Struktur von Makromolekülen gezielt steuern

DFG fördert neuen Sonderforschungsbereich zur „Molekularen Strukturierung weicher Materie“

24.11.2015 - Deutschland

Das Karlsruher Institut für Technologie (KIT) hat erneut einen Sonderforschungsbereich (SFB) der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) eingeworben. Der SFB 1176 „Molekulare Strukturierung weicher Materie“ wird durch das KIT koordiniert. Der SFB wird neue Syntheseverfahren für langkettige Moleküle entwickeln, um diese in bisher unerreichter Präzision darzustellen und somit einen Innovationssprung in einer Reihe von Materialklassen zu ermöglichen.

SFB 1176 / KIT

Maßgeschneiderte Makromoleküle, die definierte Funktionen ausüben, sind das Ziel des neuen SFB 1176.

„Der Erfolg in der aktuellen SFB-Förderrunde bestätigt erneut die Kompetenz unserer Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler“, erklärt der Präsident des KIT, Professor Holger Hanselka. „Die Materialwissenschaften sind am KIT traditionell stark und grundlegend für viele Anwendungen. Im neuen Sonderforschungsbereich wollen unsere Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler völlig neue maßgeschneiderte Materialien entwickeln.“

„Unser Ziel ist die Synthese weicher Materie mit einem bislang unerreichten Maß an Strukturkontrolle; und dies in drei Dimensionen“, sagt Professor Christopher Barner-Kowollik vom Institut für Technische Chemie und Polymerchemie des KIT und Sprecher des SFB 1176. Es werden maßgeschneiderte synthetische, theoretische und analytische Verfahren entwickelt, um die chemische Präzisionssynthese zu steuern und die erzeugten Strukturen zu charakterisieren. Es sollen hochpräzise Makromoleküle erzeugt werden, die definierte Funktionen ausüben und in Anwendungen von der Membrantechnologie bis zur organischen Photovoltaik genutzt werden können.

Beispielsweise befasst sich eine Forschungslinie mit der Entwicklung von Syntheseverfahren, welche es erlauben die Reihenfolge der einzelnen Bausteine von Polymeren perfekt zu steuern. Die so erhaltenen Makromoleküle mit exakter Kettenlänge werden zum Aufbau dreidimensionaler Präzisionsnetzwerke oder funktionaler Metallkomplexbeladener Nanopartikel genutzt. Präzisionsnetzwerke finden zum Beispiel Anwendungen als Separationsmedien, während Metallo-Nanopartikel als Katalysatorsysteme neue effiziente Synthesewege ermöglichen.

Der SFB 1176 legt besonderen Wert auf die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses durch das angeschlossene Graduiertenkolleg für die Promovendenförderung sowie auf die Integration von Nachwuchsforschungsgruppen. Der SFB 1176 wird mit über 9 Millionen Euro in der ersten von drei möglichen 4-jährigen Förderperioden gefördert. Frau Professor Martina Stenzel von der University of New South Wales in Australien ist über das DFG-Mercator-Programm am SFB beteiligt.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!

Verwandte Inhalte finden Sie in den Themenwelten

Themenwelt Synthese

Die chemische Synthese steht im Zentrum der modernen Chemie und ermöglicht die gezielte Herstellung von Molekülen mit spezifischen Eigenschaften. Durch das Zusammenführen von Ausgangsstoffen in definierten Reaktionsbedingungen können Chemiker eine breite Palette von Verbindungen erstellen, von einfachen Molekülen bis hin zu komplexen Wirkstoffen.

20+ Produkte
5+ White Paper
20+ Broschüren
Themenwelt anzeigen

Themenwelt Synthese

Die chemische Synthese steht im Zentrum der modernen Chemie und ermöglicht die gezielte Herstellung von Molekülen mit spezifischen Eigenschaften. Durch das Zusammenführen von Ausgangsstoffen in definierten Reaktionsbedingungen können Chemiker eine breite Palette von Verbindungen erstellen, von einfachen Molekülen bis hin zu komplexen Wirkstoffen.

20+ Produkte
5+ White Paper
20+ Broschüren