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Spektroskop



Ein Spektroskop ist ein optisches Gerät, mit dem Licht in sein Spektrum zerlegt wird und visuell untersucht werden kann. Wird das Licht auf einen Empfänger geleitet (Fotoplatte, CCD-Sensor etc.), spricht man von einem Spektrometer.

Ein modernes Spektroskop besitzt einen Eingangs-Spalt, ein Objektiv und ein geradsichtiges Prisma aus Glas (oder ein entsprechendes Gitter). In das Gesichtsfeld wird meist auch eine Wellenlängenskala eingespiegelt. Seine moderne, fast geradsichtige Form erhielt das Spektroskop durch Angelo Secchi SJ um 1870.

Eine besonders vielseitige Anwendung fanden Spektroskope in der Astronomie. Durch Beobachtung des Spektrums und der Spektralklasse von Fixsternen, Galaxien oder anderer Himmelskörpern lassen sich einige von deren Eigenschaften bestimmen - z.B. chemische Zusammensetzung, Temperatur, Rotation oder Magnetfelder.

Erfunden wurde die Spektroskopie vom deutschen Optiker Joseph von Fraunhofer, der 1814/15 dunkle Spektrallinien im Sonnenspektrum entdeckte. Weitere Marksteine des 19. Jahrhunderts auf dem Weg zur modernen Astrophysik waren:

  • 1858 die Entwicklung der Spektralanalyse durch Gustav Kirchhoff und Robert Bunsen,
  • 1868 die stellare Kosmologie, als der erste „sterbende“ Stern γ CVn im Sternbild Jagdhunde von Angelo Secchi (Vatikansternwarte) 400 Lichtjahre entfernt entdeckt wurde;
  • 1885 das Seriengesetz von Johann Jakob Balmer für die Spektrallinien des Wasserstoffs, und
  • 1896 Pieter Zeemans Entdeckung der Aufspaltung von Spektrallinien, wenn Sterne ein starkes Magnetfeld haben (Zeeman-Effekt).
  • 1913 das Hertzsprung-Russell-Diagramm, das den Zusammenhang zwischen der Leuchtkraft eines Sterns und seinem stellarem Spektraltyp darstellt.
  • Die um 1930 durch Edwin Hubble entdeckte Rotverschiebung der Galaxien geht hingegen bereits auf erfolgreiche Spektrografie zurück.

Siehe auch

  • Spektroskopie
  • Astrophysik
  • Brechung (Physik)
  • Kirchhoff-Bunsen
  • Sternentwicklung
 
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