Bayer-Mitarbeiter werden mit über 650 Millionen Euro am Unternehmenserfolg beteiligt

Bayer will mit innovativen Produkten weiter wachsen

02.05.2014 - Deutschland

Der Bayer-Konzern hat seinen Erfolgskurs im vergangenen Jahr fortgesetzt. „2013 war erneut ein Rekordjahr für Bayer“, sagte Vorstandsvorsitzender Dr. Marijn Dekkers auf der Hauptversammlung der Bayer AG in Köln. Die Aktionäre sollen daran mit einer Anhebung der Dividende auf 2,10 (Vorjahr: 1,90) Euro beteiligt werden. Das entspricht einer Ausschüttungssumme von rund 1,7 Milliarden Euro. Im 1. Quartal des laufenden Jahres habe sich Bayer ebenfalls erfreulich entwickelt. Das Unternehmen wolle auch künftig vor allem mit innovativen Produkten wachsen. „Wir wollen unsere Wettbewerbsposition als Innovationsunternehmen von Weltrang weiter ausbauen“, kündigte Dekkers an. Die Unternehmensmission „Bayer: Science For A Better Life“ sei zugleich ein Versprechen an die Gesellschaft. „Wir setzen auf Wissenschaft und Wissenschaftler, um Menschen zu einem besseren Leben zu verhelfen“, so der Vorstandsvorsitzende.

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Dr. Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzender, und Werner Wenning, Aufsichtsratsvorsitzender der Bayer AG, begrüßen sich vor Beginn der Hauptversammlung 2014 der Gesellschaft in Köln.

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Dr. Marijn Dekkers, Vorstandsvorsitzender der Bayer AG, berichtet auf der Hauptversammlung 2014 in Köln über die Entwicklung des Unternehmens.

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Der Konzernumsatz wuchs 2013 währungs- und portfoliobereinigt (wpb.) um 5,1 Prozent auf 40,2 Milliarden Euro. Damit habe das Unternehmen im 150. Jahr nach seiner Gründung eine neue Bestmarke erreicht, so Dekkers. Aufgrund einer ungünstigen Wechselkursentwicklung nahm der Umsatz nominal lediglich um 1,0 Prozent zu. Das EBIT stieg deutlich um 25,6 Prozent auf 4,9 Milliarden Euro – allerdings hatte Bayer im Vorjahr erhebliche Einmalbelastungen verarbeitet. Das um Sondereinflüsse bereinigte EBITDA verbesserte sich um 1,5 Prozent auf 8,4 Milliarden Euro, das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um 5,8 Prozent auf 5,61 Euro.

„Wesentlicher Faktor des insgesamt sehr positiven Wachstums ist die dynamische Entwicklung unserer beiden Life-Science-Geschäfte – insbesondere die hervorragenden Umsatzbeiträge der neueren Pharma-Produkte und das sehr erfolgreiche CropScience-Geschäft, das auch im Jahr 2013 ein positives Marktumfeld verzeichnete“, erläuterte Dekkers. Darüber hinaus habe Bayer die Life-Science-Geschäfte durch zielgerichtete Akquisitionen weiter gestärkt. MaterialScience sei dagegen unter den Erwartungen geblieben. Der Teilkonzern verzeichnete einen Ergebnisrückgang bei schwierigen Marktbedingungen. „Insgesamt blieb Bayer in seinem Jubiläumsjahr jedoch klar auf Erfolgskurs“, betonte Dekkers.

Zu diesem Erfolg hätten die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter weltweit maßgeblich beigetragen. „Dafür gebührt ihnen großer Dank“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Deshalb würden nicht nur die Aktionäre von der guten Entwicklung im Jahr 2013 profitieren. Allein im Rahmen des konzernweiten kurzfristigen Incentivierungsprogramms schütte Bayer über 650 Millionen Euro an die Mitarbeiter aus.

Kräftiger Ergebnisanstieg im 1. Quartal 2014

Auch das 1. Quartal 2014 verlief erfreulich für Bayer. „Unsere Life-Science-Bereiche entwickelten sich weiterhin dynamisch und erreichten trotz der erheblichen negativen Währungseffekte leichte Ergebnissteigerungen“, sagte Dekkers. HealthCare konnte durch die erfreuliche Umsatzentwicklung der neueren Pharma-Produkte kräftig wachsen. CropScience profitierte von einem frühen Saisonstart in Europa, und MaterialScience konnte das Ergebnis deutlich steigern. Der Konzernumsatz stieg im 1. Quartal wpb. um 8,4 Prozent auf 10,6 Milliarden Euro. Das EBIT erhöhte sich deutlich um 18,4 Prozent auf 2,1 Milliarden Euro. Das EBITDA vor Sondereinflüssen verbesserte sich um 11,6 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro – trotz Währungseffekten von minus 8 Prozent. Das bereinigte Ergebnis je Aktie stieg um 14,7 Prozent auf 1,95 Euro.

Dekkers äußerte sich zuversichtlich zur weiteren Geschäftsentwicklung im laufenden Jahr und bestätigte den Konzernausblick. Unter anderem plant Bayer für 2014 einen wpb. Umsatzanstieg von etwa 5 Prozent. Unter Berücksichtigung eines erwarteten negativen Währungseffekts gegenüber dem Vorjahr von etwa 2 Prozent ergibt sich daraus ein Konzernumsatz von ca. 41 bis 42 Milliarden Euro.

Bayer-Aktie legte 2013 um 45 Prozent zu

Die positive Entwicklung des Unternehmens im vergangenen Jahr beflügelte auch den Kurs der Bayer-Aktie. „Allein im Jahr 2013 erzielte unsere Aktie – inklusive Dividende – ein Plus von 45 Prozent und übertraf damit sämtliche für uns relevanten Indizes bei Weitem“, betonte Dekkers. So legte etwa der DAX im gleichen Zeitraum um 26 Prozent zu. Auch in der langfristigen Betrachtung war die Performance der Bayer-Aktie stark: In den fünf Jahren von 2009 bis 2013 lag sie deutlich über dem Dax und dem Euro Stoxx 50. Die Bayer-Aktionäre erzielten in diesem Zeitraum eine jährliche Rendite von durchschnittlich 23 Prozent.

Strategische Prioritäten

Auch in Zukunft wolle Bayer seine Wettbewerbsposition als Innovationsunternehmen von Weltrang weiter ausbauen, führte Dekkers aus. „Wir setzen dabei vor allem auf unsere Kernkompetenz – durch wissenschaftliche Erkenntnisse innovative Produkte und Lösungen zu entwickeln.“ Es dauere jedoch mindestens ein Jahrzehnt, um ein Medikament und damit neue und bessere Behandlungsoptionen auf den Markt zu bringen. Zudem seien die Kosten sehr hoch: Im Durchschnitt müsse in die Erforschung und Entwicklung eines neuen Medikaments eine Milliarde Euro investiert werden. „Wir stellen uns dieser Aufgabe mit Leidenschaft – ganz im Sinne unserer Mission ,Science For A Better Life‘“, sagte Dekkers und fasste die daraus folgenden strategischen Prioritäten in fünf Punkten zusammen.

Erstens wolle Bayer die Wachstumsdynamik bei HealthCare weiter stärken. Hier stehe auch 2014 die erfolgreiche Vermarktung der neueren Pharma-Produkte im Vordergrund. Dazu zählen der Gerinnungshemmer Xarelto™, das Augenmedikament Eylea™, die Krebsmittel Stivarga™ und Xofigo™ sowie das Lungenhochdruckmedikament Adempas™. „Wir wollen die Anwendungsbereiche unserer neueren Produkte kontinuierlich erweitern und unsere Medikamente für zusätzliche Patientengruppen zugänglich machen“, sagte Dekkers. Wichtig sei zudem, dass die Pharma-Pipeline auch weiterhin mit vielversprechenden Projekten gefüllt sei. Hier verwies er auf fünf aussichtsreiche Entwicklungskandidaten aus den Bereichen Kardiologie, Onkologie und Gynäkologie. Ziel sei, im Jahr 2015 bei diesen fünf Projekten die Entscheidungsreife für den Start von Phase-III-Studien zu erreichen. Auch im Consumer-Care-Geschäft wolle Bayer weiter expandieren.

Zweitens plane der Konzern, die sehr gute Entwicklung von CropScience weiter voranzutreiben. Wachstum erwarte Bayer vor allem bei den neuen Crop-Protection-Produkten, darunter zum Beispiel die Fungizide der Marken Xpro™ und Luna™ sowie das Insektizid Belt™.

Drittens wolle Bayer seine bestehende, übergreifende Forschungskompetenz nutzen, um die Gesundheit von Mensch, Tier und Pflanze weiter zu verbessern. Dabei forschen Wissenschaftler der Life-Science-Bereiche, also HealthCare und CropScience, gemeinsam an Projekten, die an zentralen biologischen Prozessen ansetzen. Langfristig erwartet Bayer von dieser interdisziplinären Forschung zusätzliche Wachstumsimpulse.

Viertens wolle das Unternehmen sein organisches Wachstum durch ergänzende Akquisitionen unterstützen, das heißt durch kleine und mittlere Übernahmen in den Life-Science-Bereichen. Als Beispiele dafür aus den vergangenen 12 Monaten nannte Dekkers unter anderem die Übernahme des norwegischen Pharma-Unternehmens Algeta, mit der Bayer sein Onkologie-Portfolio weiter stärke. Und das CropScience-Portfolio sei durch die Akquisition von Unternehmen wie Prophyta, einem etablierten Anbieter von mikrobiellen Pflanzenschutzmitteln, erweitert worden.

Fünftens verfolge Bayer das Ziel, die Renditen bei MaterialScience deutlich zu verbessern. Dieser Teilkonzern trage mit hochwertigen Polymer-Werkstoffen und Anwendungslösungen dazu bei, globale Herausforderungen zu bewältigen. Dazu gehören die Verknappung fossiler Ressourcen, der Klimawandel, zunehmende Mobilität und das Wachstum der Städte. Neben Produktinnovationen arbeite Bayer in diesem Bereich an neuen und besseren Herstellungsverfahren, die weniger Ressourcen und Energie verbrauchen. „So tragen wir zur Schonung der Umwelt bei und verschaffen unseren Kunden Kostenvorteile“, sagte Dekkers.

Wechsel im Aufsichtsrat der Bayer AG

Auf der Tagesordnung der Hauptversammlung steht neben der Entlastung von Vorstand und Aufsichtsrat sowie der Erneuerung verschiedener Vorratsbeschlüsse für Kapitalmaßnahmen auch die Wahl von zwei Mitgliedern des Aufsichtsrats. Für Prof. Dr. Ekkehard D. Schulz, der mit Ende der Hauptversammlung 2014 aus dem Kontrollgremium ausscheidet, schlägt der Aufsichtsrat die Wahl von Dr. Simone Bagel-Trah vor. Bagel-Trah ist Vorsitzende des Aufsichtsrats und des Gesellschafterausschusses der Henkel AG & Co. KGaA, Düsseldorf.

Zudem schlägt der Aufsichtsrat vor, Prof. Dr. Ernst-Ludwig Winnacker, dessen Amtszeit ebenfalls nach der Hauptversammlung endet, für die Zeit bis zum Ablauf des 29. April 2016 wiederzuwählen. Als sein Nachfolger soll gemäß derzeitiger Planung Prof. Dr. Wolfgang Plischke der Hauptversammlung des Jahres 2016 zur Wahl vorgeschlagen werden. Plischke scheidet zum Ablauf des 29. April 2014 aus dem Vorstand aus, sodass seine gesetzlich vorgesehene Wartezeit („Cooling-off-Periode“) für die Mitgliedschaft früherer Vorstandsmitglieder im Aufsichtsrat 2016 abläuft.

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