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John B. Fenn



  John Bennett Fenn (* 15. Juni 1917 in New York City) ist ein US-amerikanischer Chemiker, der 2002 gemeinsam mit Koichi Tanaka "für die Entwicklung von Methoden zur Identifikation und Strukturanalyse von biologischen Makromolekülen" die eine Hälfte des Nobelpreises für Chemie bekam.

Die andere Hälfte des Preises wurde dem Schweizer Kurt Wüthrich "für seine Entwicklung der magnetischen Kernresonanzspektroskopie, um damit die dreidimensionale Struktur biologischer Makromoleküle in Lösung" verliehen.

Der Verdienst Fenns ist dabei unbestritten, da zur Bestimmung großer Biomoleküle die bis dahin übliche Massenspektrometrie zur Stoffanalyse ungeeignet ist: Hier werden Substanzgemische zunächst verdampft, dann elektrisch aufgeladen und anschließend elektrischen Feldern ausgesetzt, Die dabei eingesetzte Methode der Verdampfung würde große Biomoleküle allerdings zerstören.

Fenn löste die Makromoleküle zunächst in Wasser, um sie darin einem 3000-Volt-Feld auszusetzen und das Wasser langsam verdunsten zu lassen, wodurch die elektrisch geladenen Moleküle nun der weiteren Untersuchung zugänglich waren, und nach Beschleunigung der unzerstörten geladenen Moleküle deren Masse durch Berechnung der "Flugzeit" über eine bekannte Strecke berechnet werden konnte. Sein Verfahren der so genannten electrospray ionisation (ESI) veröffentlichte er 1988. Erste Ergebnisse, die in Zusammenhang mit dieser Veröffentlichung stehen, wurden allerdings schon 1983/84 in Deutschland in Zusammenarbeit mit Jan Peter Toennies am Göttinger Max-Planck-Institut für Strömungsforschung erarbeitet.

Die Relevanz für die praktische Anwendung ist dabei kaum zu überschätzen, da so nun auch komplexe pharmakologische Substanzen erforschbar und herstellbar werden, wie sich schon Mitte der 90er-Jahre mit der Entwicklung der Protease-Inhibitoren zur AIDS-Bekämpfung zeigte.

 
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