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Polydimethylsiloxan



Strukturformel

Allgemeines
Name Polydimethylsiloxan
Andere Namen

Dimeticon, Polysilane, E 900

Summenformel ((CH3)2SiO)n
CAS-Nummer 63148-62-9
Kurzbeschreibung klar, farblos, zähflüssig
Eigenschaften
Molare Masse unterschiedlich, abhängig von Kettenlänge. Molmasse des Monomers = 74 g·mol−1
Aggregatzustand flüssig
Dichte 965 kg·m−3
Schmelzpunkt kein Schmelzpunkt; Glasübergang bei -120°C
Siedepunkt 200°C
Sicherheitshinweise
Gefahrstoffkennzeichnung

keine

R- und S-Sätze R: keine
S: keine
Soweit möglich und gebräuchlich, werden SI-Einheiten verwendet. Wenn nicht anders vermerkt, gelten die angegebenen Daten bei Standardbedingungen.

Polydimethylsiloxan kurz PDMS ist ein organisches Polymer auf Siliziumbasis und ein Silikonöl. Es ist farblos, durchsichtig und gilt als ungiftig und chemisch inert. Unter der Bezeichnung Dimeticon (INN) wird es auch als Arzneistoff gegen Gasansammlungen im Magen-Darmtrakt, als Antidot bei Tensidvergiftungen und als Pedikulozid gegen Kopfläuse verwendet.

Verwendung als Arzneistoff

Dimeticon wird als Arzneistoff (Karminativum, ATC-Code D02AA01) bei Gasansammlungen im Magen-Darm-Kanal (Blähbauch, Tympanien, Meteorismus, Roemheld-Syndrom), zur Reduzierung störender Gasansammlungen bei Röntgen, Endoskopie- und Ultraschalluntersuchungen sowie als Antidot bei Vergiftungen mit Tensiden angewendet. Handelsnamen sind sab simplex®, Aegrosan®, Ceolat®, Ilio-Funkton®, Kompensan®, Meteosan® und Symadal®.

Nach randomisierten klinischen Studien aus dem Jahr 2005 wirkt eine Dimeticon-Lösung (Nyda L®) tödlich auf Kopfläuse. [1] (English) [2] (Deutsch)


Wirkung

Dimeticon ist eine langkettige organische Siliciumverbindung, die im Magen-Darm-Kanal rein physikalisch die Oberflächenspannung von eingeschlossenen Gasblasen senkt und diese dadurch auflöst. Die Gase können dadurch im Darm resorbiert werden oder natürlich abgehen. Eine Resorption oder chemische Reaktion findet im Körper nicht statt, das Mittel ist inert und wird nach der Darmpassage unverändert über den Kot ausgeschieden.

Es werden zwei pedikulozide Wirkungsweisen diskutiert. 1. Erstickungstod: Eindringen des Dimeticon in die Tracheen der Läuse. 2. Herzstillstand: Durch das Aufweichen des Chitinpanzers kann das Herz nicht mehr kontrahieren, da es an dem Chitinpanzer befestigt ist.

Nebenwirkungen sind bislang nicht beobachtet worden.

Quellen

  1. http://www.bmj.com/cgi/content/full/330/7505/1423
  2. http://www.pediculosis-gesellschaft.de/KJM_2006_4_249.pdf


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Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Polydimethylsiloxan aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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