Chemie mit Umsatzminus
Schulfach Wirtschaft gefordert
Chemieverbände Rheinland-Pfalz/Marcel Hasübert
Die chemische Industrie in Rheinland-Pfalz entwickelte sich seit Jahresbeginn deutlich unter dem Vorjahr. Das gaben die Chemieverbände Rheinland-Pfalz in der Jahrespressekonferenz bekannt. In den ersten acht Monaten des Jahres 2015 erwirtschaftete die Chemie einen Umsatz von 18,8 Milliarden Euro. Das sind 4,2 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Der Chemie-Export ging um 7 Prozent zurück. "Das schwierige globale Umfeld sowie das Überangebot an Rohöl haben Auswirkungen auf Absatz und Chemikalienpreise", erläuterte Dr. Bernd Vogler. Der Hauptgeschäftsführer der Chemieverbände betonte auch, dass die Erwartungen an das Geschäftsjahr nicht erfüllt wurden. Der Abwärtstrend aus 2014 setze sich fort.
Chemieverbände wünschen sich wirtschaftsfreundlichere Politik
Auch vor dem Hintergrund der aktuellen wirtschaftlichen Entwicklung forderten die Chemieverbände bessere Rahmenbedingungen für eine wettbewerbsfähigere Produktion. "Die Politik hat Stück für Stück den Blick dafür verloren", so Dr. Harald Schaub. Der Vorsitzende der Chemieverbände betonte, dass die "Unternehmen mit zunehmenden Regulierungen oder der Verschärfung von Gesetzen kämpfen". Im Wettbewerb seien dies wichtige Einflussfaktoren für die Standortwahl.
Gleichzeitig betonte Schaub die Stärken der Industrie, wie die hohe Qualität der Produkte, effiziente Prozesse und das große Know-how. "Dies alles zu den Bedingungen der Sozialen Marktwirtschaft. Um diese Stärken auch zukünftig für uns nutzen zu können, müssen wir an verschiedenen Schrauben drehen", so Dr. Schaub. Eine wichtige Schraube ist aus Sicht der Chemieverbände die Einführung des Schulfachs Wirtschaft. Rheinland-Pfalz sei das einzige Bundesland, das dieses Fach im Gymnasium nicht habe. "Wir brauchen das Schulfach Wirtschaft. Denn Deutschland steht als Wirtschaftsstandort und damit eng verbunden als Bildungsstandort im globalen Wettbewerb" betont Dr. Schaub.
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