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Urapidil



Steckbrief
Name (INN) Urapidil
Wirkungsgruppe

Antihypertensivum

Handelsnamen

Ebrantil®

Klassifikation
ATC-Code CA06
CAS-Nummer 34661-75-1
Verschreibungspflichtig: ja


Fachinformation (Urapidil)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: 6-((3-(4-(2-Methoxyphenyl)- 1-piperazinyl)propyl)amino)- 1,3-dimethyl-2,4(1H,3H)- pyrimidinedion
Summenformel C20H29N5O3
Molare Masse 387,476 g/mol

Urapidil ist ein Antihypertensivum (blutdrucksenkendes Mittel) der Gruppe der Antisympathotonika, das vor allem bei akuten Blutdruckerhöhungen eingesetzt wird.

Inhaltsverzeichnis

Wirkungen

Urapidil vermittelt über eine Blockade von peripheren, postsynaptischen α1-Rezeptoren eine Abnahme der Gefäßwiderstandes und damit eine Senkung des systolischen und diastolischen Blutdruckes. Darüber hinaus stimuliert es zentrale Serotoninrezeptoren vom Typ 5-HT1A, wodurch eine Gegenreaktion (Reflextachykardie) des sympathischen Nervensystems verhindert wird.

Als Nebenwirkungen werden häufig (1-10 %) Übelkeit, Kopfschmerz und Schwindel, selten (<1 %) Arrhythmien, Müdigkeit und Schweißausbrüche beobachtet.

Anwendung

Urapidil (intravenös) ist bei der hypertensiven Krise eine Alternative zu Calciumantagonisten und Nitraten. Peroral kann es in der Kombinationstherapie der arteriellen Hypertonie eingesetzt werden. In Schwangerschaft und Stillzeit ist es kontraindiziert.

Pharmakokinetik

Nach der intravenösen Anwendung tritt ein zweiphasiger Verlauf der Konzentration im Serum auf, der initial durch Verteilungsvorgänge und in der zweiten Phase durch Elimination bedingt ist. Die Metabolisierung geschieht hauptsächlich in der Leber, wobei vor allem unwirksame Metaboliten entstehen. Die Ausscheidung erfolgt zu etwa 70 % über die Niere, der Rest fäkal. Die Serumhalbwertszeit beträgt 2,7 Stunden, bei Leber- und Nierenerkrankungen wesentlich länger, weshalb in diesem Fall eine Dosisreduktion notwendig ist. Urapidil durchdringt die Blut-Hirn-Schranke und ist plazentagängig.

Interaktionen

Urapidil wirkt mit allen blutdrucksenkenden Mitteln additiv, was zu einer hypotonen Kreislaufsituation (überstarke Blutdrucksenkung) führen kann. Die Wirkung wird auch durch Alkohol verstärkt. Bei der gleichzeitigen Gabe des Antihistaminikums Cimetidin kann der Urapidil-Serumspiegel bis zu 15 % erhöht sein.

Quellen

  • Karow, Lang-Roth: allgemeine und spezielle Pharmakologie und Toxikologie. 14. Auflage 2005. Eigenverlag.
  • Gebrauchs- und Fachinformation Ebrantil, Altana Pharma, 2002
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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Urapidil aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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