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Fäulnis



  Als Fäulnis (ahd. fûl „stinkend“, auch Fäule) wird in der Ökologie und Thanatologie die durch Mikroorganismen unter Sauerstoffmangel ausgelöste Zersetzung organischer Substanz bezeichnet.
Die bei Fäulnis entstehenden Stoffwechselprodukte sind meist selbst organische Substanzen, zum Beispiel Propionsäure, Essigsäure, Buttersäure, Ethanol und Amine. Viele dieser Verbindungen sind flüchtig und für den unangenehmen Geruch verantwortlich, der bei Fäulnisprozessen entsteht. Durch den mikrobiellen Abbau von Proteinen und Aminosäuren entstehen außerdem giftige Gase wie Ammoniak und Schwefelwasserstoff, in Tierkadavern und Leichen werden Leichengifte (Ptomaine) wie Cadaverin oder Putrescin gebildet.
In der Natur spielen Fäulnisprozesse eine wichtige Rolle, um Bioelemente wie Stickstoff, Schwefel oder Phosphor aus abgestorbenen Organismen freizusetzen und Pflanzen in mineralischer Form wieder verfügbar zu machen.

Bei der Aufbewahrung von Nahrungsmitteln sind Fäulnisprozesse unerwünscht, da sie Nahrungsmittel verderben und ungenießbar machen. Erkrankungen durch Fäulniserreger werden als Sapronosen bezeichnet. Durch Konservierungsverfahren und Anwendung von Konservierungsmitteln, die das Wachstum und die Vermehrung von Fäulniserregern in Nahrungsmitteln verhindern oder hemmen, lässt sich die Haltbarkeit von Lebensmitteln verlängern.

Steht genügend Sauerstoff zur Verfügung, werden organische Substanzen vollständig zu Kohlenstoffdioxid, Wasser und Harnstoff abgebaut. Dieser Prozess wird als Verwesung bezeichnet. Die Autolyse hingegen bezeichnet Zersetzung durch dem toten Körper eigene, supravitale Enzyme.

Siehe auch

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Fäulnis aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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