RUB-Forscherin ist Engineer Powerwoman 2015
Dr. Jelena Stojadinovic erforscht Materialien zur Wasserstoff-Herstellung
© Deutsche Messe
Neue Membran sticht die Konkurrenz aus
Die alkalische Elektrolyse von Wasser gilt als erfolgversprechende Methode zur Wasserstoffherstellung. Dabei werden zwei Elektroden in eine Lauge eingebracht; an einer entsteht Wasserstoff, an der anderen Sauerstoff. Die Elektroden sind durch eine Membran voneinander getrennt. Strom fließt von der einen Elektrode zur anderen; gleichzeitig bewegen sich Ionen durch die Membran. Eine ideale Membran muss zwei Dinge gewährleisten: Sie muss undurchlässig für Gase sein, damit Sauerstoff und Wasserstoff sich nicht vermischen und so ein möglichst reines Produkt entsteht. Gleichzeitig sollte sie gut durchlässig für Ionen sein, um die Ausgleichsströme nicht zu behindern; das senkt den Energiebedarf bei der Wasserstoffherstellung. Früher wurde Asbest als Membran verwendet. Seit dem Verbot kämpfen Hersteller mit der Schwierigkeit, eine hochwertige Alternative zu finden. Die Bochumer Membran vereint die beiden Eigenschaften und sticht die Konkurrenz in vielen Dingen aus. Andere Membranen auf dem Markt bieten entweder eine hohe Ionenleitfähigkeit oder eine gute Gasbarriere, aber nicht beides.
Gründerpreis und geplantes Start-up
„Zurzeit sind wir dabei, unsere Entwicklung zu kommerzialisieren“, erklärt Dr. Jelena Stojadinovic. Mit Unterstützung eines EXIST-Gründerstipendiums werden sie dieses Ziel im Dreier-Team mit Dr. Edyta Madej und Robin Stetzka ab Mai ein Jahr lang mit Hochdruck verfolgen. Das Start-up MEMBRASENZ steht in den Startlöchern. Die Zeichen für den Erfolg stehen gut: Schon im Januar 2015 belegten Stojadinovic und La Mantia mit der neu entwickelten Membran beim „KUER Klima, Umwelt, Energieeinsparung und Ressourcenschonung Gründungswettbewerb“ des NRW-Umweltministeriums den ersten Platz.
Hintergrund Engineer Powerwoman
Die Deutsche Messe AG lobt den mit 5 000 Euro dotierten Karrierepreis „Engineer Powerwoman“ bereits zum dritten Mal aus. Die Preisträgerin wird von einer Fachjury gewählt. Hauptsponsoren des Kongresses sind E.ON, Harting, Rolls-Royce, Siemens, Johnson Controls und Wago Kontakttechnik.
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