Schwacher Jahresabschluss für die Chemie

Bericht des VCI zur wirtschaftlichen Lage der Branche im 4. Quartal 2014

26.02.2015 - Deutschland

Für die chemisch-pharmazeutische Industrie ist das wechselhafte Geschäftsjahr 2014 mit einem schwachen vierten Quartal zu Ende gegangen. Das geht aus dem aktuellen Quartalsbericht hervor, den der Verband der Chemischen Industrie (VCI) veröffentlicht hat.

Produktion, Preise, Umsatz und Kapazitätsauslastung in Deutschlands drittgrößter Branche gingen demnach von Oktober bis Dezember im Vergleich zum Vorquartal zurück. Die deutsche Wirtschaft setzte zwar zum Jahresende ihr Wachstum fort. Die Chemie konnte hiervon aber nicht profitieren, da der sinkende Ölpreis bei den Kunden Hoffnungen auf weiter fallende Chemikalienpreise weckte. Sie hielten sich daher zunächst mit Bestellungen zurück und verschoben anstehende Chemikalienkäufe in die nahe Zukunft.

VCI-Hauptgeschäftsführer Dr. Utz Tillmann erklärte zur konjunkturellen Entwicklung der Branche: „Die wirtschaftliche Erholung im Euroraum wird sich in den kommenden Monaten fortsetzen. Die Chemieunternehmen erwarten daher ein moderat wachsendes Geschäft in ihrem wichtigsten Absatzmarkt. Zusätzlich beleben der niedrige Ölpreis und der schwache Euro die Konjunktur. Die wirtschaftliche Dynamik bleibt aber dennoch insgesamt niedrig.“

Prognose

Für 2015 rechnet der VCI mit einem Anstieg der Chemieproduktion um 1,5 Prozent. Da die Chemikalienpreise um 2 Prozent sinken werden, geht der Branchenumsatz um 0,5 Prozent auf 192,2 Milliarden Euro zurück.

Produktion

Die Chemieproduktion ist im vierten Quartal 2014 um 0,3 Prozent gegenüber Vorquartal gesunken. Gegenüber Vorjahr betrug der Rückgang sogar 0,8 Prozent. Die Kapazitätsauslastung der Branche sank leicht auf 83,3 Prozent, blieb damit aber weiter im Normalbereich.

Erzeugerpreise

Im vierten Quartal haben die Chemikalienpreise deutlich um 0,9 Prozent gegenüber den vorangegangenen drei Monaten nachgegeben. Damit endete eine neunmonatige Phase stabiler Chemikalienpreise. Im Vorjahresvergleich waren chemische Erzeugnisse 0,9 Prozent günstiger.

Umsatz

Sinkende Nachfrage und fallende Preise führten im vierten Quartal zu einem leichten Umsatzrückgang in der chemisch-pharmazeutischen Industrie. Gegenüber Vorquartal sanken die Erlöse um 0,4 Prozent und gegenüber Vorjahr um 0,2 Prozent.

Beschäftigung

Die Chemie- und Pharmaindustrie beschäftigt derzeit in Deutschland 444.500 Mitarbeiter. Im Vergleich zum Vorjahr ist die Beschäftigtenzahl in der Branche damit von Oktober bis Dezember um 1,5 Prozent gestiegen.

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