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Nascierender Stoff



Der Begriff nascierender Stoff (vom lateinischen Wort nasci = zur Welt kommen, geboren werden, oder auch status nascendi) bezeichnet in der Chemie den Zustand (in statu nascendi) einer chemischen Verbindung oder eines chemischen Elements in dem Moment seiner Entstehung im Laufe einer chemischen Reaktion.

Stoffe können signifikante Unterschiede z. B. hinsichtlich ihrer Reaktivität aufweisen, abhängig davon, ob sie nascierend sind oder nicht. Prominentestes Beispiel hierfür ist nascierender Wasserstoff, der z. B. bei der Reaktion von Säuren mit unedlen Metallen entsteht. Nascierender Wasserstoff (abgekürzte Schreibweise Hnasc.) besitzt ein drastisches Reduktionsvermögen im Gegensatz zu molekularem Wasserstoff (H2). Das liegt zum Einen daran, dass er unmittelbar nach seiner Bildung atomar vorliegt, sich zum Anderen kurz nach dem Zusammenschluss von zwei Wasserstoff-Atomen zu einem Wasserstoff-Molekül in einem elektronisch angeregten Zustand befindet.

Andere Beispiele für nascierende Stoffe sind nascierendes Chlor (Clnasc.), welches in Königswasser entsteht und ein starkes Oxidationsmittel darstellt, sowie nascierender Sauerstoff (Onasc.), der z. B. aus der Reaktion von Mangandioxid mit Peroxiden resultiert.

Solche reaktiven Stoffe werden oft mit der lateinischen Bezeichnung in statu nascendi charakterisiert, was übersetzt "im Zustande der Geburt", also "gerade entstehend" bedeutet.

 
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