Meine Merkliste
my.chemie.de  
Login  

Seekreide



Seekreide ist ein Kreidemergel sehr ähnliches Sedimentgestein, welches sich mit bis zu neun Metern Mächtigkeit am Grund kalkhaltiger Seen, teils unterhalb von Schlamm- und Sandablagerungen, findet.

Die Entstehung geht auf Kalkalgen zurück (vergleiche beispielsweise: Armleuchteralgen), die aus kalkreichem Wasser Calciumcarbonat (CaCO3) ausfällen, das sich am Seeboden absetzt. An der Zusammensetzung haben auch Schalenfragmente von Mollusken einen Anteil. Verlandungsmoore werden häufig von solcher Seekreide unterteuft, was auf die Existenz eines offenen Gewässers vor der Moorbildung hinweist. Als Tiefseekreide wird der Absatz auf dem Grund der Weltmeere bezeichnet, der petrographisch den Mergeln beizuzählen ist.

Seekreide ist geotechnisch äußerst problematisch, da die Standfestigkeit bzw. Tragfähigkeit, bedingt durch den hohen Wassergehalt, sehr gering ist und dadurch als Rutschhorizont auftritt. Sofern auf solchen instabilen Schichten gebaut wird, kann der Untergrund seine Festigkeit verlieren. Beispiel einer Katastrophe, die auf die geotechnischen Eigenschaften der Seekreide zurückzuführen ist, ist die sogenannte „Vorstadtkatastrophe“ am 5. Juli 1887 in der Stadt Zug (Schweiz).

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Seekreide aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.