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Radiolarit



  Radiolarit oder Lydit ist ein Sedimentgestein, das auch als Chert oder Kieselschiefer bezeichnet wird. Die letzte Bezeichnung ist jedoch unzutreffend, da das Gestein kein echter Schiefer ist. Es ist spröde und lässt sich nicht leicht spalten, sondern bricht scharfkantig und muschelig.

Das Sedimentgestein ist schichtweise aufgebaut, und es wechseln sich Lagen mit klastischem Glimmer, Karbonat, Radiolarien-Skelettmaterial und organischem Pigment ab. Der Radiolarit, ein biogenes Gestein, besteht vorwiegend aus Radiolarien-Skeletten und ihren Trümmern, also aus Siliciumdioxid. Radiolarien (Strahlentierchen) sind marine, einzellige Tiere, die ein Innen-Skelett aus amorphem Siliciumdioxid besitzen und deren Größe zwischen 0,1 und 0,5 Millimetern variiert. Trotz ihres Formenreichtums lassen sich zwei Unterordnungen unterscheiden, die kugeligen Spumellina und die mützenförmigen Nassellina. Radiolarien treten bis heute in der Tiefsee auf.

Radiolarit oder Lydit ist ein sehr hartes Gestein und gilt als das „Eisen der Steinzeit“. Es wurde zu Steinwerkzeugen wie Beilen, Klingen, Bohrern oder Schabern verarbeitet. Seine Bruchkanten sind jedoch nicht so scharf wie die von Feuerstein. Verbreitet sind Beile aus Lydit im westlichen Niedersachsen und nördlichen Westfalen. Das Material tritt im Bramscher Massiv (Bramsche) an die Erdoberfläche. Die Farbe variiert je nach Pigmentanteil zwischen rötlich, grünlich, bräunlich und schwarz. Schwarzer Lydit wird als Probierstein verwendet.

 
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