Auf Nummer sicher: Ausgefeilte Qualitätskontrolle für Biodiesel & Co.

28.03.2008

Fossile Rohstoffe sind Mangelware, alternative Energiequellen werden immer wichtiger. Ob Biodiesel aus Raps oder Biogas aus Gülle - die Herstellung und Qualitätskontrolle dieser Kraftstoffe erfordert neue biotechnische und analytische Verfahren. Auf der analytica 2008 präsentieren Unternehmen ihre Innovationen und Technologien zur Analyse von Biodiesel. Interessierte können sich über das Trendthema Biokraftstoffe informieren, das durch die geplante Einführung des "E10"-Benzins Anfang 2009 momentan auch in der Öffentlichkeit für Diskussionen sorgt.

Mit einem Anteil von etwa sieben Prozent der Gesamtmenge des verkauften Dieselkraftstoffes im Jahr 2006 rangiert Biodiesel an der Spitze der marktfähigen Biokraftstoffe in Deutschland, so der Verband der Deutschen Biokraftstoffindustrie e.V. Im europäischen Vergleich belegt Deutschland mit einer jährlichen Produktionskapazität von 4,4 Millionen Tonnen - im Vergleich zum Zweitplatzierten Italien mit 857 Tausend Tonnen - mit weitem Abstand den ersten Platz.

In Zeiten des Klimawandels und der Verknappung fossiler Ressourcen sind nachwachsende Rohstoffe und deren industrielle Verarbeitung ein wichtiger Wirtschaftsfaktor. Schlachtabfälle, Kompost, Rapsöl, Maismehl und Zucker sind die bekannten Alternativen zu Erdöl, dem jetzigen Rohstoff Nummer eins der Kraftstoff- und Chemieindustrie. Um aus diesen Rohstoffen qualitativ hochwertige und reine Produkte herzustellen, sind moderne biotechnische oder thermo-chemische Verfahren ebenso erforderlich wie neue Analysenmethoden, die den gesamten Prozess von der Untersuchung der Rohstoffe bis zur Qualitätskontrolle der Endprodukte abdecken.

Biodiesel wird in Deutschland und Europa vor allem aus Rapsöl gewonnen. Allerdings hat unbehandeltes Rapsöl für den Einsatz in Motoren zwei Nachteile: Es ist zu zähflüssig und nur begrenzt haltbar. Das Problem der Viskosität wird durch das Beimischen von Methanol gelöst, wodurch das Öl selbst bei Minusgraden flüssig bleibt. Die begrenzte Haltbarkeit ist damit aber nicht behoben. Denn wie alle natürlichen Fette und Öle reagiert Rapsöl schnell mit Sauerstoff, was den Motor schädigt. Deshalb ist die Oxidationsstabilität ein entscheidendes Qualitätskriterium bei Biodiesel.

Der Wassergehalt im Biodiesel ist für seinen Heizwert und vor allem für die Haltbarkeit ausschlaggebend. Denn je mehr Wasser Biodiesel enthält, umso leichter reagiert er mit Sauerstoff. Die Menge Wasser, die in Biodiesel enthalten sein darf, wird von der EU-Norm DIN EN 14214 begrenzt und wird mittels der coulometrischen Karl-Fischer-Titration gemessen. Stören Additive im Biodiesel den Nachweis, empfiehlt sich die Karl-Fischer-Ofenmethode.

Weitere Einflussgrößen in der Biodieselherstellung und -kontrolle werden gaschromatographisch bestimmt. Bei dieser Methode werden verschiedene Stoffgemische auf ihre Zusammensetzung analysiert. Dadurch wird überprüft, ob die Bestandteile des Biodiesels den EU-Normen und Qualitätsstandards entsprechen.

Das Zukunftsthema Biokraftstoffe wird auch auf den analytica Foren thematisiert und von Experten diskutiert. Der Ersatz endlicher fossiler Brennstoffe durch Biomasse wird unter dem Begriff der "Industriellen" oder "Weißen" Biotechnologie zusammengefasst. Auf dem Forum "Business & Markets" in Halle B2 referiert zum Beispiel Dr. Dieter Schell von der DECHEMA (Gesellschaft für chemische Technik und Biotechnologie) e.V. über Markttrends und Entwicklungen in der Biotechnologie. Interessierte können sich am 3. April zwischen 11.30 und 12.00 Uhr im Vortrag "Weiße Biotechnologie - die Erfolgsgeschichte geht weiter" über dieses Trendthema informieren. Im Forum "Innovations & Technology" auf der InnovationsArea in Halle A3 spricht Uwe Oppermann von Shimadzu Europe am 1. April von 17.30 bis 18.00 Uhr über die "Qualitätskontrolle von Biokraftstoffen mittels ICP-OES".

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