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Mupirocin



Steckbrief
Name (INN) Mupirocin
Weitere Namen

Pseudomoninsäure A

Wirkungsgruppe

Antibiotikum

Handelsnamen

Turixin ®, Infectopyoderm ®

Klassifikation
ATC-Code AX06
AX09
CAS-Nummer 12650-69-0
Verschreibungspflichtig: Verschreibungspflichtig


Fachinformation (Mupirocin)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name:
Summenformel C26H44O8
Molare Masse 484.623 g/mol

Mupirocin (Handelsname Turixin® ; Hersteller GlaxoSmithKline, Infectopyoderm® ; Hersteller Infectopharm) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Antibiotika, der zur Beseitigung von Staphylokokken aus der Nasenschleimhaut und in der lokalen Behandlung von Hautinfektionen eingesetzt wird.


Inhaltsverzeichnis

Klinische Angaben

Anwendungsgebiete (Indikationen)

Mupirocin wird zur Beseitigung insbesondere bestimmter multiresistenter Staphylokokken aus dem Nasen-Rachenraum eingesetzt. Auch Streptokokken-Infektionen v.a. mit Streptococcus pyogenes sind damit behandelbar. Daneben gibt es auch eine Zubereitung zur lokalen Behandlung von Hautinfektionen wie Impetigo, Haarbalgentzündungen (Follikulitis) oder infizierte Ekzeme und zur Zusatzbehandlung bei Furunkeln oder Karbunkeln. Infektionen mit gram-negativen Bakterien, Anaerobiern und Enterococcus-Arten können mit Mupirocin nicht behandelt werden.

Dosierung, Art & Dauer der Anwendung

Bei Anwendung in der Nase wird zwei- bis dreimal täglich eine Streichholzkopfgroße Menge in die Nase eingebracht und darin verteilt. Bei Hautinfektionen wird die Salbe mit dem Wirkstoff ein- bis dreimal täglich dünn auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Es wird eine Behandlungsdauer von 5-7 Tagen empfohlen.

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

Die Salben dürfen nicht an den Bindehäuten der Augen angewendet werden. Die Darreichungsform zur Behandlung von Hautinfektionen darf darüber hinaus auch nicht an der Nasenschleimhaut angewendet werden. Die Behandlung der Nasensalbe darf nicht bei Säuglingen erfolgen, da diese die Salbe in die Atemwege aufnehmen könnten.

Anwendung während Schwangerschaft & Stillzeit

Es liegen keine Daten zur Anwendung während der Schwangerschaft oder in der Stillzeit vor und es ist auch nicht bekannt, ob Mupirocin in die Muttermilch übergeht. Daher muss die Indikationsstellung hier besonders streng erfolgen.

Unerwünschte Wirkungen (Nebenwirkungen)

Bei Anwendung an der Nase kann gelegentlich zu Unverträglichkeitsreaktionen an der Nasenschleimhaut und sehr selten zu Überempfindlichkeitsreaktionen an der Haut kommen. Die Hautsalbe führt häufig zu Brennen, gelegentlich zu Juckreiz, Stechen, Rötungen und Trockenheit der behandelten Areale. Sehr selten wurden systemische allergische Reaktionen beschrieben. Bei längerer Anwendung kann es zu Besiedlung mit Bakterien kommen, die gegen den Wirkstoff resistent sind.

Pharmakologische Eigenschaften

Wirkungsmechanismus (Pharmakodynamik)

Als Stoffwechselprodukt des Bakterienstammes Pseudomonas fluorescens wirkt Mupirocin indem es ein bakterielles Enzym, eine RNA-Synthetase (Isoleucyl-tRNA-Synthetase), hemmt. Auf diese Weise wird die bakterielle Eiweißproduktion lahmgelegt. In höheren Konzentrationen wirkt es dadurch bakterizid. In Konzentrationen in der Nähe der „Minimalen Hemmkonzentration, MHK“ ist die Wirkung bakteriostatisch.

Aufnahme und Verteilung im Körper (Pharmakokinetik)

Nach oraler oder intravenöser Verabreichung wird Mupirocin rasch in die unwirksame Moninsäure umgewandelt und ist daher nur für die lokale Anwendung geeignet. Bei Anwendung an der Schleimhaut wird weniger als 1 %der Menge als Moninsäure über die Nieren ausgeschieden.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Mupirocin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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