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Procter & Gamble



The Procter & Gamble Company
Unternehmensform Corporation[1]
ISIN US7427181091
Gründung 1837
Unternehmenssitz Cincinnati, Ohio, USA

Unternehmensleitung

.

  • A. G. Lafley (Chairman, President & CEO)
  • Clayton C. Daley, Jr. (CFO)
Mitarbeiter 138.000 (2006)[2]
Umsatz 68,222 Mrd. USD (2006)[2]
Branche Konsumgüterproduktion
Produkte Konsumgüter
Website www.pg.com

 

The Procter & Gamble Company [NYSE:PG] ist ein amerikanischer, weltweit vertretener Konsumgüter-Konzern mit Hauptsitz in Cincinnati, Ohio (USA).

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

P&G wurde 1837 von zwei Europäern gegründet, die in die Vereinigten Staaten ausgewandert waren: William Procter (1801-1884), einem Kerzenzieher aus England, und James Gamble (1803-1891), einem Seifensieder aus Irland.

Das Unternehmen hat sich seit seiner Gründung unter anderem durch Entwicklungen im Konsumgütermarkt einen Namen gemacht und hat immer wieder neue Wege im Marketing beschritten. Besonderes Kennzeichen ist das ausschließlich an den einzelnen Marken (Brands) orientierte Marketing, während die Firma selbst meist völlig im Hintergrund bleibt. Die Firma gilt daher auch als Pionier bzw. Vater des Markenmanagements. Die konsequente Nutzung der Fernsehwerbung sowie besonders in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts der Radiowerbung geht ebenfalls auf P&G zurück. Unter anderem basiert auch der Begriff Seifenoper auf der Kommunikationsstrategie von P&G, ab den 1930er Jahren Radioshows zu sponsern bzw. selbst zu produzieren. Längstlaufende P&G-Produktion: Springfield Story, seit 25. Januar 1937 mehr als 15.000 Folgen.

Das Unternehmen erwirtschaftete mit etwa 110.000 Mitarbeitern im Geschäftsjahr 2005/2006 einen Nettogewinn von 8,7 Milliarden US-Dollar bei einem Umsatz von 68,2 Milliarden US-Dollar, die Umsatzrendite betrug 12,8 %.

Die Vorsitzenden im Laufe der Zeit

Gemeinschaftliche Führung (1837-1890)

  • William Procter & James Gamble
  • Harley Procter (Sohn) & James Norris Gamble (Sohn)
  • William Cooper Procter (Enkel) & William Alexander Procter (Enkel)

Umwandlung in eine Kapitalgesellschaft

  1. 1890-1907 William Alexander Procter (Präsident/Chairman und CEO)
  2. 1907-1930 William Cooper Procter (Urenkel und letzter Vorsitzender der Gründerfamilien)
  3. 1930-1948 Richard R. Deupree
  4. 1948-1957 Neil H. McElroy
  5. 1957-1974 Howard J. Morgens
  6. 1974-1981 Ed Harness
  7. 1981-1990 John G. Smale
  8. 1990-1995 Edwin L. Artzt
  9. 1995-1999 John E. Pepper
  10. 1999-2000 Durk I. Jager
  11. 2000-heute Alan G. Lafley

Aktivitäten im deutschsprachigen Raum

Verwaltung

Die erste Niederlassung von Procter & Gamble im deutschsprachigen Raum wurde 1953 im schweizerischen Luzern gegründet, der Vertrieb erfolgte jedoch vorerst weiterhin durch einen Großhändler. 1956 entstand in Genf die Zentrale für die Regionen Afrika sowie Naher und Ferner Osten, sie wurde 1974 zur Schweizer Firmenzentrale und ist seit der Reorganisation 1999 auch die Europazentrale von Procter & Gamble.

1960 wurde in Frankfurt eine erste Niederlassung eröffnet. Die schnell wachsende deutsche Hauptverwaltung wurde 1970 nach Schwalbach am Taunus verlegt, sie war von 1985 bis zur Reorganisation 1999 europaweit für die Bereiche Papierhygieneprodukte und Fruchtsaftgetränke zuständig.

In Wien befindet sich seit 1967 die Österreich-Zentrale.

Forschung und Entwicklung

Neben der Vertriebszentrale für den Raum Deutschland, Österreich und Schweiz ist in Schwalbach die Forschung & Entwicklung für alle Papierhygieneprodukte angesiedelt. Durch die Akquisitionen von Wella (Darmstadt) und Gillette (Braun GmbH, Kronberg im Taunus) kamen in den letzten Jahren weitere Entwicklungszentren im Frankfurter Raum hinzu.

Produktion

Die erste Produktionsstätte in Deutschland wurde 1964 in Worms eröffnet, produziert wurden Waschmittel und Weichspüler für den eigenen Markt, sowie den Export. Nach der Markteinführung von Pampers entstand 1976 in Euskirchen das erste Werk für Papierwindeln. In der Folgezeit entstanden zahlreiche weitere Produktionsstätten in Deutschland.

Heute produziert Procter & Gamble in den Werken Crailsheim, Darmstadt, Dreieich,Euskirchen, Groß-Gerau, Hünfeld, Neuss (2007 verkauft an SCA), Weiterstadt, Witzenhausen (2007 verkauft an SCA), Köln, Worms und Marktheidenfeld.

Akquisitionen

Richardson-Vicks

1985 erweitert P&G seinen Gesundheits- und Körperpflegebereich mit dem Erwerb von Richardson-Vicks; die bekanntesten Markennamen sind Wick-Erkältungsprodukte, Oil of Olaz-Gesichtscreme oder Pantene-Haarshampoo. Im nicht deutschsprachigen Raum werden die Wick-Erkältungsprodukte unter dem Namen Vicks verkauft, der Name wurde aufgrund der Ähnlichkeit zu dem Begriff Wichse für den deutschen Markt angepasst.

Blendax

P&G erwirbt 1987 in seinem 150. Jubiläumsjahr das Basler Unternehmen Blendax AG und stärkt mit Marken wie Blend-a-Med seine weltweite Position im Zahnpflegebereich.

Noxell

1989 steigt P&G in die Kosmetik- und Parfumbranche mit dem Erwerb der Firma Noxell ein. Bekannte Marken u. a. CoverGirl, Noxzema oder Clarion.

Old Spice

Im Juni 1990 erwirbt P&G die Markenrechte für die Parfum-, After-Shave-, Deo- und Gesichtspflege-Linie Old Spice der Shulton Company. Die Marke existiert seit 1938 auf dem amerikanischen Markt und ist damit eine der traditionsreichsten Herrenpflegeserien.

Ellen Betrix , Eurocos & Max Factor

Im Jahr 1991 erwirbt P&G die Unternehmen Ellen Betrix , Eurocos und Max Factor und festigt damit seine Position im Kosmetikbereich und im Bereich Parfüm (z.B. Hugo Boss, Laura Biagiotti).

VP Schickedanz

1994 betritt P&G den europäischen Papierbereich mit dem Kauf des deutschen Unternehmens VP Schickedanz mit seiner schon damals bekannten Marke Tempo. Die ebenfalls zu VP Schickedanz gehörende Marke Camelia durfte aus kartellrechtlichen Gründen nicht mit übernommen werden. Sie ging daher an den konkurrierenden Konzern Johnson & Johnson. Im Jahr 2007 werden aus dieser Akquisition die Marken Tempo, Best u.a. sowie die eigenen Marken Bounty und Charmin an den schwedischen Konzern Svenska Cellulosa Aktiebolaget (SCA) verkauft.

Tambrands

Mit der Erweiterung des Hygienebereichs durch den Erwerb von Tambrands im Jahre 1997 betritt P&G den weltweiten Tamponmarkt.

Iams

1999 erwirbt P&G das Unternehmen Iams um 2,05 Mrd. US-Dollar – die bis dahin größte Akquisition von P&G – und erweitert damit sein Portfolio um den Tiernahrungsbereich. Das Unternehmen ist auf überwiegend im Fachhandel vertriebenes Hunde- und Katzen-Trockenfutter spezialisiert und erwirtschaftete damals um die 800 Millionen US-Dollar Umsatz.

Clairol

2001 erwirbt P&G zu einem Preis von 4,95 Mrd. USD das Unternehmen Clairol, eine auf Haarpflege und -färbemittel spezialisierte Unternehmenssparte von Bristol-Myers Squibb Co. Im deutschsprachigen Raum vor allem mit der Marke Herbal Essence vertreten.

Wella

Wella wurde 2003 für rund 6,5 Mrd. Euro zu 81 % übernommen. Per September 2005 besaß P&G 95 % der Aktien und begann mit dem „Squeeze-out“ der verbleibenden Aktionäre.

Gillette

Im September 2005 hat P&G, nach Zustimmung der Kartell behörden, das Unternehmen Gillette zu einem Transaktionswert von ca. 57 Mrd. US-Dollar übernommen. Der Kauf ist die größte Akquise der Firmengeschichte; nur 2 Jahre nach dem Erwerb der Kontrollmehrheit der Wella AG. Mit der Übernahme wurde P&G der weltweit zweitgrößte Konsumgüterkonzern nach dem auf Nahrungsmittel spezialisierten Nestlé-Konzern. Der Verkauf der von der EU-Kartellbehörde vorgeschriebenen elektrischen Zahnbürstenmarke Spinbrush an Church & Dwight wurde am 14. September bekanntgegeben. Weitere notwendige Veräußerungen sollen bis Mitte 2006 abgeschlossen sein.

Transformation in ein Schönheitspflege-Unternehmen

Die Akquisitionen der letzten zwanzig Jahre zeigen, dass sich P&G zunehmend zu einem Schönheitspflege-Unternehmen (beauty care) entwickelt. Dies trägt dem Umstand Rechnung, dass in diesem Bereich deutlich höhere Wachstumsraten erzielt werden können als in den angestammten Geschäftsfeldern Waschmittel, Reinigungsprodukte, Windeln und Papierprodukte. Zudem wird in diesen weniger emotional besetzten Feldern die Abgrenzung der P&G-Markenartikel von Konkurrenzprodukten und Handelsmarken immer schwieriger, worunter die Margen leiden. Im Vergleich konnte nach der Akquisition von Gillette die Beauty-Care-Sparte knapp die Hälfte des Umsatzes und mehr als die Hälfte des Gewinns verzeichnen.

Marken

Markenartikel von P&G sind in nahezu jedem Haushalt zu finden. Das Unternehmen stellt eine Reihe bekannter Produkte her, wie Meister Proper-Haushaltsreiniger, Lenor-Weichspüler, Blend-a-med-Zahnpasta oder Wick-Erkältungsprodukte. Die folgenden Marken erreichen einen weltweiten Umsatz von je mehr als 1 Milliarde US-Dollar:

  • Actonel (Osteoporose-Medikament)
  • Always ( Damenhygieneprodukte, mehr als 2 Milliarden US-Dollar Umsatz)
  • Ariel (Waschmittel, mehr als 2 Milliarden US-Dollar Umsatz)
  • blend-a-dent (Zahnhygiene)
  • blend-a-med (Zahnhygiene)
  • Blendax (Zahnhygiene)
  • Bounty (Hygienepapier)
  • Braun (Elektrogeräte)
  • Charmin (Toilletenpapier)
  • Crest (Zahnhygiene)
  • Dash (Waschmittel)
  • Dawn (Spülmittel)
  • Ellen Betrix (Kosmetik)
  • Fairy (Geschirrspülmittel)
  • Febreze (Geruchsneutralisierer)
  • Downy (Weichspüler)
  • Duracell (Batterien)
  • Folgers (Kaffee)
  • Gillette (Nassrasursysteme)
  • Head & Shoulders (Haarpflege)
  • Herbal Essences (Haarpflege)
  • Iams (Tiernahrung)
  • Luvs (Windeln)
  • Mach3 (Nassrasursysteme)
  • MaxFactor by Ellen Betrix (Kosmetik)
  • Oil of Olaz (Kosmetik)
  • Old Spice (Pflegeprodukte für Männer)
  • Oral-B (Zahnhygiene)
  • Pampers (Windeln und Feuchttücher, mehr als 6 Milliarden US-Dollar Umsatz)
  • Pantene (Haarpflege, mehr als 2 Milliarden US-Dollar Umsatz)
  • Pringles (Snacks)
  • Swiffer (Bodenreinigungssystem, Staubwedel)
  • Tide (Waschmittel, mehr als 3 Milliarden US-Dollar Umsatz)
  • Vizir (Waschmittel, eingestellt)
  • Wella (Haarpflege)
  • Wick (Erkältungsprodukte)
  • Wash & Go (Haarpflege)

Organisation

Im Rahmen der Implementierung der Organisation 2005 im Jahre 1998 fand eine Reorganisation in folgende Einheiten statt:

  • GBU (Global Business Unit) - Verantwortlich für die Entwicklung neuer Produkte und langfristige Markenstrategien. Fokussiert auf die Maximierung der Aktienrendite.
  • MDO (Market Development Organisation) - Umsetzung der GBU-Strategien mittels lokalen Marktverständnisses.
  • GBS (Global Business Service) - Service-Funktionen, wie Systembetreuung oder Buchhaltung. Zum Teil an Drittfirmen, wie IBM oder HP ausgelagert.
  • CF (Corporate Function) - Funktionen wie Steuer- oder Rechtsabteilung.

Seit 1. Juli 2004 besteht das Unternehmen aus folgenden Geschäftseinheiten:

  • Health, Baby & Family Care GBU (Gesundheits- und Babypflege, sowie Hygieneprodukte)
  • Household Care GBU (Textil- und Haushaltspflege sowie Snacks und Kaffee)
  • Beauty Care GBU (Schönheitspflege inklusive Damenhygieneprodukte und Parfümprodukte)
  • Global Operations (MDOs, GBS und andere Funktionen)

Personalpolitik

Einer der Grundsätze der Personalpolitik von P&G ist „promote from within“ (Beförderung von innen). Im Management werden überwiegend Hochschulabsolventen direkt von der Uni eingestellt. Die Einstellung von Bewerbern mit Berufserfahrung erfolgt nur in Ausnahmefällen, so dass bei Beförderungen praktisch nur interne Kandidaten miteinander konkurrieren (inklusive der Mitarbeiter, die über eine Akquisition zu P&G gekommen sind; hier wird nach einer Integration kein Unterschied mehr gemacht).

P&G betrachtet seine Mitarbeiter als wichtigstes Betriebskapital. Dies äußert sich in überdurchschnittlichen Sozialleistungen und ständiger Investition in die berufliche Weiterentwicklung. Auch wird Wert auf eine ausgeglichene Balance zwischen beruflichen und privaten Interessen gelegt.

Kritik

Tierschützer und Tierrechtler kritisieren das Unternehmen auf Grund von Tierversuchen, die regelmäßig in Auftrag gegeben oder selbst durchgeführt worden sein sollen. Angeprangert werden insbesondere Tierexperimente, die das Unternehmen 2002 für seine Tierfuttersparte habe durchführen lassen. In diesen sollen u. a. Hunden (ohne Betäubung) die Stimmbänder durchtrennt worden sein.[3]

Auch die aggressive Bewerbung von Kosmetik-Produkten und das damit einhergehende Schönheitsideal wird kritisiert.

Kritik gibt es auch an der Zellstoffbeschaffung von P&G. Für die Herstellung seiner Taschentücher (Tempo) und Toilettenpapiere bezieht P&G auch Eukalyptus-Zellstoff von dem brasilianischen Konzern Aracruz-Celulose. Dieser wird beschuldigt, Landraub an Indianern zu betreiben, Regenwälder für Eukalyptus-Plantagen zu roden und diese unökologisch zu bewirtschaften.

Siehe auch

  • Villarriba und Villabajo

Fußnoten

  1. http://www.pg.com/company/our_commitment/corp_gov/article_incorporation.jhtml
  2. a b http://www.pg.com/content/pdf/02_investor/fast_facts/investor_fact_sheet/investor_fact_sheet.pdf
  3. Kämpfen wir für Fifi - Bericht von Iamsgrausam.de
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Procter_&_Gamble aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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