Akku-Überladung führt zur Explosion

Lithium-Polymer-Akku löst Grossbrand aus

15.01.2016 - Schweiz

Ein Grossbrand in Steckborn vom 21. Dezember 2015 ist vermutlich durch den Lithium-Polymer-Akku eines Modellautos ausgelöst worden, teilte die Kantonspolizei Thurgau vor kurzem mit. Batterie-Experten der Empa haben bereits Überladeexperimente an solchen Akkus durchgeführt und geben Tipps zur sicheren Handhabung.

Empa

Heftige Explosion nach einer 15-minütigen, starken Überladung des LiPo-Akkus.

Empa

Der LiPo-Akku vor dem Test im Sandbett.

Empa
Empa

Lithium-Polymer-Akkus (kurz LiPo-Akkus) sind als energiereiche Stromspeicher bei Modellbauern beliebt. Akkus dieser Bauart stecken aber auch in Smartphones, Tablets, Kameras und Laptops. Muss man sich nun fürchten, nachdem ein solcher Akku offenbar den Grossbrand ins Steckborn ausgelöst hat, der am 21. Dezember sechs Altstadthäuser zerstörte und 30 Menschen obdachlos machte?

Die Ermittlungsergebnisse der Kantonspolizei Thurgau wurden am 8. Januar 2016 bekannt gegeben. Demnach hatte ein Modellbauakku, der im zweiten Stock eines der Gebäude an einem Ladegerät hing, den Brand ausgelöst. Empa-Batterieexperte Donat Adams gab noch am selben Tag mehrere Interviews an Journalisten regionaler Radio- und Fernsehstationen, in denen er die Risiken von LiPo-Akkus erläuterte.

Nur die passenden, originalen Ladegeräte verwenden

Bei richtiger Handhabung seien die millionenfach verbreiteten LiPo-Akkus ungefährlich, betont Adams. Normalerweise wird zu jedem akkubetriebenen Gerät das passende Ladegerät mitgeliefert. Das sollte man tunlichst verwenden – so ist sichergestellt, dass die passende Ladespannung verwendet wird und der Akku vom Strom getrennt wird, sobald er voll aufgeladen ist. Auch bei Handys, Tablets und Laptops besteht keine Gefahr, so Adams, weil dort die passende Ladeelektronik bereits im Gerät integriert ist.

Wird ein Akku mit einem Ladegerät verbunden, das sich nicht von selbst abschaltet, kann der Akku überhitzen, sich aufblähen, heisse Gase abgeben und schliesslich entflammen. Die Empa-Forscher hatten einen handelsüblichen, etwa 50 Gramm schweren LiPo-Akku (1300 mAh) absichtlich stark überladen. Die Explosion des Akkus hätte durchaus einen Zimmerbrand auslösen können. Es empfiehlt sich also, LiPo-Akkus möglichst nur auf nicht-brennbaren Unterlagen zu laden und während des Ladens zu überwachen.

Weitere News aus dem Ressort Wissenschaft

Meistgelesene News

Weitere News von unseren anderen Portalen

Entdecken Sie die neuesten Entwicklungen in der Batterietechnologie!

Verwandte Inhalte finden Sie in den Themenwelten

Themenwelt Batterietechnik

Die Themenwelt Batterietechnik bündelt relevantes Wissen in einzigartiger Weise. Hier finden Sie alles über Anbieter und deren Produkte, Webinare, Whitepaper, Kataloge und Broschüren.

20+ Produkte
150+ Unternehmen
25+ White Paper
10+ Broschüren
Themenwelt anzeigen

Themenwelt Batterietechnik

Die Themenwelt Batterietechnik bündelt relevantes Wissen in einzigartiger Weise. Hier finden Sie alles über Anbieter und deren Produkte, Webinare, Whitepaper, Kataloge und Broschüren.

20+ Produkte
150+ Unternehmen
25+ White Paper
10+ Broschüren