WACKER schließt 2017 mit deutlichem Plus bei Umsatz und Ergebnis ab

09.02.2018 - Deutschland

Die Wacker Chemie AG hat nach einem guten 4. Quartal ihre Umsatz- und Ergebnisziele für das Gesamtjahr 2017 erreicht. Nach vorläufigen Berechnungen erzielte der Münchner Chemiekonzern im abgelaufenen Geschäftsjahr einen Gesamtumsatz von 4,92 Mrd. € (2016: 4,63 Mrd. €). Das sind rund 6 Prozent mehr als im Jahr 2016. Höhere Absatzmengen sind der wesentliche Grund für diesen Anstieg. Sowohl im Chemie- als auch im Polysiliciumgeschäft sind die Umsätze gegenüber dem Vorjahr gewachsen. Besonders deutlich fiel das Plus bei Siliconen aus.

Das Konzernergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (EBITDA) des Geschäftsjahres 2017 belief sich nach den vorläufigen Zahlen auf 1,015 Mrd. € (2016: 956 Mio. €). Das sind 6 Prozent mehr als vor einem Jahr. Neben dem starken Geschäftsverlauf hat auch die at-Equity-Beteiligung von WACKER an der Siltronic AG zu diesem Anstieg beigetragen. WACKER hat im abgelaufenen Geschäftsjahr noch keine wesentlichen Beträge aus Versicherungsleistungen für den Schadensfall am Standort Charleston in den USA vereinnahmt. Das Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) ist mit 420 Mio. € (2016: 338 Mio. €) gegenüber dem Vorjahr um 24 Prozent gewachsen. Hier machten sich auch die weiter rückläufigen Abschreibungen positiv bemerkbar, die sich 2017 auf rund 590 Mio. € (2016: 618 Mio. €) beliefen.

Das Konzernergebnis aus fortgeführten Aktivitäten stieg im Geschäftsjahr 2017 um 40 Prozent auf etwa 250 Mio. € (2016: 178 Mio. €). Das Jahresergebnis des WACKER-Konzerns liegt nach den vorläufigen Berechnungen bei 885 Mio. € (2016: 189 Mio. €). Darin enthalten ist das Ergebnis aus nicht fortgeführten Aktivitäten von 635 Mio. € aus dem 1. Quartal 2017. Es umfasst den Gewinn aus dem Abgang von Siltronic als Segment des WACKER-Konzerns sowie den Periodengewinn der Siltronic AG des 1. Quartals 2017.

„Dank der sehr guten Kundennachfrage in der Chemie ebenso wie im Geschäft mit Polysilicium haben wir 2017 sowohl unseren Umsatz als auch das Ergebnis weiter ausgebaut“, sagte Konzernchef Rudolf Staudigl am Donnerstag in München. „Den deutlichen Gegenwind aus den höheren Rohstoffpreisen und dem im zweiten Halbjahr stärkeren Euro konnten wir so mehr als ausgleichen. Auf das Gesamtjahr gesehen haben wir bei allen Steuerungskennzahlen unsere prognostizierten Werte erreicht beziehungsweise übertroffen.“

Investitionen, Netto-Cashflow und Nettofinanzschulden

Die Investitionen von WACKER im Geschäftsjahr 2017 lagen nach den vorläufigen Zahlen bei 325 Mio. € (2016: 338 Mio. €). Das sind 4 Prozent weniger als vor einem Jahr. Die Mittel gingen unter anderem in neue Anlagen für fertige Siliconprodukte in Südkorea und Brasilien, die Erweiterung der Siliciummetallproduktion am norwegischen Standort Holla, den Bau einer neuen Anlage für pyrogene Kieselsäuren am Standort Charleston in den USA sowie in den Ausbau der Produktionskapazitäten für Dispersionen und Dispersionspulver an den Standorten Burghausen und Nanjing.

Der Netto-Cashflow aus fortgeführten Aktivitäten summierte sich im Geschäftsjahr 2017 auf rund 360 Mio. € (2016: 361 Mio. €). Das entspricht dem Niveau des Vorjahres. Die Nettofinanzschulden sind wie erwartet deutlich gesunken. Sie lagen zum Stichtag 31. Dezember 2017 bei 455 Mio. € (31.12.2016: 993 Mio. €).

Geschäftsentwicklung im 4. Quartal 2017

Das 4. Quartal 2017 hat WACKER mit Zuwächsen bei Umsatz und EBITDA abgeschlossen. Der Konzernumsatz summierte sich von Oktober bis Dezember 2017 auf rund 1,18 Mrd. € (Q4 2016: 1,15 Mrd. €). Damit ergibt sich trotz des zum Jahresende deutlich stärkeren Euro ein Plus von 3 Prozent. Das EBITDA belief sich im 4. Quartal 2017 auf 235 Mio. € (Q4 2016: 221 Mio. €). Das sind 6 Prozent mehr als vor einem Jahr.

Das Geschäft von WACKER hat im Schlussquartal vor allem von einer regen Kundennachfrage nach Siliconen und Polymerprodukten profitiert. WACKER SILICONES steigerte im 4. Quartal 2017 seinen Umsatz auf 535 Mio. € (Q4 2016: 492 Mio. €) und übertraf damit den Vorjahreswert um 9 Prozent. WACKER POLYMERS erzielte einen Umsatz von 285 Mio. € (Q4 2016: 275 Mio. €). Das ist ein Plus von 4 Prozent. Der Umsatz von WACKER BIOSOLUTIONS lag im 4. Quartal 2017 mit 50 Mio. € (Q4 2016: 50 Mio. €) auf dem Niveau des Vorjahres.

Das EBITDA der Chemiebereiche im 4. Quartal 2017 ist in der Summe ebenfalls gewachsen. Zusätzlich zu den höheren Absatzmengen haben auch bessere Preise für Siliconprodukte sowie die laufenden Effizienzprogramme das EBITDA des Chemiegeschäfts positiv beeinflusst. WACKER SILICONES erzielte im Schlussquartal 2017 ein EBITDA von 100 Mio. € (Q4 2016: 79 Mio. €). Das ist ein Plus von 27 Prozent. Das EBITDA von WACKER POLYMERS belief sich auf 35 Mio. € (Q4 2016: 45 Mio. €). Ausschlaggebend für diesen Rückgang um 22 Prozent waren die im Jahresvergleich deutlich höheren Preise für die Rohstoffe Vinylacetatmonomer und Ethylen. WACKER BIOSOLUTIONS erwirtschaftete im 4. Quartal 2017 ein EBITDA von 8 Mio. € (Q4 2016: 7 Mio. €).

WACKER POLYSILICON erzielte von Oktober bis Dezember 2017 einen Umsatz von 270 Mio. € (Q4 2016: 297 Mio. €). Verantwortlich für diesen Rückgang um 9 Prozent waren vor allem geringere Absatzmengen. Wegen des Produktionsstillstandes am US-amerikanischen Standort Charleston stand dem Geschäftsbereich im 4. Quartal 2017 weniger Polysilicium für den Verkauf zur Verfügung als im Vorjahr.

Das EBITDA von WACKER POLYSILICON ist gegenüber dem Vorjahr um 25 Prozent zurückgegangen. Es summierte sich auf 65 Mio. € (Q4 2016: 87 Mio. €). Im EBITDA des 4. Quartals 2016 waren Sondererträge von 13 Mio. € aus vereinnahmten erhaltenen Anzahlungen und Schadenersatzleistungen von Kunden aus der Solarindustrie enthalten. Im Schlussquartal 2017 fielen keine solchen Sondererträge an. Das EBITDA des Geschäftsbereichs enthielt im 4. Quartal 2017 noch keine nennenswerten Beträge aus Versicherungsleistungen für den Schadensfall am Standort Charleston.

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