Meine Merkliste
my.chemie.de  
Login  

Mylar



Mylar ist ein Markenname der Firma DuPont für eine Polyethylenterephthalat-Polyesterfolie (BOPET: biaxially-oriented polyethylene terephthalate).

Mylar zeichnet sich vor allem durch hohe Zugfestigkeit, chemische, mechanische und thermische Stabilität sowie Transparenz aus. Mylar ist ein guter elektrischer Isolator, es hat eine geringe Wasseraufnahme (0,3%) und eine elektrische Durchschlagsfestigkeit von etwa 133 V/µm [1]. Mylar ist die leichteste Folie bei höchster Festigkeit, die hergestellt werden kann. Es wiegt je nach Beschichtung 10 bis 11 g/m².

Mehrere Firmen stellen BOPET- und andere Polyesterfolien unter verschiedenen Markennamen her, Mylar wird aber oft als allgemeiner Überbegriff verwendet.

Geschichte und Herstellungsverfahren

Mylar wurde Mitte der 1950er Jahre von DuPont entwickelt. Der 1961 von der NASA gestartete „Echo“-Satellit war ein Ballon aus einer 0,127 mm (5 mil) dicken, metallbeschichteten Mylarfolie mit einem Durchmesser von rund 30 m.

Hergestellt wird Mylar, indem eine dünne Schicht aus geschmolzenem PET auf eine Walze aufgetragen wird, und dann orthogonal zur Walzendrehrichtung gedehnt wird. Eine Seite ist nun glatt, die andere ist rau, und kann bedruckt oder beschichtet werden.

Mylar kann durch Sputtern mit Aluminium beschichtet werden. Das Produkt weist eine wesentlich geringere Gasdurchlässigkeit auf (wichtig für Lebensmittelverpackungen) und reflektiert bis zu 99 % des Lichts inklusive eines Großteils des Infrarotspektrums. Wie Alufolie hat auch aluminiertes Mylar eine matte und eine glänzende Seite. Mylar ist sehr reißfest, im Gegensatz zu Stanniol und Alufolie. Durch seine reflektierenden Eigenschaften kann es zur Wärmeisolation und z.B. auch zur Sonnenbeobachtung eingesetzt werden: es findet Verwendung in jenen Brillen, die für das Beobachten von Sonnenfinsternissen eingesetzt werden. Die Aluminiumschicht ist insbesondere für den infraroten Strahlungsanteil der Sonne ein guter Reflektor, lässt jedoch Prozentbruchteile des sichtbaren Lichtes passieren. Vorsicht ist allerdings geboten, denn durch mit freiem Auge nicht erkennbare Haarrisse in der Aluminiumschicht kann die Wirksamkeit dieser Folien mit der Zeit abnehmen.

Verwendung

 

  • Elektrischer Isolierstoff
  • Thermisches Isolationsmaterial (z. B. in Rettungsdecken oder Zelten)
  • Abdeckung von Nahrungsmittelbehältern (u.a. mikrowellen- und backofengeeignet)
  • als reflektierende Verzierung auf Büchern, Karten oder Kunstdrucken
  • für Dokumentenhüllen (beispielsweise für Archivierungszwecke)
  • als Überlegfolie zur zerstörungsfreien Verwendung und Beschriftung von Landkarten
  • Dielektrikum in Folienkondensatoren und als Basismaterial für flexible Leiterplatten
  • Sonnensegel (z.B. Cosmos 1)
  • Ballons; insbesondere metallbeschichtet hat es eine wesentlich geringere Helium-Durchlässigkeit als Gummi
  • Grundsubstrat für magnetische Bänder (z. B. VHS- oder Audio-Kassetten)
  • als Membranen für elektrostatische Lautsprecher, Kondensator- und Elektretmikrofone
  • In den NASA-Raumanzügen sind 5 Mylarschichten eingearbeitet, um die Wärmeisolation und die Gasdichtigkeit herzustellen
  • Herstellung von Trommelfellen (Drumheads) siehe remo.com
 
Dieser Artikel basiert auf dem Artikel Mylar aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Ihr Bowser ist nicht aktuell. Microsoft Internet Explorer 6.0 unterstützt einige Funktionen auf ie.DE nicht.