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Hermann Wilhelm Vogel



      Hermann Wilhelm Vogel (* 26. März 1834 in Dobrilugk; † 17. Dezember 1898 in Berlin-Charlottenburg) war ein deutscher Fotochemiker.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Vogel ging bis 1845 zur Schule in Dobrilugk, wo er anschließend 1848-51 mit Unterbrechungen eine Kaufmannslehre absolvierte. Danach studierte er Chemie und Physik an der Gewerbeakademie in Berlin und war seit 1858 Assistent von Rammelsberg und Dove sowie seit 1860 Assistent am mineralogischen Museum. 1863 gründete er den Berliner Photographenverein, aus dem 1869 der bis Ende des 19. Jahrhunderts von ihm geleitete Verein zur Förderung der Photographie hervorging; auch gab er seit 1864 die Photographischen Mitteilungen (Berlin) heraus.

Zugleich übernahm er 1864 den Lehrstuhl für Photochemie an der Berliner Gewerbeakademie. 1868 war er Mitglied der norddeutschen nach Aden entsandten Sonnenfinsternisexpedition und der oberägyptischen Expedition.

1870 ging er zum Photographenkongreß nach Cleveland (Ohio), bereiste den Norden der USA und Kanada. Ende 1870 beteiligte er sich an der nach Sizilien gehenden englischen Sonnenfinsternisexpedition und 1875 an der Sonnenfinsternisexpedition nach den Nikobaren.

1876 und 1883 bereiste er abermals Nordamerika. Ab 1872 war er Vorsitzender des Vereins für deutsches Kunstgewerbe und ab 1884 Vorsteher des phototechnischen Laboratoriums der technischen Hochschule in Charlottenburg.

Vogel starb am 17. Dezember 1898 um 9:30 an Herzversagen und wurde auf dem Alter Zwölf-Apostel-Kirchhof in Berlin beigesetzt. [1] Ihm zu Ehren wurde die Vogelzeile in Spandau, Ortsteil Staaken benannt. Sie liegt zwischen dem Meydenbauerweg und der Gruberzeile und lautet seit 26. August 1965 auf diesen Namen. [2]

Werk und Bedeutung

Vogels Untersuchungen erstrecken sich über alle Gebiete der Fotografie; besonders hervorzuheben sind

  • die Untersuchungen über die Sensibilisatoren, die ihn 1873 zu der Entdeckung führten, Gegenstände in den richtigen Tonwerten aufnehmen zu können,
  • die Arbeiten über alkalische Entwicklung (Kollodium, Silberbäder, Pigmentdruck),
  • die fotografischen Studien über Perspektive und über die Prinzipien der Beleuchtung und Atelierkonstruktion (1869),
  • die Versuche über Leistungsfähigkeit der Linsen sowie
  • sein Photometer.

Ab 1873 beschäftigte er sich spezieller mit Spektralfotografie und Spektralanalyse, auch konstruierte er 1877 ein Universalspektroskop.

Publikationen

  • Lehrbuch der Photographie (3. Aufl., Berlin 1878);
  • Praktische Spektralanalyse irdischer Stoffe (2. Aufl., Berlin 1888 ff.);
  • Die chemischen Wirkungen des Lichts und die Photographie (2. Aufl., Leipzig 1883);
  • Die Photographie farbiger Gegenstände in den richtigen Tonverhältnissen (Berlin 1885);
  • Vom Indischen Ozean bis zum Goldland Reisebeobachtungen (Berlin 1877);
  • Lichtbilder nach der Natur (Berlin 1879)
  • über das Spiritistentreiben (Berlin 1880)

Einzelnachweise

  1. www.luise-berlin.de
  2. www.luise-berlin.de
 
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