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Max von Laue



  Max von Laue (* 9. Oktober 1879 in Koblenz; † 24. April 1960 in Berlin) war ein deutscher Physiker und Nobelpreisträger.

Leben

Von Laue studierte an der Universität Straßburg Physik und beschäftigte sich nach seinem Umzug nach Göttingen schwerpunktmäßig mit der Optik. 1903 promovierte er bei Max Planck in Berlin über die Theorie der Interferenzen an planparallelen Platten und übernahm 1905 bei seinem Doktorvater eine Assistentenstelle. Nach seiner Habilitation 1906 beschäftigte er sich mit der Relativitätstheorie Albert Einsteins und entwickelte 1907 mit optischen Experimenten wichtige Beweise für die Richtigkeit des Einsteinschen Additionstheorems. 1909 kam er als Privatdozent an das Institut für theoretische Physik der Universität München.

Im Jahr 1912 entdeckte er zusammen mit Friedrich und Knipping die Beugung von Röntgenstrahlen an Kristallen. Damit waren sowohl der Wellencharakter der Röntgenstrahlung als auch die Gitterstruktur der Kristalle nachgewiesen. Für seine Arbeit erhielt von Laue 1914 den Nobelpreis für Physik. 1919 kehrte von Laue als Professor an die Universität Berlin zurück, wo er seine ursprüngliche „geometrische Theorie“ der Röntgeninterferenz zur so genannten „dynamischen Theorie“ erweiterte. 1921 wurde er mit der Adolf-von-Baeyer-Denkmünze und 1932 mit der Max-Planck-Medaille geehrt. Während der Herrschaft des Nationalsozialismus trat er für Albert Einstein und gegen die „Deutsche Physik“ ein. 1943 wurde er vorzeitig emeritiert. Danach verfasste er eine Geschichte der Physik. Mit Kriegsende erfolgte seine Internierung durch die Briten in Farm Hall.

  Nach Kriegsende beteiligte er sich aktiv an der Neuorganisation des deutschen Wissenschaftsbetriebs. Von 1946 bis 1949 war er Vorsitzender der neu gegründeten „Deutsche Physikalische Gesellschaft in der Britischen Zone“. Er beteiligte sich an der Zusammenführung der Physikalischen Gesellschaften der BRD zum „Verbandes Deutscher Physikalischer Gesellschaften“ sowie an der Neugründung der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt in Braunschweig. 1951 wurde von Laue Direktor am Fritz-Haber-Institut der Max-Planck-Gesellschaft in Berlin-Dahlem. Außerdem war er Ehrenmitglied der Freien Universität Berlin, die ihm 1958 die Ehrendoktorwürde verlieh. Das Institut Laue-Langevin in Grenoble trägt seinen Namen. Kurz vor seinem Tod bei einem Autounfall wurde das Max-von-Laue-Gymnasium in Koblenz nach ihm benannt.

Ihm zu Ehren erschien 1979 eine Sonderbriefmarke in der DDR.

Siehe auch: Lauegruppe, Laue-Verfahren

Literatur

  • Katharina Zeitz, Max von Laue (1879-1960). Seine Bedeutung für den Wiederaufbau der deutschen Wissenschaft nach dem Zweiten Weltkrieg, Stuttgart 2006.


 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Max_von_Laue aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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