Latent-reaktive Klebstoffe für die Vorbeschichtung von Metallteilen

Optimierte Verbindung von Hybridwerkstoffen

07.03.2006

Innovative Rohstoffentwicklungen der Bayer MaterialScience AG ermöglichen die Formulierung thermoaktivierbarer Klebstoffe für ein erweitertes Einsatzspektrum - und fügen mittels einer wässrigen Dispersionsschicht auch Metall und Kunststoff besser zusammen als zuvor. Mit einer neuen latent-reaktiven Vorbeschichtung für Metalle oder andere Substrate ist es der Business Unit Coatings, adhesives, Sealants (CAS) von Bayer MaterialScience erstmals gelungen, eine Kraft übertragende adhäsive Verbindung zu Kunststoffschmelzen herzustellen. Die modifizierte Anwendung thermoaktivierbarer Klebstoffe auf Basis der eigenen Dispercoll® U Produktreihe brachte dem Unternehmen hierbei den entscheidenden Durchbruch. So gegensätzliche Materialien wie Metall und Kunststoff können auf diese Weise künftig besser miteinander verklebt werden, wobei sich gegenüber herkömmlichen Fügeverfahren noch eine Reihe weiterer Vorteile ergibt.

Hybridbauteile aus lackiertem oder unlackiertem Metall und Thermoplasten etwa konnten zuvor im Spritzgießprozess nur mittels Formschluss hergestellt werden. Mit thermoaktivierbaren Klebstoffen hingegen ist jetzt eine wesentlich praktischere Methode möglich. Die wässrige, durchschnittlich nur 100 Mikrometer dünne latent-reaktive Polyurethan-Dispersionsschicht kann bereits einige Zeit vor dem eigentlichen Verkleben auf das jeweilige Einlegeteil aufgebracht und getrocknet werden. Bei Raumtemperatur bleibt diese lagerstabil und blockfrei - und erst beim späteren Spritzguss oder bei der Extrusion initiiert die heiße Kunststoffschmelze des Hybridpartners die Verklebung beider Teile. Während schon bei Kontakt-Temperaturen ab 70 bis 80 Grad Celsius sofort eine gute Anfangsfestigkeit erreicht wird, steigert eine ebenfalls im selben Verarbeitungsgang aktivierte Vernetzungsreaktion jene rasch zu einer höheren und weitgehend irreversiblen Endfestigkeit. Der flächige Klebstofffilm auf der Oberfläche des Einlegeteils haftet dabei direkt auf der erstarrenden Schmelze, verbindet verschiedenartige Substrate bei erhöhtem Unterwanderungsschutz besser als vorher und weist zudem eine deutlich optimierte thermische Beständigkeit auf. Für den Anwender können dadurch die Klebstoffapplikation und die finale Herstellung der Klebeverbindung nicht nur zeitlich, sondern auch räumlich getrennt werden.

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