Sonderforschungsbereich zur Plasmaphysik erneut verlängert

6,5 Millionen Euro Fördergelder für die Universitäten Greifswald und Kiel

29.05.2013 - Deutschland

Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) hat dem Transregio-Sonderforschungsbereich (SFB) TR24 „Grundlagen Komplexer Plasmen“ eine dritte Förderperiode und Forschungsmittel in Höhe von 6,5 Millionen Euro bewilligt. Die DFG folgte damit dem Votum einer renommierten internationalen Gut-achterkommission. Die Laufzeit des SFB verlängert sich damit bis 2017. Er ist ein Zusammenschluss der Universitäten Greifswald und Kiel mit dem Leibniz-Institut für Plasmaforschung und Technologie e.V. Greifswald und besteht seit 2005.

CAU, Computersimulation: Dr. H. Kählert

Mikroteilchen bilden im Plasma einen sphärischen Plasmakristall, der kollektive Schwingungen ausführt.

AG Plasmadynamik, Prof. A. Piel

Experimentell erzeugter Plasmakristall in einem komplexen Plasma (die Staubpartikel sind gut sichtbar über der unteren Elektrode)

CAU, Computersimulation: Dr. H. Kählert
AG Plasmadynamik, Prof. A. Piel

Komplexe Plasmen sind ionisierte Gase, die zusätzlich Partikel von Nanometer- bis Mikrometergröße oder negative Ionen und reaktive Moleküle enthalten. Sie sind in einer Vielzahl von Systemen von Bedeutung – von Plasmen im Kosmos bis hin zu Anwendungen in der Nanotechnologie. Dementsprechend ist das Forschungsprogramm im SFB interdisziplinär angelegt. Neben Wissenschaftle-rinnen und Wissenschaftlern aus der Plasmaphysik sind auch Forschende aus Astrophysik und Materialwissenschaften beteiligt. Die Projekte untersuchen die Entstehung von Plasmakristallen, Phasenübergängen, die Wirkung starker Magnetfelder auf Plasmen bis hin zum Wachstum von Nanopartikeln in einem Plasma und zur Erzeugung von nanostrukturierten Kompositschichten.

Der Kieler Beitrag ist noch einmal gewachsen und umfasst nunmehr fünf experimentell arbeitende Teilprojekte (Teilprojektleiter sind Professor Alexander Piel, Professor Holger Kersten, Professor Franz Faupel, PD Dr. Dietmar Block, Dr. Franko Greiner und Dr. Thomas Strunskus) und drei Teilprojekte, die Simulationen und Theorie entwickeln (Professor Michael Bonitz, Professor Sebastian Wolf, Dr. Patrick Ludwig, Dr. Hanno Kählert). „Wir konnten über drei Millionen Euro Fördergelder für die CAU einwerben, die insbesondere für zwölf zusätzliche Doktorandenstellen eingesetzt werden. Die erfolgreiche Nachwuchsförderung zeigt sich auch daran, dass ehemalige Doktoranden nun als Projektleiter fungieren“, freut sich Michael Bonitz, Vorstandsmitglied des SFB über die Verlängerung. Professor Frank Kempken, Vizepräsident der CAU, gratuliert allen am Forschungsverbund Beteiligten zur positiven Begutachtung durch die DFG: „Ein großer Erfolg für die Universität Kiel, der unseren Forschungsschwerpunkt Nano- und Oberflächenforschung nachhaltig stärkt.“

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