Neue Technologie für verbesserte OLEDs

11.07.2011 - Deutschland

Die Bayerische Patentallianz GmbH verkauft mehrere Patente der Universität Regensburg an die cynora GmbH. Durch das neue Singulett-Harvesting-Verfahren und den Einsatz neuentwickelter Emittermaterialien können künftig OLEDs (Organische Leuchtdioden) verbessert und zudem kostengünstig großflächige Displays hergestellt werden.

In der Zukunft werden sich OLEDs auf dem Markt für Bildschirm- und Beleuchtungstechnik zunehmend neben herkömmlichen LEDs durchsetzen: OLEDs erzeugen ein brillanteres Bild, sind einfacher herzustellen, energiesparender und können ultraflach produziert werden. Bis es jedoch soweit ist, müssen noch einige Entwicklungen vorangetrieben werden. So stellt momentan auch eine zu lang anhaltende Lichtabstrahlung (Emissionslebensdauer) der leuchtenden Moleküle (Emittermoleküle), was u.a. zu unerwünschten Sättigungseffekten und damit Energieverlusten führt, ein Problem bei der Realisierung preiswerter OLED-Beleuchtungssysteme dar. Die nun von cynora erworbenen Patente umfassen ein neues Verfahren zur Erzeugung von Lichtemissionen und die Verwendung neuartiger organischer Metallkomplexe. Mit diesen lässt sich die Emissionslebensdauer der Emittermoleküle verringern und so der Wirkungsgrad der OLEDs verbessern.

Das neue Verfahren mit dem Namen Singulett-Harvesting wurde von Prof. Dr. Hartmut Yersin vom Institut für physikalische und theoretische Chemie an der Universität Regensburg entwickelt. Mit Hilfe dieses Verfahrens ist es möglich, die Vorteile von sogenannten Triplett- und Singulett-Zuständen - das sind die wichtigen leuchtenden Zustände - gewinnbringend zu kombinieren. So kann eine hohe Lichtausbeute mit geringeren Sättigungs- bzw. Energieverlusten erreicht werden.

Ermöglicht wird dieses Verfahren durch die Verwendung neuartiger metallorganischer Verbindungen, die im Vergleich zu herkömmlichen Materialien, wie Iridium oder Platin, wesentlich preisgünstiger sind und sich zudem einfacher verarbeiten lassen. „Während OLED-Emitter-Materialien bislang zumeist verdampft und mit einer aufwendigen und kostenintensiven Vakuumtechnologie verarbeitet werden mussten, können die neuen Metallkomplexe mit Hilfe unserer Flüssigprozessierung kostengünstiger auf Substrate, z.B. auf ultradünne (<100 nm) und flexible Trägerfolien, aufgebracht werden. Die neuen metallorganischen Verbindungen der Universität Regensburg bilden so die Basis für neue OLED Technologien. Somit können in Zukunft sowohl ultraflache und flexible Displays mit herausragender Farbqualität und hohem Kontrast hergestellt werden. Und das großflächig und kostengünstig“, so Dr. Thomas Baumann, Geschäftsführer der cynora GmbH.

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