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Ankerwerk (Rudolstadt)



Das Ankerwerk wurde 1876 als F. Ad. Richter & Cie. Fabrikation und Vertrieb chemisch-pharmazeutischer Präparate und Heilmittel von dem aus Duisburg stammenden Friedrich Adolf Richter in Rudolstadt gegründet.

Das Fürstentum Schwarzburg-Rudolstadt, zu welchem Rudolstadt damals gehörte, hatte das deutsche Arzneimittelrecht von 1871 nicht ratifiziert. So sah Friedrich Adolf Richter in Rudolstadt größere unternehmerische Möglichkeiten als anderswo. Aber auch Grundstoffe für seine pharmazeutischen Produkte aus der Umgebung Rudolstadts waren bedeutungsvoll für die Wahl Rudolstadts für die Firmengründung.

Bald breitete Richter seine Produktpalette aus. Neben Schokolade, Musikautomaten und Druckerzeugnissen führten die beliebten und in aller Welt bekannten Anker-Steinbaukästen (eine Erfindung der Brüder Otto und Gustav Lilienthal) zur raschen Expansion des Unternehmens.

Nach dem Tod Friedrich Adolf Richters im Jahr 1910 sollte das Werk auf Wunsch der Erben in mehrere Einzelfirmen aufgeteilt werden. Von 1921 bis in die 1930er Jahre wurde die AG durch den Hauptaktionär Alfred Eversbusch in einzelne Gesellschaften aufgeteilt, die aber durch seine Person verbunden blieben.   Nach Kriegsende wurde die Produktion von Kosmetik, Pflaster (Ankerplast) und Heilmitteln unter Alfred Eversbusch wieder aufgenommen. Nach der Enteignung Eversbuschs wurde der nun Volkseigene Betrieb 1953 in VEB Ankerwerk Rudolstadt umbenannt. Ab 1969 wurden Augentropfen produziert, ab 1970 auch Aerosole und Sprays. 1974 gliederte man die Firma in das Pharmazeutische Kombinat Germed ein. 1989 ging das Unternehmen in den Besitz der Treuhandanstalt und wurde 2003 als Aeropharm GmbH in die Hexal-Gruppe aufgenommen, die 2005 von Novartis übernommen und in die Sandoz integriert wurde.

Im Rahmen des neuen Firmenverbundes ist die Aeropharm GmbH zuständig für die globale Entwicklung und Produktion von Asthma-Sprays und Augentropfen.

Der Volkseigene Betrieb VEB Anker-Steinbaukasten wurde bereits 1963 aufgelöst. Durch eine Initiative des Akustikprofessors Georg Plenge, sowie die Unterstützung durch die EU und das Land Thüringen konnte 1995 die Produktion der Anker-Steinbaukästen wieder aufgenommen werden. Das Unternehmen firmiert nun als Anker-Steinbaukasten GmbH.

 
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