Gummi bewegt

Ceresana untersucht den Weltmarkt für synthetische Elastomere

28.01.2016 - Deutschland

Allein mit dem Anritzen von Gummi-Bäumen kämen wir nicht mehr weit: Der Straßenverkehr rollt mittlerweile vor allem auf Kautschuk aus Fabriken. Die Fahrzeugindustrie ist mit großem Abstand der Hauptabnehmer für elastisch verformbare Kunststoffe. Das zeigt ein neuer Report des Marktforschungsinstituts Ceresana, das bereits zum zweiten Mal den Weltmarkt für synthetische Elastomere untersucht hat. „Pro Jahr werden rund um die Erde mehr als 12,6 Millionen Tonnen dieser Materialien verbraucht“, berichtet Oliver Kutsch, der Geschäftsführer von Ceresana. „Die Nachfrage wächst vor allem in der Region Asien-Pazifik, die bereits heute mehr als die Hälfte aller produzierten Elastomere abnimmt.“ Die Marktstudie bietet umfassende Daten seit 2006 und macht Prognosen bis 2022.

Reifen sind der bedeutendste Absatzmarkt

Im Jahr 2014 wurden fast 60 Prozent aller Elastomere zu Reifen verarbeitet. Unentbehrlich sind dehnbare Materialien für die Fahrzeugindustrie aber auch für zahlreiche weitere Einsatzgebiete, beispielsweise für Schläuche und Kabel, Dichtungen sowie Fenster- und Türenprofile. Ceresana erwartet, dass der Elastomer-Bedarf der Fahrzeugbranche trotz diverser Krisen bis 2022 jährlich um 2,4 Prozent weiter steigen wird.

Industrie und Bau legen zu

Noch stärker, pro Jahr um voraussichtlich 2,9 Prozent, wird die weltweite Nachfrage nach Elastomeren für andere technische und industrielle Anwendungen wachsen. Von der chemischen Industrie über Maschinenbau und Bau-Industrie bis hin zur Elektro- und Elektronikindustrie werden zunehmend elastische Produkte gefertigt. Beispiele sind Förderbänder, Walzenbezüge, Schläuche, Profile, Dichtungen, Kabel, Formteile und Dachfolien, aber auch Klebstoffe.

Gummi ist nicht gleich Gummi

Die bei weitem bedeutendste Elastomer-Sorte ist Styrol-Butadien-Kautschuk (SBR): Mehr als 5,3 Millionen Tonnen davon wurden im Jahr 2014 verarbeitet. Hergestellt wird dieser Typ entweder durch Emulsionspolymerisation (E-SBR) oder durch Lösungspolymerisation (S-SBR). Rund 73% des gesamten SBR-Verbrauchs entfallen auf E-SBR – dafür zeichnet sich der Markt für S-SBR durch wesentlich dynamischere Wachstumsraten von über 5% pro Jahr aus. Für Reifen werden vor allem die beiden SBR-Typen gebraucht. Für Industrie- und Bau-Produkte und die Beimischung zu anderen Materialien werden dagegen andere Sorten vorgezogen, etwa Ethylen-Propylen-Dien-Kautschuk (EPDM) oder Chlorbutadien (CR).

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