Nigerianer Mohammed Barkindo wird neuer Chef der Opec

Keine Deckelung der Fördermenge: Ist der Sinkflug der Preise inzwischen wirklich beendet?

03.06.2016 - Österreich

(dpa) Der Nigerianer Mohammed Barkindo wird neuer Generalsekretär der Opec. Darauf einigten sich die Ölminister der Organisation erdölexportierender Länder bei ihrer regulären halbjährlichen Sitzung in Wien.

Barkindo folgt auf Abdalla El-Badri aus Libyen. Dieser leitete die Organisation seit 2007, obwohl seine reguläre Amtszeit schon seit Jahren überschritten war. Die Mitglieder des Ölkartells hatten sich bislang nicht einstimmig auf einen neuen Kandidaten einigen können.

Barkindo ist der ehemalige Leiter des nigerianischen staatseigenen Mineralölunternehmens und war bereits kurzzeitig kommissarischer Opec-Generalsekretär. Er beginnt sein Amt im August und wurde zunächst für drei Jahre gewählt.

Das Kartell war zuletzt wegen des starken Öl-Preisverfalls unter Druck geraten und galt als zerstritten. Auf eine Deckelung der Fördermenge von Erdöl einigte sich die Organisation nicht. «Die Preise haben sich zuletzt selbst stabilisiert», sagte El-Badri. Trotzdem müsse der Preis noch etwas steigen, um alle Kosten für notwendige Investitionen abdecken zu können. Auf das Öl angewiesenen Opec-Staaten wie Venezuela, aber auch Nicht-Opec-Mitgliedern wie Russland hat der Preisverfall große Löcher in den Haushalt gerissen.

Nachdem sich das Kartell nicht auf eine Förderbeschränkung einigen konnte, gaben die Ölpreise wieder nach. Ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent zur Lieferung im Juli kostete am Donnerstagnachmittag 49,60 US-Dollar. Der Preis für ein Fass der US-Sorte WTI betrug 48,76 Dollar. Im Jahr 2014 waren es noch über 100 Dollar pro Fass gewesen - Anfang des Jahres nur noch 25 Dollar.

Mächtige Opec-Länder wie Saudi-Arabien wollten mit einer Ölschwemme vor allem US-Unternehmen unter Druck setzen, die mit der kostspieligen Fracking-Methode Schieferöl fördern. Es wurde aber auch über eine mögliche Deckelung der Fördermenge bei Erdöl gestritten, um die Preise wieder nach oben zu bringen. Besonders der Iran stellte sich dagegen: Die Islamische Republik will nach dem Ende der Sanktionen wieder mehr eigenes Öl auf den Weltmarkt bringen und entsprechende Einnahmen erzielen. Der Iran plädierte dafür, dass individuelle Länderquoten für die Förderung bestimmt werden.

Die Opec beschloss außerdem, dass Gabun zum 1. Juli neu aufgenommen wird. Der Staat in Zentralafrika wird damit das 14. Mitgliedsland.

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