Chemie-Tarifrunde 2014: 5,5 Prozent mehr

02.12.2013 - Deutschland

Die große Tarifkommission der IG BCE hat einstimmig den Forderungskatalog für die Chemie-Runde 2014 beschlossen. Danach sollen die Entgelte um 5,5 Prozent steigen und die Ausbildungsvergütungen um 60 Euro angehoben werden. Die Laufzeit des neuen Tarifvertrags soll zwölf Monate betragen. Außerdem will die Gewerkschaft den Tarifvertrag „Zukunft durch Ausbildung“ fortschreiben und die Übernahmesituation nach der Ausbildung verbessern. Die Verhandlungen beginnen in den Regionen, der Auftakt erfolgt am 2. Dezember im Tarifbezirk Rheinland-Pfalz. Voraussichtlich im Januar werden die Verhandlungen auf Bundesebene fortgesetzt.

Peter Hausmann, im geschäftsführenden IG-BCE-Hauptvorstand für die Tarifpolitik verantwortlich: „In den Chefetagen der Chemie-Industrie wird gejammert, doch die Schwarzmalerei entspricht nicht der Lage. Die Konjunktur zieht an, die Erwartungen sind auf den höchsten Stand seit Frühjahr 2011 gestiegen. In Deutschland wachsen Zuversicht und Optimismus. Das ist das Ergebnis guter Arbeit, für diesen Erfolg haben die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer gesorgt. Wir wollen den Verteilungsspielraum nutzen, wir wollen eine gerechte Verteilung. Deshalb haben wir die Chemie-Tarifrunde unter das Motto ‚Unser Erfolg – unser Lohn’ gestellt.“

Der zweite Forderungspunkt steht unter der Überschrift „Ausbildung sichern – Übernahme verbessern“. Trotz sinkender Schulabgängerzahlen konnte die Zahl der Ausbildungsplätze in der chemischen Industrie seit 2003 um mehr als zehn Prozent gesteigert und auf hohem Niveau stabilisiert werden. „Das ist“, so Peter Hausmann, „ein Ergebnis unserer Tarifverträge, wir wollen diese Erfolgsstory fortschreiben. Zusätzlich nehmen wir uns jetzt die Übernahme vor. Nur etwa ein Drittel aller Auslernenden erhält einen unbefristeten Arbeitsvertrag. Das geht so nicht weiter, befristete Übernahme ist von gestern. Damit muss endlich Schluss sein. Wir wollen attraktive Arbeitsbedingungen für junge Leute. Dazu gehören sichere Perspektiven.“

Die Verhandlungen in den Tarifbezirken beginnen im Dezember, der Auftakt erfolgt am 2. Dezember in Frankenthal (Rheinland-Pfalz). Es folgen Nordrhein (4.12.), Hessen (5.12.), Baden-Württemberg (6.12.), Nord (9.12.), Westfalen (10.12.), Bayern (11.12.), Saarland (12.12.) und Ost/Berlin (West) am 13. Dezember.

Die Chemie-Tarifverträge gelten für rund 550.000 Beschäftigte, die Laufzeiten enden regional unterschiedlich: In den Tarifbezirken Nordrhein, Rheinland-Pfalz und Hessen zum 31.12.2013; in Westfalen, Bayern, Baden-Württemberg, Nord und Berlin (West) zum 31. Januar 2014; im Saarland und Ost zum 28. Februar 2014.

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