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Ferritin



  Ferritin (lat. ferrum, Eisen) ist ein Speicherprotein des menschlichen Körpers, das in der Lage ist, eine große Zahl von Eisenionen zu binden. Die Ferritinkonzentration im menschlichen Blutserum ist ein sehr aussagekräftiges Maß für den gesamten Eisenspeicher des Organismus.

Die Bestimmung des Ferritin-Spiegels ist heutzutage Routine in den meisten Kliniklabors und hat vor allem bei der Anämie-Diagnostik einen hohen Stellenwert, wenn der Verdacht auf eine Eisenmangelanämie vorliegt.

Inhaltsverzeichnis

Allgemeines

  Ferritin (=Speichereisen) ist vor allem in der Leber, der Milz, in der Darmschleimhaut, im Knochenmark und im retikuloendothelialen System zu finden. Es besteht aus 24 identischen Untereinheiten und hat eine Molekülmasse von circa 450 kDalton. Ferritin besteht aus einer Apoferritinschale und aus zentralen Eisenhydroxid-Oxid-Mizellen. Ferritin umgibt wie eine Hohlkugel (Apoferritin) bis zu 4000 Eisenatome, die in ungebundener Form für den Organismus giftig wären. Die Ferritinkugel hat einen Außendurchmesser von ungefähr 120 Angström und einen Innendurchmesser von 80 Angström. Ferritin ist wasserlöslich. Dem menschlichen Ferritin verwandte Eiweiße finden sich als Klasse der Ferritine in vielen anderen Lebewesen wie Tieren, Pflanzen und Bakterien. Als Hämosiderin bezeichnet man eine unlösliche Aggregationsform von Ferritin, das bei einem Eisenüberangebot entsteht. Bei der Hämosiderinbildung binden die Eisenanteile des Ferritins unter teilweisem Abbau des Ferritin-Proteinanteils aneinander und verklumpen.

Normalwerte

Säuglinge:

  • Nabelschnurblut 30-276 ng/ml
  • 2.-3. Woche 90-628 ng/ml
  • 1. Monat 144-399 ng/ml
  • 2. Monat 87-430 ng/ml
  • 4. Monat 37-223 ng/ml
  • 6. Monat 19-142 ng/ml
  • 9. Monat 14-103 ng/ml
  • 12. Monat 1-99 ng/ml

Kinder:

  • 6 Monate-15. Lebensjahr 7-142 ng/ml

Frauen:

  • 20.-50. Lebensjahr 22-112 ng/ml
  • 65.-90. Lebensjahr 13-651 ng/ml

Männer:

  • 20.-50. Lebensjahr 34-310 ng/ml
  • 65.-87. Lebensjahr 4-665 ng/ml

Quelle: http://www.laborlexikon.de/Lexikon/Infoframe/f/Ferritin.htm

Ferritinwert zu niedrig

  • bei Eisenmangel (Vorsicht: Akute-Phase-Protein; nur Aussage bei normalem CRP möglich!)

Ferritinwert zu hoch

bei:

  • Hämochromatose
  • alkoholischen Lebererkrankungen
  • Tumorerkrankungen
  • Entzündungen
  • Thalassämie

Siehe auch

Transferrin (Eisentransportprotein = Transporteisen)

Links

  • http://pubpages.unh.edu/~ndc/
    • Das Wollknäuel Ferritin
  • http://www.annals.org/cgi/content-nw/full/138/8/627/F1
    • Ferritinspiegel bei Hämochromatose
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ferritin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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