Flottentest für Kraftstoff der Zukunft gestartet

Zellulose-Ethanol aus Stroh garantiert hohe CO2-Einsparungen ohne Konkurrenz zu Nahrungsmitteln

30.01.2014 - Deutschland

Clariant, Haltermann und Mercedes-Benz bringen gemeinsam in einem ersten Flottentest einen Kraftstoff der Zukunft auf die Strasse: Aus Weizenstroh wird mithilfe des sunliquid®-Verfahrens von Clariant Zellulose-Ethanol gewonnen. Das Zellulose-Ethanol wird im Anschluss von der Firma Haltermann mit konventionellen Benzinkomponenten zum neuen Kraftstoff gemischt. Zellulose-Ethanol ist bei der Herstellung nahezu CO2-neutral, spart also im Vergleich zu Benzin fast 100 % CO2-Emissionen. sunliquid®20 enthält 20 % Zellulose-Ethanol, das heisst bei gleicher Motorleistung erreicht der Kraftstoff bei der well-to-wheel-Betrachtung Treibhausgaseinsparungen von rund 20 %. Er steht dabei nicht in Konkurrenz zur Nahrungsmittelproduktion oder um Anbauflächen. Eine hohe Oktanzahl (RON) von über 100 garantiert einen optimalen Wirkungsgrad.

Clariant/Rötzer

Wagen der Mercedes-Benz Flotte vor Clariant‘s sunliquid® Demonstrationsanlage zur Produktion von Zellulose-Ethanol aus Agrarreststoffen.

„Zellulose-Ethanol ist ein wirklich nachhaltiger und fortschrittlicher Biokraftstoff neuester Generation, der in Deutschland aus Agrarreststoffen hergestellt wird. Der Flottentest demonstriert nun die Marktreife und technische Verträglichkeit dieses Kraftstoffs in Serienfahrzeugen mit einer Beimischungsquote von 20 % zu Superbenzin. Dies zeigt, dass Biokraftstoffe der zweiten Generation auf Basis von Agrarreststoffen nicht nur in der Produktion, sondern auch in der Anwendung technologisch reif und verfügbar sind“, so Prof. Andre Koltermann, Leiter Group Biotechnology bei Clariant.

In den nächsten zwölf Monaten können die Fahrzeuge der Testflotte an einer speziell dafür vorgesehenen werksinternen Tankstelle bei Mercedes-Benz in Stuttgart-Untertürkheim mit dem neuen Kraftstoff betankt werden. Der Zellulose-Ethanol-Anteil kommt aus Clariants sunliquid®-Demonstrationsanlage in Straubing, in der jährlich rund 4500 Tonnen Agrarreststoffe wie Getreide- oder Maisstroh in Zellulose-Ethanol umgewandelt werden. Im Haltermann Werk in Hamburg wird das Bioethanol mit ausgewählten Komponenten zu dem innovativen Kraftstoff gemischt, dessen Spezifikation die mögliche E20-Kraftstoffqualität in Europa abbildet.

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