BASF jetzt mit Kompetenzzentrum für UV-härtende Lacke
"Wir wollen alle Aspekte der strahlenhärtenden Lacke konsequent erforschen und weiterentwickeln.", begründet Klaus Peter Löbbe, Leiter des Unternehmensbereichs Coatings der BASF-Gruppe und Vorstandsvorsitzender der BASF Coatings AG, den Aufbau des Kompetenzzentrums. Wichtigste Zielrichtung ist dabei eindeutig die Weiterentwicklung der innovativen Lacke für deren Einsatz in der Automobilindustrie. Bei Holz-, Folien- und Kunststoffbeschichtungen sind UV-Verfahren bereits weitge-hend etabliert. Weil diese Materialien durchgängig hitzeempfindlich sind, ist die UV-Strahlung aufgrund ihrer geringen thermischen Belastung in vielen Fällen die best-geeignete Lösung.
Ökoeffiziente UV-Lacke gewinnen an Bedeutung
Lacke, die mit ultravioletter (UV) Strahlung trocknen und vernetzen, gewinnen auf-grund ihrer ökoeffizienten Eigenschaften immer mehr an Bedeutung. Zum einen sind sie besonders umweltverträglich, weil sie in der Regel keine flüchtigen Lösemittel mehr benötigen und deshalb den zunehmend strengeren staatlichen Auflagen zur Begrenzung der Emissionen von flüchtigen organischen Chemikalien (VOC - Volatile Organic Compounds ) genügen. Zum anderen zeichnen sie sich durch ihre hohe Prozeßgeschwindigkeit aus, die in vielen industriellen Fertigungsverfahren gefordert sind. So lassen sich derartig behandelte Teile direkt nach dem Belichten weiterver-arbeiten, stapeln oder verpacken. Zudem wird eine hohe Oberflächenqualität mit guten mechanischen Eigenschaften, chemischer Beständigkeit und hohem Glanz erreicht. Auch die ökonomischen Vorteile - platzsparendes Equipment, niedrige Ko-sten, gute Energiebilanz und damit eine geringe Temperaturbelastung besonders bei der Beschichtung wärmeempfindlicher Materialien - spielen eine wichtige Rolle. Der Markt für strahlenhärtende Lacke wächst unter diesen positiven Bedingungen derzeit mit jährlich sechs Prozent und hat in Europa ein Volumen von knapp 72.000 Tonnen, die einen Wert von rund 600 Mio. Euro darstellen.
Eine kratzfeste Haut fürs Auto
Für die Einführung ähnlicher Prozesse in die Automobilfertigung spricht vor allem das Eigenschaftsspektrum, das die UV-Systeme ermöglichen: eine Kombination aus hoher Resistenz gegen "chemische Angriffe" und eine deutlich verbesserte Kratzfe-stigkeit. Gerade an diesem Punkt hat die "automobile Haut" noch ein erkennbares Verbesserungspotential. "Das UV-Beschichten von Brillengläsern und Automobil-scheinwerfern aus Polycarbonat-Kunststoff hat bewiesen, daß die Kratzfestigkeit signifikant verbessert werden kann", konstatiert Dr. Uwe Meisenburg, Wissenschaft-licher Leiter des Kompetenzzentrums in Münster. Bei der Übertragung in den Automobilbau müssen vor allem zwei Probleme gelöst werden: Einerseits ist die Verträglichkeit des UV-Klarlacks mit dem darunterliegen-den Basislack sicherzustellen, andererseits sind die Schwierigkeiten zu überwinden, auch die "Schattenzonen" der dreidimensionalen Automobilkarosserie mit dem UV-Licht zu erreichen.
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