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Pflanzenöle (pflanzliche Öle) zählen zu den Fetten und fetten Ölen, welche aus Ölpflanzen gewonnen werden und im Gegensatz zu den ätherischen Ölen Fettflecken auf Papier hinterlassen. Werden Pflanzensamen zur Ölgewinnung benutzt, werden diese als Ölsaaten bezeichnet. In den Samen kommt das Öl in Form von Lipiden vor, die dessen Zellmembran und Energiereserven darstellen. Eigentlich sollte man umfassend von Ölen und Fetten sprechen, denn der Unterschied ergibt sich nur aus der jeweiligen Konsistenz bei unterschiedlichen Temperaturen, basierend auf der Anzahl von Bindungen auf molekularer Ebene. Chemisch gesehen bestehen Öle aus Triglyceriden. Nach dem Anteil an ungesättigten Fettsäuren unterscheidet man zwischen nichttrocknenden (Bsp. Olivenöl), halbtrocknenden (Bsp. Soja- oder Rapsöl) und trocknenden Ölen (Bsp. Lein- oder Mohnöl). Der Begriff „Trocknung“ bezeichnet hierbei nicht Verdunstung, sondern das durch Oxidation und Polymerisation der ungesättigten Fettsäuren bedingte Festwerden des Öls.
Pflanzenöle werden durch das Auspressen von Pflanzen bzw. ihrer Samen gewonnen.
Die Herstellung von Pflanzenölen wird im Artikel Ölmühle am Beispiel von Walnussöl beschrieben.
Verwendung
Produkt
Rauchpunkt °C
kaltgepresstes Avocadoöl
261
gehärtetes Erdnussöl
230
Palmkernfett
220
raffinierte Öle
> 200
kaltgepresstes Rapsöl
130–190
kaltgepresstes Olivenöl
130–190
Pflanzenöle finden vielfältige Verwendung. So unter anderem bei:
Nahrungsmitteln. Die dort verwendeten Öle werden auch als Speiseöle bezeichnet. Insbesondere in allen Mittelmeerküchen und bei der Salatzubereitung finden die Speiseöle (Salatöl) Verwendung.
Kraftstoff für Dieselmotoren, siehe: Kraftstoff Pflanzenöl
Chemisch unbehandelt. In diesem Zusammenhang wird Pflanzenöl häufig als Pöl oder auch Naturöl bezeichnet.
Mit Alkohol verestert, aus Kostengründen meist mit Methanol. Bekannt als sogenannter Biodiesel oder PME (PflanzenölMethylEster).
Schmieröle, beispielsweise für Ketten, früher auch für Motoren. Wegen der besseren biologischen Abbaubarkeit werden sie zur Schmierung von Motorsägen verwendet.
oder zu:
Heizzwecken (siehe Pflanzenölbrenner)
Pflanzenöle enthalten oft einen höheren Anteil an ungesättigten Fettsäuren als tierische Fette und galten daher lange Zeit als gesünder. Allerdings wird diese These inzwischen von vielen Studien infrage gestellt (siehe auch Cholesterin).
Sorten nach Herkunftspflanze
Açaíöl
Algenöl
Arganöl (aus den Früchten des Arganbaums)
Avocadoöl (aus dem Fruchtfleisch der Avocado des Avocadobaums)
Babaçuöl
Baumwollsamenöl (aus den Samen der Baumwollpflanze)
Borretschöl oder Borretschsamenöl (aus den Samen der Borretschpflanze)
Cupuaçu-Butter
Cashew-Schalenöl
Distelöl (auch „Safloröl“ genannt, aus den Samen der Färberdistel oder Carthamus)
Erdnussöl (aus der Frucht der Erdnusspflanze)
Haselnussöl (aus den Haselnüssen des Haselnussbusches)
Hanföl (aus den Samen des Speisehanfs)
Jatrophaöl (aus dem Samen der Jatropha curcas)
Jojobaöl (eigentlich ein flüssiges Wachs; aus den Samen des Jojobastrauchs)
Kamelieöl (aus den Samen der Camellia oleifera, Camellia sinensis oder Camellia japonica
Kakaobutter
Kokosöl (aus dem Samenfleisch der Kokosnuss, der Baumfrucht der Kokospalme)
Kürbiskernöl (auch als Kernöl bezeichnet; aus den Samenkernen des Steirischen Ölkürbis)