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Karl Ziegler



Karl Ziegler (* 26. November 1898 in Helsa (in Hessen); † 11. August 1973 in Mülheim an der Ruhr) war ein deutscher Chemiker. Er erhielt 1963 den Nobelpreis für Chemie.

Leben

Bereits 1923 habilitierte er sich mit der Schrift Zur Kenntnis des „dreiwertigen“ Kohlenstoffs : Über Tetra-aryl-allyl-radikale und ihre Abkömmlinge. Er war zunächst in Frankfurt am Main, in Heidelberg und ab 1936 in Halle (Saale) Universitätsprofessor und gleichzeitig Gastdozent an der University of Chicago. Ab 1943 war Ziegler Direktor des Kaiser-Wilhelm-Instituts für Kohleforschung, (nach 1948 Max-Planck-Instituts für Kohlenforschung) und Honorarprofessor an der RWTH Aachen. Dort entwickelte er ab dem Jahre 1953 ein bei niedrigen Drücken arbeitendes Polymerisationsverfahren für Ethen in Gegenwart von metallorganischen Misch-katalysatoren. 1944 wurde er korrespondierendes Mitglied der Bayerischen Akademie der Wissenschaften.

Für seine Entdeckungen auf dem Gebiet der Polymeren erhielt er zusammen mit Giulio Natta im Jahre 1963 den Nobelpreis für Chemie.

Nach den beiden Forschern sind die Ziegler-Natta-Katalysatoren benannt, das sind katalytisch wirksame Metallkomplexe, die bei der Reduktion von Übergangsmetallverbindungen (z. B. Titan(III)-chlorid) mit metallorganischen Verbindungen (z. B. Diethylaluminiumchlorid) entstehen und welche die stereospezifische (= räumlich eindeutige) Polymerisation von Olefinen bei Normaldruck ermöglichen. Diese Katalysatoren haben große Bedeutung bei der Herstellung von Polyethylen und Polypropylen, industriellen Massenprodukten, die das Kunststoffzeitalter mit auf die Wege brachten.

Außerdem sammelte er zusammen mit seiner Frau Maria Gemälde des 20. Jahrhunderts, die er aus den Einnahmen seiner Entdeckungen finanzierte. Die Sammlung enthält Werke von Emil Nolde, Lyonel Feininger, Paul Klee, Käthe Kollwitz, Oskar Kokoschka, August Macke, Franz Marc und Karl Schmidt-Rottluff und ist heute im städtischen Museum Alte Post in Mülheim an der Ruhr zu sehen. Nach Ziegler wurde ein Gymnasium in Mülheim benannt.

Bei der Gesellschaft Deutscher Chemiker ist die nach ihm benannte Karl-Ziegler-Stiftung angesiedelt, die den mit 50.000 Euro dotierten Wissenschaftspreis Karl-Ziegler-Preis sowie den Karl-Ziegler-Förderpreis verleiht.

Literatur

  • Heinz, Martin, Polymere & Patente - Karl Ziegler, das Team, 1953-1998, Wiley-VCH, Weinheim 2001, ISBN 978-3527-30498-1


 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Karl_Ziegler aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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