Latent-reaktive Klebstoffe für die Vorbeschichtung von Metallteilen
Optimierte Verbindung von Hybridwerkstoffen
Hybridbauteile aus lackiertem oder unlackiertem Metall und Thermoplasten etwa konnten zuvor im Spritzgießprozess nur mittels Formschluss hergestellt werden. Mit thermoaktivierbaren Klebstoffen hingegen ist jetzt eine wesentlich praktischere Methode möglich. Die wässrige, durchschnittlich nur 100 Mikrometer dünne latent-reaktive Polyurethan-Dispersionsschicht kann bereits einige Zeit vor dem eigentlichen Verkleben auf das jeweilige Einlegeteil aufgebracht und getrocknet werden. Bei Raumtemperatur bleibt diese lagerstabil und blockfrei - und erst beim späteren Spritzguss oder bei der Extrusion initiiert die heiße Kunststoffschmelze des Hybridpartners die Verklebung beider Teile. Während schon bei Kontakt-Temperaturen ab 70 bis 80 Grad Celsius sofort eine gute Anfangsfestigkeit erreicht wird, steigert eine ebenfalls im selben Verarbeitungsgang aktivierte Vernetzungsreaktion jene rasch zu einer höheren und weitgehend irreversiblen Endfestigkeit. Der flächige Klebstofffilm auf der Oberfläche des Einlegeteils haftet dabei direkt auf der erstarrenden Schmelze, verbindet verschiedenartige Substrate bei erhöhtem Unterwanderungsschutz besser als vorher und weist zudem eine deutlich optimierte thermische Beständigkeit auf. Für den Anwender können dadurch die Klebstoffapplikation und die finale Herstellung der Klebeverbindung nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich getrennt werden.
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