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Acenocumarol



Steckbrief
Name (INN) Acenocumarol
Wirkungsgruppe

Antikoagulans

Handelsnamen

Sintrom®

Klassifikation
ATC-Code AA07
CAS-Nummer 152-72-7
Verschreibungspflichtig: Ja


Fachinformation (Acenocumarol)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: 4-Hydroxy-3-[1-(4-nitrophenyl)
-3-oxobutyl]chromen-2-on
Summenformel C19H15NO6
Molare Masse 353,33 g/mol

Acenocumarol ist eine chemische Verbindung, ein Mitglied der Wirkstoffgruppe der Cumarine. Es ist in Sintrom® enthalten, einem Medikament zur Blutverdünnung, und wird beispielsweise zur Behandlung von Patienten mit Vorhofflimmern, mechanischem Herzklappenersatz, mit Zusatnd nach tiefer Beinvenenthrombose oder Zustand nach Lungenembolie verwendet.

Inhaltsverzeichnis

Wirkstoff

Acenocoumarol gehört zu einer Gruppe von Arzneistoffen, die als Antikoagulantien bezeichnet werden, welche die Gerinnungsneigung des Blutes herabsetzen und somit der Bildung von Blutgerinnseln vorbeugen.

Anwendungsgebiet

Zur Behandlung und Vorbeugung von Erkrankungen, die mit krankhaft erhöhter Blutgerinnungsneigung einhergehen und in deren Folge es zur Bildung von Blutgerinnseln kommen kann.Zum Beispiel:

  • Vorhfofflimmern
  • Herzklappenersatz (mechanisch)
  • tiefe Beinvenenthrombose
  • Lungenembolie
  • Thrombophilien
  • Antiphopholipidsyndrom

Kontraindikationen

  • bekannte Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff von Sintrom (Acenocoumarol) und verwandten blutgerinnungshemmenden Medikamenten (Cumarine) oder gegenüber Hilfsstoffen
  • Schwangerschaft
  • Magen-Darm-Geschwüre
  • Blutungen im Bereich des Magen-Darm-Trakts, der Harnwege und Atmungsorgane
  • Gehirnblutung
  • Herzbeutelerguss
  • Entzündungen der Herzinnenhaut
  • schwere Hochdruckerkrankung
  • schwere Leber- oder Nierenerkrankung
  • gesteigerte Blutungsneigung zB nach Operationen

Gefährlich bei

  • Schilddrüsenüberfunktion
  • Tumoren
  • Nierenerkrankungen
  • eingeschränkter Leberfunktion
  • Entzündungen, Infektionen
  • Herzschwäche
  • Epilepsie
  • älteren Patienten

Wechselwirkungen

sind unter anderem mit folgenden anderen Medikamenten möglich:

  • Mittel gegen Gicht
  • verschiedene Hormone
  • Antibiotika und Sulfonamide
  • Mittel gegen Herzrhythmusstörungen
  • Entwässerungsmittel
  • Mittel gegen Fettstoffwechselstörungen
  • Medikamente gegen Diabetes mellitus
  • andere blutgerinnungshemmende Präparate
  • Schmerz- und Rheumamittel
  • bestimmte Medikamente (auch Salben) gegen Pilzerkrankungen
  • Medikamente gegen Epilepsie
  • Antibabypille
  • Medikamente für bestimmte Erkrankungen des Magens

Patienten, die Sintrom einnehmen, müssen unbedingt ihren Arzt über die Einnahme etwaiger anderer Präparate informieren.

Vitamin K

Frisches Gemüse (Spinat, Kohl) kann aufgrund seines hohen Vitamin K-Gehaltes die blutverdünnende Wirkung von Sintrom vermindern. Bei einer Behandlung mit Antikoagulantien wird daher empfohlen, Lebensmittel mit hohen Vitamin K-Gehalt nur in Maßen zu verzehren.

Dosierung

Die Tagesdosis ist einmal täglich, am besten zur gleichen Zeit, mit Flüssigkeit einzunehmen. Regelmäßige Laborkontrollen zur Bestimmung der Gerinnbarkeit des Blutes und eine ständige Anpassung der Dosis an die dabei gewonnenen Resultate ist unbedingt von Nöten! Patienten, die Antikoagulantien einnehmen müssen, sollen unbedingt immer ihren Antikoagulationsausweis bei sich tragen.

Quick- und INR-Wert

Beide Werte, Quickwert, sowie INR-Wert, drücken aus, wie aktiv das Gewebsthromboplastin ist, welches für die Blutgerinnung zuständig ist. Beispiel: Ein INR-Wert von 5 besagt, dass das Blut fünfmal langsamer gerinnt, ein Quickwert von 80 % dass die Aktivität des Thromboplastins 80 % der Aktivität von normalem Blut beträgt.

Da Quickwerte, die in verschiedenen Labors bestimmt wurden, nicht unbedingt vergleichbar sind, gibt es eine methodenunabhängige Größe der WHO, den "International Normalized Ratio" (INR-Wert).

Quick- und/oder INR-Werte werden nach jeder Gerinnungskontrolle in den Antikoagulations-Pass eingetragen, so kann die Dosis der aktuellen Gerinnung angepasst werden.

Bitte beachten Sie den Hinweis zu Gesundheitsthemen!
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Acenocumarol aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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