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Vaseline




  Vaseline (auch Petrolatum) ist ein salbenartiges Gemisch aus festen und flüssigen Kohlenwasserstoffen mit einem Schmelzpunkt von 35 bis 60° C. Es wird z. B. aus Rückständen bei der Erdöldestillation gewonnen und besteht aus festem Paraffin, emulgiert in flüssigen Kohlenwasserstoffen. Wachse (Bienenwachs), emulgiert in Ölen (Salatöl), ergeben ebenfalls eine vaselineartige Creme.

Vaseline wird beim Menschen auf der Haut als Gleitmittel und als Hautschutz (gegen rissige Hände, spröde Lippen), in der Industrie als wirksamer Schmierstoff mit gutem Korrosionsschutz eingesetzt. Sie verhält sich chemisch neutral gegenüber allen Werkstoffen.

Im Jahre 1859 suchte der verarmte Chemiker Robert Cheseborough eine Möglichkeit, dem Bankrott zu entrinnen. Da er in seinem Kerosinvertrieb keine Zukunft mehr sah, beabsichtigte er, ins Erdölgeschäft einzusteigen. Im an Erdölvorkommen reichen Titusville, Pennsylvania, fielen ihm an Bohrgestängen eigenartige, paraffinähnliche Rückstände auf. Die Ölarbeiter waren zwar von der schmierigen Masse, die die Pumpen verstopften, nicht begeistert, hatten aber bereits durch Zufall herausgefunden, dass Schürf- und Brandwunden besser heilten, wenn man sie damit bestrich. Durch diese Tatsache hellhörig geworden, nahm er mehrere Gläser des Erdölabfallproduktes mit nach Hause und versuchte, in Experimenten den Grundbestandteil zu extrahieren. Im Jahre 1870 gelang es ihm schließlich, die erste reine Vaseline herzustellen, der er anfangs noch den Namen „Petroleumgallert“ gab. 1872 patentierte er das Verfahren zur Gewinnung der Vaseline und ließ den Markennamen Vaseline schützen. Ist nicht das Markenprodukt gemeint, wird Vaseline im englischen Sprachgebrauch als Petroleum Jelly (Erdöl-Gel) bezeichnet. Über die Herkunft der Bezeichnung „Vaseline“ gibt es zwei unterschiedliche Versionen: Seine Freunde meinten, der Name sei Cheseborough in den Sinn gekommen, da er anfangs die Blumenvasen seiner Frau anstelle von Laborgläsern verwendet habe. Die Mitarbeiter in seiner Fabrik erklärten jedoch, Cheseborough habe den Namen aus zwei Bestandteilen zusammengesetzt, für den ersten wählte er das angepasste deutsche Wort „Wasser“, und für den zweiten entsprechend das griechische Wort „elaion“, das Olivenöl bedeutet.[1]

Vaseline wird in der Kosmetik und Pharmazie als Salbengrundlage eingesetzt, in der Industrie als Rostschutzmittel und Schmierfett für Lager, in der Lederverarbeitung als Imprägnierungscreme. Anwendung zudem als Gesichtsschutz bei rauhem Wetter und Kälte, Make-up-Entferner und zum Entfernen von Teerflecken auf Haut und Leder.[2]

Gelbe Vaseline enthält in gewissem Maß aromatische Kohlenwasserstoffe, weiße Vaseline ist höher gereinigt und frei davon.

Quellenangaben

  1. Charles Panati: Universalgeschichte der ganz gewöhnlichen Dinge, München 1998, S. 282 ff.
  2. Vaseline-Dose der Firma Abtei
 
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