BAVC-Mitgliederversammlung 2008 - Voscherau: Sozialpartnerschaft ist alternativlos
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Auf der Mitgliederversammlung 2008 des Bundesarbeitgeberverbandes Chemie (BAVC) hat Verbands-Präsident Dr. h.c. Eggert Voscherau die besondere Chemie-Sozialpartnerschaft als alternativlos bezeichnet. Andere Modelle, Auseinandersetzungen zwischen Arbeitgebern und Arbeitnehmern konfliktiv anzugehen, führten im Ergebnis nur zu weniger effektiven Lösungen. Das habe die Tarifrunde 2008 erneut gezeigt.
Voscherau wörtlich: "Beim Thema Demografie haben wir die Richtung vorgegeben. Eine Lösung wie unser Tarifvertrag 'Lebensarbeitszeit und Demografie' ist aber nur möglich, wenn Vertrauen zwischen den Tarifparteien besteht. Die entscheidende Voraussetzung für ein solches Vertrauensverhältnis ist, dass Arbeitgeber und Gewerkschaft als Sozialpartner fair miteinander umgehen."
Voscherau weiter: "Unser Markenzeichen ist nach wie vor eine faire und vernünftige Art der Konfliktbeilegung. Wir nehmen die Argumente unseres Verhandlungspartners ernst, wir akzeptieren die Gegensätze und raufen uns dort zusammen, wo es möglich ist. Wir erreichen gemeinsam mehr, als jeder für sich im Stande wäre zu leisten. Das ist der Grundgedanke des Chemie-Modells", erklärte Verbandspräsident Voscherau.
Vor dem Hintergrund der anhaltenden Vertrauenskrise der Sozialen Marktwirtschaft sagte der BAVC-Präsident: "Wir brauchen die soziale Marktwirtschaft wie die Luft zum Atmen. Sie ist die Grundlage unserer geschäftlichen Erfolge."
Dennoch stehe das deutsche Wirtschaftssystem zunehmend unter Beschuss. "Wir müssen dagegenhalten und überzeugen! Dazu müssen wir unseren Beitrag leisten: Mit einer verlässlichen Sozialpartnerschaft, mit tragfähigen Tarif-Kompromissen und mit einer erfolgreichen Sozialpolitik. Vernünftig geführte Tarifauseinandersetzungen tragen mehr zur Akzeptanz der Sozialen Marktwirtschaft bei als jede wortreiche Beschwörung. Gute Tarifpolitik ist praktische soziale Konsens-Politik, in der sich hunderttausende Arbeitnehmer und auch die Arbeitgeber wiederfinden", so Voscherau.
Gleichzeitig wandte sich Voscherau vehement gegen die laufenden Mindestlohn-Pläne des Arbeitsministers. Die Referentenentwürfe zur Novellierung des Entsende- wie auch des Mindestarbeitsbedingungen-Gesetzes ebneten in der Konsequenz den Weg zur staatlichen Lohnfestsetzung in allen Wirtschaftsbereichen. Der BAVC-Präsident wörtlich: "Die Chemie-Arbeitgeber sind gegen jede Form gesetzlich verordneter Mindestlöhne. Wir treten ein für die Stärkung des erfolgreichen Prinzips der Tarifautonomie. Deshalb warne ich eindringlich vor einer Ausweitung des Staatseinflusses auf die Lohnpolitik und die Wirtschaft insgesamt."
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