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Dibutylphthalat



Strukturformel
Allgemeines
Name Dibutylphthalat
Andere Namen
  • Phthalsäuredibutylester, DBP, Butylphtalat, Elaol
  • Dibutylbenzol-1,2-dicarboxylat
Summenformel C16H22O4
CAS-Nummer 84-74-2
Kurzbeschreibung farblose Flüssigkeit
Eigenschaften
Molare Masse 287,34 g·mol–1
Aggregatzustand flüssig
Dichte 1,043 g·l–1
Schmelzpunkt –35 °C
Siedepunkt 340 °C
Dampfdruck

1,3 hPa (147 °C)

Löslichkeit

nicht/wenig mischbar mit Wasser

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung aus RL 67/548/EWG, Anh. I
[1]
R- und S-Sätze R: 50-61-62 [1]
S: 45-53-61 [1]
MAK

5 mg·m–3

WGK 3
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Dibutylphthalat (Abk. DBP) ist eine chemische Verbindung, eine farblose, ölige Flüssigkeit mit einem schwachen aromatischen Geruch. Es ist ein Ester aus 1-Butanol und Phthalsäure und gehört damit neben Diethylhexylphthalat, Di-iso-nonylphthalat und Diethylphthalat zur Gruppe der Phthalate. Industriell wird es als Weichmacher verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Eigenschaften

Dibutylphthalat ist in Wasser nicht löslich. Der Schmelzpunkt ist −35 °C, der Siedepunkt 340 °C und der Flammpunkt 157 °C. Beim Verbrennen bilden sich korrosive, toxische Dämpfe (Phthalsäureanhydrid).

Gesundheitsgefährdung: Ein Einatmen oder Verschlucken kann zu Gesundheitsschäden führen und es treten vorübergehende Beschwerden wie Schwindel, Übelkeit, Kopfschmerzen etc. auf. Eine Einnahme kann die Atemwege, Verdauungswege und Augen reizen: z. B. Brennen, Kratzen. Dibutylphthalat wirkt im Tierversuch entwicklungs-, reproduktions- und embryotoxisch.

Es ist sehr giftig für Wasserorganismen und kann in Gewässern längerfristig schädliche Wirkungen haben – es ist wassergefährdend (WGK 2) und ein Meeresschadstoff.

Verwendung

Verwendung findet DBP als Zusatzstoff in Medikamentenhüllen, damit sich die Inhaltsstoffe nicht schon im Magen, sondern erst im Darm auflösen. Dabei handele es sich unter anderem um Medikamente gegen Erkältungen, Bronchitis, Asthma, Schlafstörungen, erhöhte Cholesterinwerte und Eisenmangel. DBP Hauptsächlich als Weichmacher für PVC[2][3] und als Absorbens (Waschflüssigkeit)[4] zur Reinigung von Gasgemischen und organischen Verbindungen eingesetzt.

Toxikologie

Die Europäische Union stuft Dibutylphthalat als „fortpflanzungsgefährdend“ ein und hat für die tägliche Aufnahme einen TDI-Wert („tolerable daily intake“) von 10 Mikrogramm pro Kilogramm Körpergewicht festgesetzt (seit Juli 2005, vorher 100 Mikrogramm). Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) stuft DBP als „frucht- und entwicklungsschädigend“ ein.

In Babyartikeln, Kosmetika und Spielzeug ist DBP verboten.

Referenzen

  1. a b c ESIS-European chemical Substances Information System
  2. http://www.allum.de/index.php?mod=noxe&n_id=19
  3. www.allum.de
  4. http://www.mmediu.ro/other/germania/download/02/02_6000/02_6015_DE.DOC
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Dibutylphthalat aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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