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Gasolin (Tankstellenkette)



  Die Gasolin AG war von 1920 (1926) bis 1971 ein deutsches Mineralölunternehmen mit eigener Tankstellenkette.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte und Beteiligungsverhältnisse

Anfang und Expansion

Die Gasolin wurde am 23. März 1920 als Olea Mineralölwerke AG in Frankfurt/Main gegründet, sie übernahm die Firma Deutsche Schmiermittel GmbH.

Geschäftszweck des Unternehmens waren „Erwerb, Errichtung und Betrieb von Anlagen und Unternehmungen, die auf Gewinnung, Herstellung, Verarbeitung, Verwertung, Lagerung, Transport und Handel von Kraftstoffen aller Art, Schmiermitteln, technischen Ölen und Fetten, Erdöl, Teer und deren Aufarbeitungsprodukten, Bitumen und verwandten Stoffen sowie sonstigen chemischen Erzeugnissen gerichtet sind“.

Ab 1922 firmierte sie unter Oleawerke AG für Mineralöl-Industrie mit Sitz in Frankfurt (Main), ab Dezember 1923 mit Sitz in Berlin.

Hugo Stinnes formte nach Übernahme der A. Riebeck’sche Montanwerke AG im Juni 1923 aus ihr die Hugo Stinnes-Riebeck Montan- und Oelwerke AG als seine Ölinteressen. Die A. Riebeck’sche Montanwerke AG besaß vor allem Beteiligungen und Bergwerksbesitz im Bereich Halle (Saale) sowie Weißenfels-Zeitz. Darüber hinaus gehörten Mineralöl-, Paraffin-, Kerzen- und Montanwachsfabriken dazu sowie Erdölkonzessionen in Argentinien.

Dort hinein wurden von ihm 1923/1924 eingebracht die Mehrheit der Kuxe der Bergrechtlichen Gewerkschaft der Braunkohlengrube Concordia bei Nachterstedt und der Gewerkschaft Messel auf Grube Messel bei Darmstadt, um die Ölbasis zu stärken. Ferner kamen hinzu die AG für Petroleumindustrie (Api) in Berlin, die Erdölwerke Dollbergen sowie die Oleawerke AG für Mineralöl-Industrie als Vertriebsorganisation mit Raffinerien in Frankfurt (Main) und Freiburg.[1] Die Oleawerke vertrieben dabei die gesamte Braunkohlenteerproduktion (Öle, Wachse, Paraffine, Kerzen) der A. Riebeck’sche Montanwerke.

Nach dem frühen Tod von Hugo Stinnes konnten seine Erben aus dem Konglomerat kein überlebensfähiges Unternehmen bilden. 1925 übernahm BASF seine Ölunternehmung. Im April 1925 wurden die Oleawerke samt den eingegliederten Erdölwerken mit ihrer Raffinerie in Dollbergen in ein Tochterunternehmen ausgegliedert und in Hugo Stinnes-Riebeck Oel-AG mit Sitz in Halle (Saale) umbenannt. Die A. Riebeck’sche Montanwerke erhielten im September 1925 ihren angestammten Namen zurück.

BASF und Royal Dutch waren je zur Hälfte an der 1921 gegründeten Internationale Bergin Compagnie voor Olie en Kolen Chemie zur internationalen Nutzung der deutschen Patente zur Kohlehydrierung beteiligt. Mit der Entscheidung von BASF und Standard Oil of New Jersey in den Jahren 1925/1926, in der Produktion von Synthetischem Benzin aus Braunkohle zusammenzuarbeiten, fiel die Entscheidung, die Hugo Stinnes-Riebeck Oel-AG als Vertriebsorganisation in Deutschland zu nutzen und aufzubauen [2] und sich aus dem Grunde direkt an ihr zu beteiligen. Standard Oil (Esso) und Royal Dutch (Shell) sollten BASF helfen, bei Bedarf die Rohölbasis zu sichern.

    Am 4. Mai 1926 erfolgte die Umfirmierung in Deutsche Gasolin Aktiengesellschaft (D.G.A.), registriert in Berlin-Charlottenburg.

Anteilseigner der Tankstellenkette und des Mineralölproduktevertriebs waren 1926 die I.G. Farben, die aus der BASF entstanden, und die A. Riebeck’sche Montanwerke AG sowie Standard Oil of New Jersey (heute ExxonMobil) und Royal Dutch (heute Royal Dutch Shell) mit jeweils 25 %.

Im vertikalen Aufbau der I.G. Farben in Verkaufsgemeinschaften (VG) stand die Gasolin zusammen mit der I.G. Abteilung Öle neben dem Stickstoffsyndikat, der VG Chemikalien, VG Pharmazeutika, VG Photo und Kunstseide und VG Farben. Sie sollte hauptsächlich das synthetische Leuna-Benzin aus den Leunawerken über ihre Zapfstellen verkaufen. Dazu wurde mit Vorrang die Tankstellenorganisation ausgebaut.

1929 hatte die Deutsche Gasolin eine Bilanzsumme von 27 Mio. RM.[1] Sie lag damit auf Platz 5 in der Liste der in Deutschland wirtschaftenden Mineralölgesellschaften.

1935 war die Gasolin in Deutschland eine der Großen Fünf (Tankstellenketten) mit 3315 Zapfsäulen (5,9 %) und einer Absatzquote von 6,7 %.[3] 1938 hatte die Gasolin bei Dieselkraftstoff einen Marktanteil von 1,4 % und bei Schmierölen 1,3 %.

Mit der Umstellung auf die Kriegswirtschaft im September 1939 und der damit einhergehenden staatlich zentralen Lenkung durch die Arbeitsgemeinschaft Mineralölverteilung (AMV) verschwanden die Markennamen, und die dem Zentralbüro für Mineralöl als Vertriebssyndikat der AMV unterstellten Tankstellen gaben gegen Tankausweis oder Bezugsschein markenlose Ottokraftstoffe ab.

Im Mai 1940 besaß die Deutsche Gasolin eine Raffinerie in Emmerich am Rhein, auf die ein britischer Bombenangriff stattfand. Dabei gab es einige Tote, die Raffinerie blieb jedoch unversehrt[4] Der Emmericher Gobelin im Ratssaal der Stadt hält noch heute die Erinnerung an die Gasolin durch die Darstellung eines ihrer Mitarbeiter mit einem Ölfaß aufrecht.[5]

Die Gasolin besaß 1943 Verkaufsbüros in Berlin, Breslau, Dortmund, Dresden, Frankfurt/Main, Hamburg, Hannover, Köln, Leipzig, München und Stuttgart sowie in Wien.

Im Laufe des Jahres 1944 wurden die Raffinerien in Emmerich und Dollbergen durch Luftangriffe zerstört. Zu deren Ersatz begann im August 1944 bei Lohmen (Sachsen) im Zusammenhang mit Dachs VII, einer unterirdischen Auffahrung im Sandstein, die Arbeit an zwei Stollensystemen im Sandsteinbruch der „Alten Poste“. Dieser besaß seit 1907 einen Gleisanschluss zum Bahnknoten Pirna. Übertage errichtete man sofort die Kleindestillationsanlagen „Ofen 19-22“, die noch 1944 die Benzinproduktion mit Erdöl aus dem Wiener Becken bei Zistersdorf begannen, welches per Bahn in Kesselwagen eintraf.[6]

In Österreich

Mit dem Anschluss Österreichs 1938 expandierte die Gasolin dorthin. Es gab die Gasolin Ges.m.b.H. in Wien und sie betrieb von 1938 bis 1945 die am südlichen Ortsrand von Korneuburg gelegene Erdölraffinerie. Diese war von 1923 bis 1961 in Betrieb und wurde im Zweiten Weltkrieg teilweise zerstört.

1945 fiel die Gasolin in Österreich (im sowjetischen Sektor) als „Deutsches Eigentum“ an die Sowjetische Mineralölverwaltung (SMV). 1955 wurden der Sowjetunion gemäß dem Österreichischen Staatsvertrag[7] die Eigentumsrechte an der Deutsche Gasolin A. G., Verteilungsstelle in Österreich, G. m. b. H. übertragen und anschließend von Österreich abgegolten. Sie wurde damit verstaatlicht und von der 1956 gegründeten Österreichischen Mineralölverwaltung (ÖMV) übernommen. Ebenfalls fiel die Raffinerie in Korneuburg als „Deutsches Eigentum“ an die Sowjetische Mineralölverwaltung (SMV) und wurde 1955 der Sowjetunion gemäß dem Österreichischen Staatsvertrag[8] übertragen und von Österreich abgegolten. Sie wurde verstaatlicht, von der 1956 gegründeten Österreichischen Mineralölverwaltung (ÖMV, heute OMV) weitergeführt und 1961 nach Bau der neuen Großraffinerie Schwechat stillgelegt. Das in den drei anderen Sektoren liegende Eigentum wurde aufgrund der österreichischen Verstaatlichungsgesetze 1946 direkt von den Alliierten an Österreich als neuen Eigentümer übergeben. Dieser gab etwa 1952 und 1954 unter der Firmierung Gasolin Gesellschaft m.b.H. Zweigniederlassung Salzburg neue Autokarten heraus. Die ÖMV fasste die Gasolin mit der NITAG und dem Benzol-Verband in der Organisation Martha zusammen. Alle traten ab 1956 mit der Marke Aral in der Öffentlichkeit auf, bis sie zur heutigen OMV umfirmiert wurden.

Neuanfang und Konsolidierung

Ab 1943 war die Deutsche Reichsbank in Berlin die einzige Wertpapiersammelbank Deutschlands. Somit befanden sich die Aktien der Deutschen Gasolin AG zum Zeitpunkt des Kriegsendes 1945 im sowjetischen Sektor Berlins. Die Gasolin wurde durch die Entflechtung der I.G. Farben zwar zu einem eigenständigen Tankstellenunternehmen im Westen (registriert in Berlin-Charlottenburg) unter Verlust ihres Besitzes im Osten, die Wertpapiere waren jedoch aus westlicher Sicht „blockiert“. Und der größte Benzinlieferant, die Leunawerke, lagen ebenfalls im Osten und waren nicht mehr verfügbar.

Diese Blockade der Aktien machte ein Aufgebot der Wertpapiere unmöglich. Um die Rechtsunsicherheit zu beseiten, wurde die Wertpapierbereinigung durchgeführt. Aufgrund des Wertpapierbereinigungsgesetzes vom 1. Oktober 1949 wurden die Anteile der Gasolin für kraftlos erklärt und durch eine Sammelurkunde ersetzt.

Gleich nach den Ereignissen um die Wertpapierbereinigung wurde der Sportverein ZSG Gasolin Zeitz im Dezember 1949 umbenannt in ZSG Hydrierwerk Zeitz (heute 1. FC Zeitz).

In der Folgezeit durften die bisherigen Eigentümer nachweisen, dass sie rechtmäßige Eigentümer eines Teils der Gesellschaft waren. Die Standard Oil of New Jersey mit ihrer deutschen Tochter Esso AG und Royal Dutch mit ihrer deutschen Tochter Deutsche Shell AG erhielten ihr jeweiliges 25 %-Bruchteilseigentum an der Sammelurkunde. Weitere 6,557 % hielten die Bank deutscher Länder und einige kleinere Aktionäre. Die Treuhänder der zu liquidierenden I.G. Farben boten 1951 die ihnen durch Veränderungen im Aktionärskreis bei der A. Riebeck’sche Montanwerke AG verbliebenen restlichen etwa 41 % des 13,2 Millionen D-Mark betragenden Aktienkapitals zum Kauf. Im Gegenzug für eine Rückzahlungsmöglichkeit einer 2,4-Millionen-Dollarschuld der Gasolin aus den 1930er Jahren erklärten sich Esso und Shell bereit, ihren Anteil im Paket mit zu verkaufen.[1]

Zu diesem Zeitpunkt hatte die Gasolin einen Marktanteil von etwa 6,5 % bei Benzin und etwa 3,9 % bei Diesel. Das Tankstellennetz der Gasolin bestand zu diesen Zeitpunkt aus 504 sogenannten Großtankstellen und weiteren gut 1400 Tank- und Zapfstellen.

  Caltex zusammen mit der Ruhr Oel und Mineralöl-Werke Ernst Jung auf der einen Seite und Wintershall und DEA auf der anderen Seite gaben Angebote ab. Obwohl die Caltex die Dollarschuld hätte begleichen können, hielt das zuständige Wirtschaftsministerium nichts von einer weiteren Überfremdung des deutschen Marktes. Nachdem im Mai das Caltex-Angebot zurückgezogen war, gab es im Juni 1952 noch ein Angebot der Gulf Oil. Zum Zuge kamen jedoch Wintershall und DEA als deutsche Mineralölproduzenten, die im Juli 1952 die 91 %-ige Aktienmehrheit an der Deutschen Gasolin AG im Verhältnis 65:35 übernahmen und die Gesellschaft als Mineralölunternehmen mit ihren Tankstellen und der verbliebenen Raffinerie in Dollbergen (120.000 Jahrestonnen Rohöldurchsatz) weiterführten.[1] Hauptsächlich sollte die Gasolin die Treib- und Schmierstoffe aus der sich im Aufbau befindlichen Erdöl-Raffinerie Emsland in Lingen vertreiben.

Mitte der 1950er Jahre beträgt der Marktanteil der „ausländischen“ Tankstellenketten etwa 40 %, der Anteil der großen „deutschen“ Unternehmen liegt bei etwa 36 %. Der Rest verteilt sich auf eine Vielzahl kleinerer mittelständischer Gesellschaften. Um den deutschen Marktanteil im Tankstellenmarkt zu stärken, wird Wintershall 1956 mit einem Anteil von zunächst 11,8 Prozent, später 15 Prozent Miteigentümerin vom BV-Aral-Verband unter Einbringung ihrer Vertriebstochter NITAG und ihrer Anteile an der Gasolin. Gleichzeitig wird die DEA Mitaktionärin an der BV-Aral unter Einbringung ihrer Tankstellen sowie der Anteile an der Gasolin. Daraufhin wurde die NITAG mit ihren etwa 800 Tankstellen auf die Gasolin mit etwa 2000 Tankstellen zur Deutsche Gasolin-Nitag AG verschmolzen. Der Umsatz der neuen Gesellschaft betrug 1956 zirka 400 Millionen D-Mark bei einem Anlagevermögen von 45 Millionen, einem Umlaufvermögen von 75 Millionen und einer Bilanzsumme von etwa 120 Millionen D-Mark.[9]

  Nach Übernahme von 50 % der Rheinpreussen AG für Bergbau und Chemie in Jahr 1959 scheidet die DEA 1960 als Aktionärin aus dem BV-Aral wieder aus unter Mitnahme ihrer eigenen Tankstellenkette, die Anteile an der Gasolin verbleiben im BV-Aral, wofür DEA entschädigt wird. 1961 beschließen die 100 %-Mitgliedsunternehmen im BV-Aral-Verband, ihre unterschiedlichen Produkte (Treibstoffe und Schmierstoffe) unter dem gemeinsamen Markennamen Aral zu vermarkten. Dies gilt nicht für die sich nur zu einem 91 %-Anteil im BV-Aral befindliche Gasolin. Diese wird 1967 in Gasolin AG umbenannt.

Die eigene Raffinerie in Dollbergen wurde 1969 stillgelegt.

Die rot-weiße Marke Gasolin und die AG überlebten bis August 1971, als sie auf die Wintershall-Tochter ARAL verschmolzen wurden, die heute zur BP gehört. Die letzte Zentrale der Gasolin war in der Jordanstraße 32 in Hannover. Von hier aus wurden die etwa 3500 Tankstellen in Westdeutschland betrieben.

  Heute existiert noch eine Gasolin GmbH unter der gleichen Adresse wie die der Zentrale der Aral AG in Bochum.

Die Marke lebte wieder auf, als nach der Wiedervereinigung in Ostdeutschland einige Aral-Tankstellen umgeflaggt wurden, von denen heute noch zwei in Pasewalk und Ueckermünde von einem privaten Pächter unter der Marke Gasolin betrieben werden, um so die Marke zu schützen.

Produkte und Marketing

Gasolin und die I.G. Abteilung Öle waren bis 1945 zuständig für den Vertrieb der Produkte wie z. B. Autoöl, Schmieröl und Asphalt sowie des Treibgases Leuna-Treibgas und vor allem des Synthetischen Benzins Leuna. Darüber hinaus vertrieb die Gasolin normales Benzin aus ihren eigenen Raffinerien unter dem Namen Gasolin und das klopffeste Superbenzin Motalin mit dem Additiv Eisenpentacarbonyl. Das Benzin-Benzol-Gemisch nannte sich Motorin, ein Anlassmittel für den Motor an kalten Tagen Supralin. Weiterhin vertrieb die Gasolin die gesamten Braunkohlenteerprodukte (Braunkohlenteeröl, Wachs, Pech, Kerzen usw.) der A. Riebeck'sche Montanwerke AG.

1927 erfolgte eine Beauftragung des Architekten und Designers Peter Behrens, Zapfsäulen und Tankstellen zu entwerfen, um dem Vorwurf der Verunstaltung der Umwelt zu entgehen.[10] Gleichzeitig entwarf der Architekt Hans Poelzig 1927–1928 für die Gasolin Leuna-Typen-Tankstellen in vormontierter Fertigbauweise.[10]

   In den 1930er Jahren fand Werbung hauptsächlich für das Leuna-Benzin statt. Ein auf den Autokarten dafür häufig verwendetes Logo bestand aus einer geöffneten rot-weißen Tanksäule. 1936 zur Olympiade kam unten rechts der Tanksäulengrafik noch ein Logo für das Motoröl Motanol hinzu, die Motanol-Raute. Diese bestand aus dem auf der Spitze stehenden roten Viereck mit dem in Schwarz auf weißem Balken stehenden Produktnamen.[11] Diese Raute wurde in den 1950ern mit der Inschrift Gasolin zum Firmenmarkenzeichen.

Nach 1945 gab es bei der Gasolin Benzin und als Supersorte das Benzol-Gemisch. Noch 1956 ließ die Gasolin ihren Tankwart, der bis zu diesem Jahr den Spitznamen Tankfix trug, ihr „Benzol-Gemisch (ohne Blei)“ bewerben.[12] 1954 begann, aus den USA kommend, auch in Deutschland ein inflationärer Werberummel mit Benzinbeinamen und chemischen Superzusätzen.[13] Die Gasolinwerbung konterte, anscheinend ganz im Sinne ihrer Kundschaft, mit einer Front gegen solche Reklameauswüchse und startete eine erfolgreiche Kundenbefragung.[14] 1959 war die Gesellschaft von ihrem Benzol-Gemisch abgekommen und vertrieb Normal und Super, welches etwa 6 Pfennige mehr kostete.

Das Öl hieß jedoch weiterhin Motanol, bis es in den 1960er Jahren über Motanol Record zu Record wurde.

Die bekanntesten Slogans der Gasolin sind „Nimm Dir Zeit – und nicht das Leben!“ auf Schildern, die auf die hintere Bordwand von LKWs geschraubt wurden. Diese Schilder wurden von der Gasolin bis zur Mitte der 1950er Jahre ausgegeben.

Und „Mein Benzin – Gasolin!“ mit dem neuen Gasolin-Männchen, für ganzseitige Zeitungsanzeigen in Schwarz/Weiß sowie farbig für die Tips-Hefte 1959 von dem Hamburger Maler und Gebrauchsgraphiker Bruno Bergner in Zusammenarbeit mit der Werbeleitung der Gasolin entwickelt.

Mitte der 1960er Jahre gab es erneut Überlegungen zu einer wettbewerbsreaktiven Werbung: „Und wir entfernen kostenlos Katzenhaare aus ihrem Vergaser“ war die kreative Ausgangsidee, die jedoch aufgrund von Einsprüchen der Hausjuristen nicht weiterverfolgt wurde.[15]

1963 wurde das bis dahin geltende Markenzeichen verändert, es erhielt einen roten, rechteckigen Rahmen, und mit der Umbenennung im Jahr 1967 wurde der Schriftzug Gasolin ebenfalls rot.

Werke

  • Mit Gasolin durch Deutschland. Eine Reisefibel für besinnliche Kraftfahrer, Deutsche Gasolin-Nitag AG (Hrsg.), Hannover 1958; Walter Pause (Text); Renate Maier-Rothe (Illustrationen)

Unabhängig von der Existenz der Gasolin sind die 8 Bände der Gasolin-Tips immer noch im Umlauf:

  • 50 Tips für Kraftfahrer, Deutsche Gasolin-Nitag AG, Hannover 1957; Paul W. Piehler (Hrsg.); Paul W. Piehler, Heinz Restorff (Redaktion); Bruno Bergner, Hamburg (Umschlag und Zeichnungen)
  • 50 Touren-Tips für Kraftfahrer, Deutsche Gasolin-Nitag AG, Hannover 1958; Paul W. Piehler (Hrsg.); Heinz Restorff, Wilhelm Wißmüller (Redaktion); Bruno Bergner, Hamburg (Umschlag und Zeichnungen)
  • 50 Touren-Tips II für Kraftfahrer, Deutsche Gasolin-Nitag AG, Hannover 1959; Paul W. Piehler (Hrsg.); Heinz Restorff, Wilhelm Wißmüller (Redaktion); Bruno Bergner, Hamburg (Umschlag und Zeichnungen)
  • 50 Tips für Schlepperfahrer, Deutsche Gasolin-Nitag AG, Hannover 1959; Paul W. Piehler (Hrsg.); Heinz Restorff, Herbert Hardt (Redaktion); Bruno Bergner, Hamburg (Umschlag und Zeichnungen)
  • 50 Gasolin-Tips Auf Kriegsfuß mit Paragraphen, Deutsche Gasolin-Nitag AG, Hannover 1960; Paul W. Piehler (Hrsg.); Heinz Restorff (Redaktion); Bruno Bergner, Hamburg (Umschlag und Zeichnungen)
  • Gasolin-Tips Sehenswürdigkeiten, Deutsche Gasolin-Nitag AG, Hannover 1961; Paul W. Piehler (Hrsg.); Heinz Restorff (Redaktion); Bruno Bergner, Hamburg (Umschlag und Zeichnungen)
  • Gasolin-Tips Mit offenen Augen durch deutsche Städte, Deutsche Gasolin-Nitag AG, Hannover 1962; Paul W. Piehler (Hrsg.); Heinz Restorff (Redaktion); Bruno Bergner, Hamburg (Umschlag und Zeichnungen)
  • Gasolin-Tips Autofibel für Rast und Reise, Deutsche Gasolin-Nitag AG, Hannover 1963; Paul W. Piehler (Hrsg.); Heinz Restorff (Redaktion); Bruno Bergner, Hamburg (Umschlag und Zeichnungen)

Siehe auch

Literatur

  • Joseph Borkin, Charles A. Welsh: Germany’s Master Plan. The Story of Industrial Offensive. Duell, Sloane and Pearce, New York, 1943. (Teil 1, Teil 2)
  • Robert Liefmann: Cartels, Concern And Trusts. Botoche Books, Kitchener, 2001. (Erstveröffentlicht in Deutschland: Robert Liefmann: Kartelle, Konzerne und Trusts. 1932.
  • Joachim Kleinmanns: Super, voll! Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle. Jonas Verlag, Marburg, 2002. ISBN 3-89445-297-8
  • Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859-1974. Verlag C. H. Beck, München, 2003. ISBN 3-406-50276-8
  • Joachim Joesten: Öl regiert die Welt. Karl Rauch Verlag, Düsseldorf 1958.

Fußnoten

  1. a b c d Rainer Karlsch, Raymond G. Stokes: Faktor Öl. Die Mineralölwirtschaft in Deutschland 1859-1974. Verlag C. H. Beck, München, 2003. ISBN 3-406-50276-8
  2. Sharing With Standard
  3. Joachim Kleinmanns: Super, voll! Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle. Jonas Verlag, Marburg, 2002. S. 46.(zitiert nach Walter Ade: Das Tankstellenproblem in Deutschland. Hamburg, 1936.)
  4. VERGESSENE WELTEN
  5. Der Emmericher Gobelin
  6. U-Verlagerung Lohmen, Stollenauffahrung Herrenleite - Objekt Carnallit / Rogenstein / Dachs 7
  7. Liste Nr. 4 des Österreichischen Staatsvertrags: Unternehmungen im östlichen Österreich, die mit der Verteilung von Ölprodukten befaßt sind und die das Eigentum der Sowjetunion übertragen werden sollen
  8. Liste Nr. 3 des Österreichischen Staatsvertrags: Ölraffinerien im östlichen Österreich, deren Eigentumsrechte der Sowjetunion übertragen werden sollen
  9. Joachim Joesten: Öl regiert die Welt.
  10. a b Joachim Kleinmanns: Super, voll! Kleine Kulturgeschichte der Tankstelle. Jonas Verlag, Marburg, 2002. ISBN 3-89445-297-8
  11. Darstellungen der Leuna Zapfstellenpläne
  12. „Der Tankfix deckt die Karten auf“
  13. Gasolinwerbung 1954
  14. Gasolinkundenbefragung 1954
  15. Notizen aus dem Atelier von Bruno Bergner
 
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