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Elfenbein



          Elfenbein ist das Material bestimmter Tierzähne und wird auch als Weißes Gold bezeichnet.

Inhaltsverzeichnis

Herkunft des Elfenbeins

Hauptsächlich wird Elfenbein aus den Stoßzähnen von Elefanten gewonnen, teilweise auch von fossilien Überresten ausgestorbener Elefanten wie den Mammuts. Daneben gibt es auch noch solches aus den Zähnen von Nilpferden, Wildschweinen, Walrossen, Pottwalen und Narwalen (Ainkhürn). Die verschiedenen Elfenbeinsorten weisen unterschiedliche Färbungen und Eigenschaften auf. Unter dem Mikroskop und durch spektroskopische Verfahren kann bei Elfenbeinprodukten sogar zwischen indischem und afrikanischem Elefant unterschieden werden.

Zusammensetzung

Elfenbein ist eine Verbindung aus mineralischem und organischem Material. Die Stoßzähne und Zähne, die aus Elfenbein bestehen, sind nicht zum Zermahlen der Nahrung bestimmt und daher elastisch. Sie enthalten verhältnismäßig wenig Mineralien, die chemischen und die physikalischen Eigenschaften hängen von der Tierart ab.

Elfenbein besteht zu etwa 56–59 % aus Calciumphosphat (Zahnbein) und einem geringen Anteil an Kalk, die mit einer der Knorpelmasse ähnlichen organischen Substanz verbunden sind. In dieser ist Wasser gebunden. Beim Trocknen verliert Elfenbein rund 20 % Gewicht.

Die Härte des Stoßzahnmaterials eines Elefanten beträgt auf der Mohs-Skala etwa 2,75 bis 3,50. Anderen Elfenbeinarten können eine Härte bis 4,25 erreichen. In der Literatur wird die Härte des Elfenbeins nach Mohs im allgemeinen mit 2 bis 3 angegeben.

Die Härte des Elfenbeins hängt vom Nahrungsangebot ab. Je mehr Mineralstoffe das Elfenbein enthält, desto härter ist es. Außerdem ist das Elfenbein beim Elefanten zur Spitze hin dichter und härter.

Wert

Das wertvollste Elfenbein stammt vom Narwal und wurde früher mit Gold aufgewogen. Ebenfalls wertvoll ist das Walross-Elfenbein, weswegen die Walrossbestände stark dezimiert wurden. Schon im Jahre 1000 brachte der Sohn des Grönland-Entdeckers Erik, Leif Erikson, dem König von Norwegen, Olaf, Elfenbeinschnitzereien aus Walross- und Narwal-Stoßzähnen. Nach der Unterwerfung der grönländischen Siedler unter den norwegischen Monarchen im Jahr 1261 wurden die Steuern an den König und den Bischof großteils in Form von Elfenbein bezahlt.[1] Das Elfenbein gelangte bis an die europäischen Höfe und in die Schatzkammer der Päpste. Erst als im späten Mittelalter der Handel mit den Arabern auch Elefanten-Stoßzähne nach Europa brachte, verfiel der Wert des Walross-Elfenbeins.

Geschichte

Bereits in der Steinzeit fertigten Menschen aus Mammutelfenbein kleine Skulpturen, von denen einige bis heute erhalten sind. Berühmt als älteste bisher gefundene menschlichen Kunstwerke überhaupt sind die 11 Tierfigürchen aus Mammutelfenbein aus den Vogelherdhöhlen, die mit einem Alter 32.000 Jahren.[2] Schon im Altertum wurden also Gebrauchsgüter, Kunstgegenstände und Schmuck aus Elfenbein geschnitzt. Aus China sind 6000 Jahre alte Funde bekannt. Elfenbein wurde später unter anderem auch für Billardkugeln und Klaviertasten verwendet. Kunststoffe, die ähnliche Eigenschaften wie Elfenbein haben, haben dieses heute in den meisten Fällen ersetzt.

Da Elefanten wegen ihrer Stoßzähne von Wilderern massenhaft getötet wurden und am Rande des Aussterbens standen, wurde 1989 der Handel mit Elfenbein weltweit eingeschränkt (in manchen Ländern ist der Handel unter sehr strikten Auflagen erlaubt). Mammutelfenbein ist davon jedoch ausgenommen, da Mammuts schon in prähistorischer Zeit ausgestorben sind.

Ein deutsches Elfenbeinmuseum befindet sich in Erbach im Odenwald. Franz I., letzter Reichsgraf von Erbach (1754–1823) hatte dort 1783 die Elfenbeinschnitzerei eingeführt, worauf sich viele Künstler in dem Ort niederließen. Das trug Erbach den Beinamen "Elfenbeinstadt" ein.

Etymologie

Die Bezeichnung Elfenbein ist zusammengesetzt aus den Wörtern „elephantus“ (lat.) oder „elephas“ (griech.) (daraus entlehnt mhd. helfant) für den Elefanten, und „bein“, der alten Bezeichnung für "Knochen" (z.B. Schlüsselbein oder Nasenbein). Mit Elfen hat das Wort nichts zu tun. Bis Ende des 19. Jahrhunderts schrieb man auch Elphenbein.

Siehe auch

  • Elfenbeinturm

Einzelnachweise

  1. Rolf Bökemeier: Walrosse. Die Beherrscher der Arktis. In: GEO Nr. 1/02, Gruner & Jahr, Hamburg, 2002, S. 146
  2. Vogelherdhöhle
  • Deutsches Elfenbeinmuseum Erbach
  • Zentrum für Elfenbeinforschung an der Universität Mainz
 
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