17-6
  • Walter Schumann: Edelsteine und Schmucksteine. 13. Auflage. BLV Verlags GmbH, 1976/1989, ISBN 3-405-16332-3
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Chrysokoll aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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