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Kaliumiodid



Strukturformel
Allgemeines
Name Kaliumiodid
Andere Namen

Kaliumjodid, Iodkali

Summenformel KI
CAS-Nummer 7681-11-0[1]
Kurzbeschreibung weißer, kristalliner Feststoff
Eigenschaften
Molare Masse 166,00 g·mol−1[1]
Aggregatzustand fest
Dichte 3,13 g·cm−3[1]
Schmelzpunkt 686 °C[1]
Siedepunkt 1330 °C[1]
Dampfdruck

100 Pa (730 °C)

Löslichkeit

gut in Wasser (1430 g/L bei 20 °C[1]) und Alkohol (45 g/L)

Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung
keine Gefahrensymbole
R- und S-Sätze R: keine R-Sätze
S: keine S-Sätze
MAK

-

Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Kaliumiodid ist das weiße, unter starker Abkühlung sehr leicht in Wasser lösliche Kalium-Salz der Iodwasserstoffsäure. Es entsteht bei der Reaktion von Kalilauge mit Iod:

\mathrm{6\,KOH + 3\,I_2 \rightarrow 5\,KI + KIO_3 + 3\,H_2O}

Durch Glühen des Iodid-Iodat-Gemisches mit Kohle lässt sich auch das Kaliumiodat (KIO3) zu Kaliumiodid reduzieren:

\mathrm{2\,KIO_3 + 3\,C \rightarrow 2\,KI + 3\,CO_2}

Kaliumiodid wird im Labor zur Herstellung von Iod-Kaliumiodid-Lösung (Lugolsche Lösung) verwendet. Es dient auch zur Herstellung von Silberiodid und zur Produktion von Pharmazeutika. Iodiertes Speisesalz enthält Kaliumiodat.

Kaliumiodid hat auch im Strahlenschutz eine Bedeutung. In Form von Tabletten (umgangssprachlich als „Jodtabletten“ bezeichnet) wird Kaliumiodid bei Strahlenunfällen vorbeugend verabreicht. Kaliumiodid setzt sich in der Schilddrüse ab und verhindert dadurch eine Aufnahme von radioaktiven Iod- und Cäsium-Isotopen, da sich Cäsium chemisch ähnlich verhält wie Kalium (Iodblockade).

In der Schweiz wird Kaliumiodid präventiv an die Bevölkerung im Umkreis von 20 km um Kernkraftwerke abgegeben. Das schweizerische Bundesamt für Gesundheit ordnet bei einem Unglücksfall die Einnahme der Kaliumiodidtabletten über Sirenenalarm und Radiomitteilungen an.

In ganz Österreich werden Kaliumiodid-Tabletten der Firma Lannacher mit einer Kaliumiodidkonzentration von 65 mg für Kinder und Jugendliche kostenlos bevorratet. Eltern können für ihre Kinder jederzeit in Apotheken die Tabletten abholen (ohne Rezept). Deutsche Energieversorger haben 2004 für den Unglücksfall ebenfalls bei Lannacher 137 Millionen Tabletten bestellt. Wie und zu welchem Zeitpunkt diese Tabletten ausgegeben werden, liegt in der Verantwortung der Länder.

In Deutschland werden Kaliumiodid-Tabletten bei Gemeinden im Umkreis kerntechnischer Anlagen vorgehalten, um im Katastrophenfall an die Bevölkerung ausgegeben zu werden.

Quellen

  1. a b c d e f Sicherheitsdatenblatt (Merck)
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Kaliumiodid aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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