Nach Brand läuft Ammoniak in den Neckar
(dpa) Giftiges Löschwasser, das bei Schwäbisch Hall ein großes Fischsterben ausgelöst hat, wird nach Behördeneinschätzung am Dienstag in den Neckar fließen. Das Landratsamt Heilbronn riet Menschen dringend davon ab, im Fluss zu baden, zu fischen, Wasser zu entnehmen oder Kanu zu fahren. Die Gesundheit sei in Gefahr. Die Warnung gilt bis zum kommenden Montag.
Nach einem Brand in einem Mühlenbetrieb in Kirchberg war verunreinigtes Löschwasser in die Jagst gespült worden. Bei dem Feuerwehreinsatz mischte sich nach Angaben eines Polizeisprechers vom Dienstag wahrscheinlich hochgiftiges Ammoniak aus Düngemitteln mit dem Löschwasser. Rund vier Tonnen tote Fische seien bislang aus der Jagst gesammelt worden - «Tendenz steigend», sagte der Polizist. «Wir sprechen von einem dramatischen Fischsterben.»
Ammoniak ist ein stechend riechendes, giftiges Gas. Die aus Stickstoff und Wasserstoff bestehende Verbindung wirkt stark ätzend auf Lunge, Haut und Augen. Beim Einatmen hoher Konzentrationen besteht Lebensgefahr. Ammoniak ist ein wichtiger Grundstoff in der chemischen Industrie und bei der Herstellung von Dünger, zudem wird er oft als Kältemittel verwendet.
Das Feuer hatte in der Nacht zum Sonntag einen Schaden in Millionenhöhe angerichtet. Die Brandursache war am Dienstagmorgen weiter unklar.
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