Neues aus der Biomedizin-Technik: Knie- und Hüftimplantate bald aus Titan-Keramik-Verbundwerkstoffen

15.05.2001
Professor Dr. Jürgen Breme von der Saar-Uni arbeitet mit seinem Forscher-Team an der ständigen Optimierung von Titan-Werkstoffen, die die Grundlage für zahlreiche Implantate wie künstliche Knie- und Hüftgelenke bilden. Das Metall Titan ist besonders biokompatibel, d.h. gut verträglich für den menschlichen Körper - das fremde Teil wird sehr gut angenommen. Allerdings sind Titanwerkstoffe nicht so verschleißbeständig, wie es gerade für künstliche Gelenke wichtig wäre, die ständig bewegt und beansprucht werden. Deshalb entwickelt das Forscher-Team um Professor Dr. Jürgen Breme nun einen neuen Verbundwerkstoff aus Titan und Keramik. Die keramischen Anteile zeichnen sich durch ihre Härte aus und machen die Implantate beständiger gegen Abrieb und Verschleiß. Keramische Partikel werden mit Hilfe einer neu geschaffenen "In-Situ-Technologie" in das Titan eingebettet. Das bedeutet, die Hartstoff-Phasen entstehen erst während des Herstellungsprozesses durch Gießen, pulvermetallurgische Herstellung oder Auftragsschweißen. Die Deutsche Forschungsgemeinschaft (DFG) unterstützt die Saarbrücker Werkstoffwissenschaftler mit einer Sachbeihilfe von 250.000 Mark für zunächst zwei Jahre. Man erhofft sich viele Anwendungsmöglichkeiten in der Biomedizin-Technik. Der neue Verbundwerkstoff aus Titan und Keramik wird vielleicht manchem Patienten eine Nachoperation ersparen.

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