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Diorit



   Diorit ist ein Tiefengestein („Plutonit“) von dunkler bis schwarzer, seltener auch mittel- bis hellgrauer Färbung. Diorite sind nie farbig.

Diorit besteht aus einem kristallisch-körnigen Gemenge aus dem Plagioklas (Feldspat), Hornblende (Amphibolgruppe) und wenig Chloriten und in Varietäten auch Quarz beifügt (Quarzdiorit). Ist die Hornblende durch den dunklen Magnesiaglimmer ersetzt, so spricht man vom Glimmerdiorit.

Der Diorit bildet Gänge und Stöcke im Berg und zwar meistens in Stufen aus dem Archaikum und dem Paläozoikum. Vorkommen in Europa finden sich in Ruhla, Brotterode, an der Rosstrappe, am Kyffhäuser, im Odenwald, im Bayerischen Wald und in Böhmen, in der Normandie und in der Bretagne.

Dunkle Diorite wurden früher in den 50er und 60er Jahren des vergangenen Jahrhunderts als Grabsteine und werden heute im Straßenbau verwendet.

Natursteinsorte

Fürstensteiner Diorit (Bayerischer Wald)

Siehe auch: Liste der Gesteine


Besonderheit: Diorit als Forschungsreaktor

Diorit hiess auch ein Forschungsreaktor des Eidgenössischen Instituts für Reaktorforschung (EIR) in Würenlingen (Schweiz)

Dieser Kernreaktor wurde vom EIR von 1960 bis 1977 betrieben. Er besass einen Moderator aus Schwerwasser und wurde mit Kohlendioxid gekühlt. Das schwere Wasser (Deuterium) besass eine besonders gute Neutronenökonomie, was sich wiederum besonders gut für die Produktion von qualitativ gutem Waffen-Plutonium eignet. Zwar wurde der Diorit in der Tat für zivile Forschungszwecke verwendet, es wurde von ihm nie Waffenplutonium abgezweigt. Wie der Historiker Jürg Stüssi-Lauterburg kürzlich in einer Studie über bisher geheim klassifizierte Sitzungsprotokolle aufzeigte, fühlten sich die Schweizer Militärs im Kalten Krieg aufgrund des Diorit dennoch berechtigt, die Schweiz in einem nuklearen "Schwellenmacht-Status" zu sehen.

1967 produzierte der Diorit ein angeschmolzenes Brennelement, das die Reaktorhalle verstrahlte. Auch wurden deutlich erhöhte Radioaktivitäts-Abgaben in die Aare registriert.

 
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