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Lercanidipin



Steckbrief
Name (INN) Lercanidipin
Wirkungsgruppe

Calciumantagonist

Handelsnamen

Carmen®, Corifeo®

Klassifikation
ATC-Code CA13
CAS-Nummer 100427-26-7
Verschreibungspflichtig: ja


Fachinformation (Lercanidipin)
Chemische Eigenschaften

IUPAC-Name: methyl-1,1-dimethyl-2-(N-(3,3-diphenylpropyl)- N-methylamino)ethyl-2,6-dimethyl-4-(3-nitrophenyl)- 1,4-dihydropyridine-3,5-dicarboxylate
Summenformel C36H41N3O6
Molare Masse 611,74 g/mol

Lercanidipin (Handelsname Carmen® und Corifeo®) ist ein Arzneistoff aus der Gruppe der Calciumantagonisten des Dihydropyridin-Typs. Als Vertreter der dritten Generation zeichnet es sich durch eine gegenüber den Vertretern der zweiten Generation gesteigerte vaskuläre Wirkung, bessere Verträglichkeit und noch zusätzlich durch verbesserte pharmakokinetische Eigenschaften aus.

Inhaltsverzeichnis

Pharmakologie

Wirkungsweise

Lercanidipin blockiert die Öffnung spannungsabhängiger Calciumkanäle (L-Typ) der glatten Muskelzellen der Arterien und weist eine hohe vaskuläre Spezifität auf, die in einer Gefäßerweiterung ohne Einfluss auf die Herzfunktion resultiert. Lercanidipin reichert sich auf Grund seiner hoch lipophilen Eigenschaften in der Zellmembran an und bildet dort ein Depot. Dadurch ist Lercanidipin in der Lage trotz einer kurzen Plasmahalbwertszeit unabhängig vom Plasmaspiegel über eine Membrankinetik kontrollierte Wirkung die Calciumkanäle zu blockieren. So führt Lercanidipin bei einer 1x täglichen Einnahme verlässlich und konstant zu einer deutlichen Blutdrucksenkung.

Anwendungsgebiete (Indikationen)

Lercanidipin ist in Deutschland zugelassen zur Therapie der leichten bis mittelschweren essentiellen Hypertonie. Neueste Studien haben gezeigt, dass Lercanidipin über die reine Blutdrucksenkung hinaus positive Effekte auf die Herz- und Nierenfunktion hat und an den Nieren schützend wirkt durch eine Erweiterung der Vas efferens.

Gegenanzeigen (Kontraindikationen)

Lercanidipin sollte nicht eingenommen werden in Schwangerschaft und Stillzeit, bei schweren Nieren- oder Leberfunktionsstörungen, instabiler Angina pectoris, innerhalb eines Monats nach einem Myokardinfarkt, unbehandelter Herzinsuffizienz sowie in Verbindung mit Ciclosporin oder Grapefruitsaft. Ferner gilt Lercanidipin als ungeeignet für Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren.

Nebenwirkungen

Lercanidipin zeichnet sich durch eine sehr gute subjektive und objektive Verträglichkeit aus. Lercanidipin scheint keine negativen Auswirkungen auf den Blutzucker- oder Serum-Lipid-Spiegel zu haben. Als unerwünschte Begleiterscheinungen zeigten sich die für Calciumkanalblocker typischen Erscheinungen wie periphere Ödeme, Kopfschmerzen, Gesichtsrötung, Palpitationen (Herzklopfen), Tachykardie, jedoch mit einer deutlich geringeren Häufigkeit als für andere Calciumkanalblocker.

 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Lercanidipin aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
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