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Ablation (Physik)



Ablation bezeichnet in der Physik das Abtragen von Material durch Aufheizung, etwa durch einen Laser oder durch atmosphärische Reibung.

Inhaltsverzeichnis

Anwendungen

Physik

Bei der Laser-Ablation wird auf einem zu untersuchenden Körper durch einen Laser die Oberfläche so stark erhitzt, dass ein Plasma entsteht. Die Methode kann zur Bearbeitung von Materialien, zum Erzeugen dünner Schichten (Pulsed Laser Deposition} und zur Werkstoffanalyse genutzt werden.

Raumfahrt

In der Raumfahrt tritt Ablation beim Wiedereintritt eines Raumschiffs in die Atmosphäre auf: Die Außenhülle des Schiffes wird durch atmosphärische Reibung abgetragen. Bei den Landekapseln der Apollo- und Sojus-Raumschiffe wird die bei der Ablation auftretende Verdunstungskälte zur Kühlung beim Durchqueren der Atmosphäre genutzt.

Brandschutz

Ablativ wirkende Stoffe werden regelmäßig im vorbeugenden baulichen Brandschutz eingesetzt. In der Regel gilt es, den Wärmedurchgang zu verzögern. Bei endothermen Stoffen, sowie bei intumeszenten Stoffen, stellt chemisch gebundenes Wasser die thermische Bremse dar, weil das Wasser bekanntlich einen Siedepunkt von 100°C hat. Die Wärmeenergie, die zur Abspaltung des Wassers aufgewendet werden muss, wird dabei dem Brand entzogen. Sobald das Wasser verbraucht ist, steigt die Temperatur der dem Brand abgewandten Seite an. Nach DIN 4102-2 darf die Temperaturerhöhung auf der feuerabgewandte Seite eines Bauteils, wie etwa einer Brandwand, im Mittel nicht mehr als 140 K über der Ausgangstemperatur liegen, an keiner Messstelle darf sie 180 K überschreiten. Die Zeitspanne, die verstreicht, bis eine kritische Temperaturerhöhung erreicht ist, hat großen Einfluss auf die Brandrate eines Bauteils, welches mit einem ablativen Material bekleidet ist.

Andere ablative Brandschutzmaterialien beinhalten auch geschäumte Silikone, welche allerdings keine Hydrate enthalten, sondern mehr zur Brandlast beitragen und daher in Deutschland, z.B. als Abschottungsmaterial, keine Zulassung des Deutschen Instituts für Bautechnik erlangt haben. In Fällen von ablativen Materialien, die keine kühlenden Hydrate beinhalten, besteht die ablative Brandschutzwirkung aus der Zeitspanne, bis das Material durch die Feuereinwirkung aufgebraucht ist. Letzteres ist in Deutschland unüblich und hauptsächlich, aber nicht ausschließlich, im Kernkraftwerksbereich von Nordamerika im Gebrauch, wo keine Zulassungspflicht für passiven Brandschutz besteht, wie sie im normalen Bausektor generell üblich ist.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Ablation_(Physik) aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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