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Mitomycin



Steckbrief
Name (INN) Mitomycin
Wirkungsgruppe

Zytotoxisches Antibiotikum

Handelsnamen

Mitomycin C Kyowa® (CH), Mitomycin® (D), Mitem® (D)

Klassifikation
ATC-Code DC03
CAS-Nummer 50-07-7
Verschreibungspflichtig: Ja


Fachinformation (Mitomycin)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: [(1aS,8S,8aR,8bS)-6-Amino-8a-methoxy-5-methyl-

4,7-dioxo-1,1a,2,4,7,8,8a,8b-octahydroazirino [2,3:3,4]pyrrolo[1,2-a]indol-8-ylmethyl]carbamat

Summenformel C15H18N4O5
Molare Masse 334,33 g·mol−1

Mitomycin ist ein Arzneistoff und wird als zytotoxisches Antibiotikum verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Einführung

Mitomycin ist ein Antibiotikum und wurde 1958 aus Streptomyces caespitosus isoliert. Es ist wirksam gegenüber gram-positiven Bakterien und einigen Viren. Heute wird es nur noch als Zytostatikum eingesetzt.

Pharmakologie

Wirkungsmechanismus

Nach einer enzymatischen Aktivierung hemmt es die DNA-Synthese. Mitomycin interkaliert zwischen zwei Strängen der DNA. In der Folge werden die DNA-Stränge kovalent miteinander verbunden, sodass eine Dissoziation der DNA-Stränge, wie sie zur Replikation bzw. auch zur Transkription benötigt wird, nicht mehr möglich ist. Als Folge dessen geht die Zelle zugrunde (Apoptose).

Aufnahme und Verteilung im Körper (Pharmakokinetik)

Nach intravenöser Gabe finden sich hohe Konzentrationen von Mitomycin in Niere, Muskel, Herz, Lunge, Zunge, Galle und Urin. Die Substanz wird schnell in der Leber, Niere, Milz und im Herzen durch Enzyme inaktiviert. Die Ausscheidung erfolgt hauptsächlich über die Niere.

Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)

Häufige Nebenwirkungen

Nebenwirkung Index
Knochenmarksschädigung 1
Haut-Nekrosen 3
Hautausschlag 1
Haarausfall 0
Schleimhautentzündung 0
Übelkeit + Erbrechen 1
Leberschädigung 0
Schädigung des Herzens 1
Allergie 0
Lungenfibrose 2
Nierenschädigung 2
Schädigung des ZNS 0
Periphere Neuropathie 0

0 = sehr sanft oder sehr selten; 1 = gelegentlich, aber nicht schwerwiegend; 2 = bedeutsam; 3 = schwerwiegend oder häufig


Wechselwirkungen mit anderen Medikamenten

  • Die Kombination mit Vinca Alkaloiden und Bleomycin verstärkt die lungenschädigende Wirkung.
  • Die gleichzeitige Gabe von Doxorubicin und Mitomycin verstärkt die herzschädigende Wirkung des Doxorubicins.
  • Vitamin B6 Gabe führt zu Wirkungsverlusten von Mitomycin.

Anwendungsgebiete (Indikationen)

  • Blasenkrebs (über einen Katheter läuft Mitomycin mit NaCl-Lösung in die Blase, Blaseninstillation)
  • Magen-, Lungen-, Bauchspeichel, Darm-, Brust-, Leberzell-, Gebärmutterhals-, Speiseröhren-Krebs
  • Karzinome im Kopf-Halsbereich
  • Osteosarkom

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

  • Verminderte Knochenmarkfunktionen
  • Blutungsneigung
  • Leber-, Lungen und Nierenschäden
  • schlechter Allgemeinzustand
  • bekannte Überempfindlichkeit gegen Mitomycin
Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Mitomycin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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